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Weniger Unterstützung für Festivals

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Avenches Opéra, Rock Oz’Arènes und Avenches Tattoo: Das sommerliche Festivalprogramm in der Arena von Avenches ist dicht. Zuletzt geriet aber speziell die Avenches Opéra in finanzielle Schwierigkeiten. So musste das Gemeindeparlament von Avenches am Donnerstag entscheiden, ob die Gemeinde den Festivals finanziell unter die Arme greift. Nach kontroversen Diskussionen stand fest: Die Gemeinde Avenches unterstützt 2017 die Festivals mit 80 000 Franken. Der Gemeinderat wollte jährlich 160 000 Franken investieren, um die Grossanlässe zu retten.

Avenches Tourismus hätte zusätzlich zur Gemeinde weitere 40 000 Franken beigetragen. «Da sich die finanzielle Ausgangslage geändert hat, muss sich Avenches Tourismus neu entscheiden, wie es sich an der Unterstützung beteiligen will», so Vize-Syndic Gaetan Aeby. Wie Tourismusdirektor Martial Meystre gegenüber den FN erklärt, wird der Vorstand von Avenches Tourismus Ende April darüber befinden.

Skeptische Kommission

Die Finanzkommission des Parlamentes riet vom Projekt ab. «Die vorgeschlagene Lösung ist weder nachhaltig noch tragbar. Auf Dauer müsste die Kurtaxe erhöht oder die Unterstützung anderer touristischer Projekte gestrichen werden», gab Fabien Aeby (SP) zu bedenken. Ein Gegenantrag sah vor, eine kleinere Summe zu sprechen. Patrick Hauser (FDP) beantragte, die Gemeinde solle die Bestuhlung der Arena für 10 000 Franken pro Abend vermieten. Er begründete seinen Vorschlag: «Sicher ist es wichtig, die Events zu unterstützen. Doch wir müssen die Organisatoren in die Verantwortung nehmen.» Gemeindeparlamentarier Nathan Lüthi (SVP) doppelte nach: «Es kommt ein Moment, wo man Stopp sagen muss. Unsere Gemeinde hat bereits genug getan.» Zu überzeugen vermochten die Gegenvorschläge aber kaum, sie wurden klar abgewiesen.

Gemeindepräsidentin Roxanne Meyer-Keller pochte mehrmals auf den Antrag des Gemeinderats: «Die Sommerfestival sind wichtig für Avenches und tragen zur touristischen und wirtschaftlichen Attraktivität unserer Gemeinde bei. Wir haben versucht, eine weise Lösung zu finden.» Parlamentarierin Ingrid Freymond (SP) konterte: «Sollte eines dieser Festivals aufhören, würde es Platz für etwas Neues geben.» Zudem ändere eine finanzielle Beteiligung nichts an der jetzigen Situation: «Rock Oz’Arènes und Avenches Tattoo werden dieses Jahr so oder so stattfinden, während die Oper auch bei einem Zustupf nicht durchgeführt werden wird.»

Kompromiss knapp bewilligt

Vize-Syndic Gaetan Aeby hingegen meinte, dass die Beteiligung der Gemeinde für die Zukunft sehr wohl von Bedeutung sei. Weil die Avenches Opéra dieses Jahr nicht stattfindet und sich deshalb nicht an den Kosten der Infrastruktur beteiligt, falle den zwei anderen Festivals ein Mehraufwand von je 40 000 Franken zu. Dies sei so nicht tragbar und könnte zur Folge haben, dass die beiden Grossanlässe 2018 nicht mehr durchgeführt werden würden. «Die Zeit drängt. Wir müssen ein klares Zeichen der Unterstützung setzen, wenn wir wollen, dass die Festivals eine Zukunft haben», so Aeby.

Im Laufe des Abends reichte der Gemeinderat selbst einen Gegenvorschlag ein: Mit einer Beteiligung von 80 000 Franken würde die Gemeinde die zusätzlichen Infrastrukturkosten übernehmen, welche die Festivals durch den Ausfall der Avenches Opéra bezahlen müssten. Das Parlament nahm den Vorschlag in einer schriftlichen Abstimmung knapp mit 29 zu 21 Stimmen bei zwei Enthaltungen an. Nötig gewesen wären 27 Stimmen.

Im Anschluss an die Versammlung meinte Vize-Syndic Gaetan Aeby gegenüber den FN: «Wir wussten, dass wir mit den 160 000 Franken nicht durchkommen. Der Gegenantrag war von Anfang an vorgesehen.» Inwiefern nun die Zukunft der Grossanlässe gesichert ist, bleibt ungewiss. Der Gemeinderat wollte die beantragten 160 000 Franken künftig jedes Jahr im Gemeindebudget verankern, mit dem Entscheid des Parlaments bleibt diese Frage nun offen. Am 2. Juni soll sich ein runder Tisch mit der künftigen Unterstützung befassen.

Reaktionen

Avenches Opéra ist noch nicht gerettet

«Dieser Entscheid betrifft uns nicht direkt», sagt Michel Francet, Direktor von Avenches Opéra. Bereits vor der gestrigen Sitzung des Gemeindeparlaments hatte das Festival entschieden, 2017 auf eine Ausgabe zu verzichten. Ob Avenches Opéra 2018 zurückkehrt, hänge von der längerfristigen finanziellen Unterstützung der Gemeinde und des Kantons ab. Wie hoch diese ausfallen müsste, kann Francet noch nicht sagen, zu viele Faktoren seien noch unklar.

«Für mich ist das Glas eher halb voll als halb leer», kommentiert Michel Doleires, Direktor von Avenches Tattoo den Entscheid. Das Parlament habe das wichtigste Element gebilligt: «Hätten wir die zusätzlichen Infrastrukturkosten tragen müssen, wäre es für uns sehr eng geworden.»

«Das Gemeindeparlament hat eine kurzfristige Lösung gefunden», sagt Charlotte Carrel, Direktorin des Rock Oz’Arènes. «Wir brauchen aber eine langfristige Unterstützung, um bestehen zu können.» Denn ein Festival wie das Rock Oz’Arènes könne nicht nur von den Sponsoren leben.

sos

 

 

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