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Ziegenzüchter setzen auf Natürlichkeit

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Meckern und der Geruch nach Ziegen: Wer an diesem Samstag den Espace Gruyère in ­Bulle betritt, weiss sofort, dass er für die Geiss Expo am richtigen Ort ist. Knapp 40 Züchter sind vor Ort mit insgesamt 202 Ziegen. Die meisten Tiere sind sogenannte Gämsfarbige, Toggenburger-, Saanen- oder Burenziege. Während die Geissen im vorderen Teil des Raumes warten und sich einige dabei ab und zu einen Kampf mit dem Nachbarn liefern, lassen sich andere im Ring vorführen.

Die Ziegen würden nach Schönheitskriterien wie etwa Rassenmerkmalen, Typ und Euter beurteilt, sagt Jean-Daniel Jordan, Mitorganisator des Anlasses. Auch er selbst präsentiert zehn seiner Ziegen. Um diese auf die Ausstellung vorzubereiten, habe er sie am Morgen gut gebürstet. «Das Fell soll schön glänzen.» Ein aufwendiges Styling, wie dies bei Kuhausstellungen teilweise von Tierschützern kritisiert wird, gebe es bei den Ziegenausstellungen jedoch selten. «Die meisten wollen – wie ich – natürliche Tiere.» Das betreffe auch die Euter. Denn sind diese zu voll, was schmerzhaft ist, drohen Sanktionen: Laut Reg­lement des Schweizerischen Ziegenzuchtverbands kann bei zu prallen Eutern das Melken vor Ort angeordnet werden. Tropft gar Milch aus den Zitzen, werden die Ziegen automatisch vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Bund begrüsst Vorgaben

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) begrüsse solche Vorschriften, erklärt Eva van Beek, Stellvertretende Leiterin Kommunikation, den FN. Dem BLV sei bewusst, dass die Leistungszucht bei Milchziegen und der damit verbundene Wettbewerb unter den Züchtern tendenziell einen ähnlichen Charakter haben könnte wie bei den Kühen, so van Beek. «Bisher wurden jedoch keine Meldungen oder Anfragen zu prallen Ziegeneutern an uns herangetragen.»

Ähnlich klingt es beim Schweizer Tierschutz STS: Tierschutzrelevante Show-Prozeduren wie Rasur, Styling oder das Zitzenverkleben mit Sekundenkleber seien ihm bei Ziegenausstellungen nicht bekannt, sagt Geschäftsführer Hansuli Huber. «Das schliesst nicht aus, dass einzelne Ziegenzüchter und -aussteller überborden könnten. «Im Grossen und Ganzen sind Ziegenausstellungen diesbezüglich aber eher unproblematisch.»

Auch Ursula Herren, Geschäftsführerin des Schweizerischen Ziegenzuchtverbands, betont, dass überehrgeizige Aussteller eine kleine Minderheit seien. Jedoch habe der Verband festgestellt, dass das Styling der Ziegen, beispielsweise mit Fellspray oder Koloration, in den letzten Jahren zugenommen habe. Eine solche Entwicklung sei nicht das Ziel des Verbands, der auf die Natürlichkeit der Tiere setze.

Um diese noch besser zu schützen und allenfalls zunehmenden Auswüchsen in Bezug auf pralle Euter oder Styling zuvorzukommen, erarbeite der Schweizerische Ziegenzuchtverband deshalb zurzeit neue, griffigere Bestimmungen und Sanktionen. Diese gelten voraussichtlich ab Herbst 2017. Vorgesehen sei, unnatürliche Stylingmethoden zu verbieten. «Mit strengen Kontrollen zugunsten des Tierwohls heben wir uns in der Schweiz ganz generell von der Ziegenzucht und -haltung im Ausland ab. Diesen Vorteil dürfen wir nicht aus der Hand geben.»

Auszeichnungen

Erfolgreicher Züchter aus Giffers

An der Geiss Expo in Bulle wurden mehrere Sieger erkoren. Bei den Saanenziegen ergaben sich folgende Resultate: Rassensiegerin Nora, Toni Kneubühl, Uetendorf; Schöneuter: Dolce Vita, Gottfried Burri, Giffers. Gemsfarbige Gebirgsziege: Rassensiegerin Layla, Hansueli Amport, Bretzwil; Schöneuter: Redhill Jgor Hansa, Sonja und Martin Beer, Romanens. Toggenburgerziege: Gerda, Sophie und Fabien Demierre, Grattavache. Züchter Gottfried Burri aus Giffers ist zudem Kollektionen-Sieger 2017.

ak

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