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Kleine Elemente mit grosser Wirkung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wago ist – mindestens unter Handwerkern – in aller Munde. Jeder Elektriker hat einen oder mehrere «Wagos» in der Hosentasche, wenn er unterwegs ist. «Wagos» sind kleine, standardisierte Federklemmen, welche die Verbindung zweier Drähte und damit einen Stromfluss ermöglichen. Wago hat den Sitz in Domdidier. Seine Kunden sind andere Unternehmen, die zum Beispiel Lichtquellen herstellen, und kaum Privatkunden.

Das Unternehmen im Broyebezirk stellt in erster Linie Klemmen für Leiterplatten her, zum Beispiel für den Einbau in LED-Leuchten. Es ist einer der grössten privaten Arbeitgeber des Kantons, beschäftigt gegen 500 Mitarbeitende, unter ihnen viele Deutschsprachige und Deutschfreiburger. «Es sind vor allem Spezialisten», erläutert Geschäftsführer Frédéric Riva, «und da suchen wir immer wieder neue Mitarbeiter.» Die Mehrheit der Arbeiter stamme aus der Umgebung.

«Wir verbinden», versucht Riva, die Mission des Unternehmens zusammenzufassen. Konkret gehe es darum, elektrische Leiter miteinander zu verbinden. Wago-Produkte ermöglichen die Steuerung und Bedienung von Geräten, von Motoren, Sensoren oder Brand- und Bewegungsmeldern. Insgesamt führt die Firma 14 000 verschiedene Artikel im Sortiment. Täglich verlassen sechs Millionen Teile das Werk.

In fast allen Gebäuden in der Schweiz und Europa sei Wago drin, sagt Riva. Er zeigt auf eine weisse quadratische Verbindungsdose an der Decke der Cafeteria. «Es sind kleine Elemente mit grosser Wirkung», so Riva. Das Standardmodell, der «Wago» eben, ersetzte allmählich die Schraubenklemme, welche die Verbindung zweier Kabel ermöglichte.

Auf die des Öfteren schwierige Wirtschaftslage angesprochen sagt Riva, dass das Unternehmen 95 Prozent seiner Produktion exportiere. «Natürlich betrifft uns die Krise», sagt er. In der Vergangenheit gab es mehrere Entlassungswellen. Doch die Abschwünge dauerten nicht lange, so Riva. Einerseits sei Wago in verschiedenen Branchen aktiv und andererseits habe das Unternehmen genug Zeit gehabt, unrentable Teile der Produktion ins Ausland auszulagern und in Domdidier jene gestärkt, die sich lohnen. «Gott sei Dank hat uns die Aufhebung des Eurokurses nicht überall gleich getroffen», sagt Riva. Die Kosten für das Rohmaterial, welche die Firma in Europa zukauft, sind dank des starken Frankens gesunken. «Wir empfinden die Krise als eine Chance.» Allerdings: Investitionen seien zurückgestellt, und ein Ausbau in Domdidier sei noch nicht geplant.

Die Reise der Digitalisierung

Seit etwa 2000 treibe das Unternehmen eine Strategie der Automatisierung voran und investiere in die Digitalisierung. «Die Digitalisierung der Industrie ist für mich nicht ein Ziel, sondern eine Reise», sagt Riva. Deshalb werde Wago in den nächsten Monaten neue, leistungsfähige Maschinen beschaffen. Der Standort Schweiz sei aufgrund seines hohen Bildungsniveaus besonders geeignet. «Eine Maschine, bedient von einem Operator, ersetzt ganz viel Handwerk», sagt Produktionsleiter Ronny Maggini.

Es sei zentral, dass für die verschiedenen Tätigkeiten in der hoch spezialisierten Produktion der Wago genug ausgebildete Angestellte vorhanden sind. Die Firma bildet aktuell 38 Lehrlinge in acht Berufen aus. Seit 1977 hat die Firma 220 Lernende unterrichtet. «Wir wollen nicht davon abhängig sein, dass uns andere unsere Mitarbeiter ausbilden», sagt Riva «in einem Bereich, der stark spezialisiert ist und in dem die Technologie zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Aus- und Weiterbildung eine Notwendigkeit», so Riva.

Heute feiert Wago mit Firmenvertretern Gästen und Angestellten die 40-jährige Präsenz im Freiburger Broyebezirk. Eingeladen ist auch Staatsrat Olivier Curty. Das ermögliche den Austausch mit der Politik, zeigt sich Riva überzeugt. «Wir möchten den Behörden zeigen, wo uns der Schuh drückt.»

Zahlen und Fakten

Schweizer Standort einer Weltfirma

1977 wurde die Wago Contact AG in Domdidier (Gemeinde Belmont-Broye) eröffnet. Das war der erste Standort des Familienunternehmens Wago im Ausland. Wago International wurde 1951 in Minden in der Nähe von Hannover gegründet. Für den Standort in der Schweiz sprachen geringe Kapitalkosten, die Zweisprachigkeit und die qualifizierte Arbeiterschaft. Während Jahren wurden die Bauteile von hunderten von Angestellten in Heimarbeit montiert. Danach begann die Firma, ihre Produktion zu automatisieren. In Domdidier produziert sie heute einerseits für die anderen Teile der Gruppe, namentlich elektrische Verbindungsklemmen für den Export. Sie kümmert sich andererseits auch um den Vertrieb aller Wago-Produkte in der Schweiz. Das Unternehmen hat Hochs und Tiefs erlebt. 2010 hat es in Domdidier 7,5 Millionen Franken in den Ausbau der Räumlichkeiten und Produktionshallen investiert. Auf der anderen Seite musste es 2009 und 2011 aufgrund der prekären Wirtschaftslage vorübergehend Kurzarbeit einführen. Es beschäftigt heute am Standort Domdidier rund 500 Mitarbeiter. Der Chef der Wago-Gruppe, Sven Hohorst, hat ihn in einer Pressemitteilung als «Hightech-Produktionsstandort, auf den wir auch in Zukunft setzen» bezeichnet. Wago International beschäftigte Ende 2016 über 7500 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug gegen 800 Millionen Franken.

fca

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