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Käsereigenossenschaft kann jubeln

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An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung in Jaun gab es am Montagabend für die Jauner Milchproduzenten einen Grund zum Jubeln. Nachdem Anfang Mai unter anderem schon die Patenschaft für Schweizer Berggemeinden einen grossen Betrag für die neue Käserei in Jaun gesprochen hat, legt nun die Sitzgemeinde selbst nach. Statt durch eine direkte finanzielle Unterstützung hilft die Gemeinde der Käsereigenossenschaft indirekt, indem sie die Liegenschaft der alten Sägerei Oberbach kauft, welche die Käsereigenossenschaft Jaun und Umgebung veräussert. Mit diesem Kauf unterstützt die Gemeinde die Käsereigenossenschaft mit einem Betrag von 300 000 Franken.

Deal rettet auch Gastlosenbahn

Für die Abstimmung müssen die Genossenschafter an diesem Montagabend den zum Bersten gefüllten Schulhaussaal verlassen – die Abstimmung wäre sonst anfechtbar. Ohne die Genossenschafter bleiben noch 96 Personen im Raum, von denen 87 dem Kauf durch die Gemeinde zustimmen. Fünf Bürgerinnen und Bürger stimmen dagegen, vier enthalten sich.

«Der erste Hauptgrund für diesen Kauf ist, dass die Gemeinde der Käsereigenossenschaft dadurch finanzielle Unterstützung mit einem starken Gegenwert geben kann», so der zuständige Gemeinderat für Finanzen, Berthold Buchs. Der starke Gegenwert ist der zweite Hauptgrund: «Dieses Stück Land, das von zentraler Bedeutung für den Tourismus ist, sollte Eigentum der Gemeinde sein.» Das Grundstück der ehemaligen Sägerei im Oberbach, das sich unterhalb der Talstation des Sesselilifts befindet, sei mit der Gemeinde als Besitzer in den bestmöglichen Händen. Denn indirekt sei damit auch den Jaun-Gastlosen Bergbahnen geholfen, die das Areal in dem Falle nicht selbst kaufen müssten: «Mit der Finanzierung einer geplanten Beschneiungsanlage haben die Gastlosen-Bahnen momentan genug Sorgen.» Wenn die Gemeinde das Areal kauft, sei sichergestellt, dass das Land nicht in irgendwelche Hände geriete.

Dass das Grundstück in die Hände eines Spekulanten gelangen könnte, ist auch die Sorge eines Bürgers. Er meldet sich deshalb, um den Antrag auf ein Vorkaufsrecht zu machen: «Die Jaun-Gastlosen Bahnen sollten ein Vorkaufsrecht auf das Grundstück haben.» Er befürchte, dass sonst einer komme, einen horrenden Preis biete und die Liegenschaft dann einfach zum besten Preis an wen auch immer verkauft werde. Buchs findet diese Idee vernünftig und lässt sogleich über diesen Antrag abstimmen: Einstimmig wird er mit 96 Stimmen angenommen. Hanspeter Bellorini, Vorstandsmitglied der Käsereigenossenschaft Jaun, ist glücklich über den positiven Verlauf der Abstimmung. «Ich hatte gedacht, die Sache wäre viel umstrittener.»

Positives Signal für Geldgeber

Doch an diesem Abend präsentieren sich die Milchproduzenten, die bis anhin uneins waren (die FN berichteten), als Gemeinschaft, die geschlossen hinter dem Projekt steht. «Das Geschäft heute Abend ist auch wichtig, weil wir sonst keine Unterstützung von der Gemeinde Saanen erhalten hätten», sagt Bellorini.

Auch gegenüber den Patenschaften sei es wichtig, den Goodwill in Bezug auf die neue Käserei auszudrücken: «Hätten wir sagen müssen, dass die Jauner Bevölkerung nicht dahinter steht, hätten wir ein echtes Problem.» Hiermit sei bewiesen, dass die Bauern alle am selben Strick ziehen.

Dischlisen

Liegenschaft geht für 202 000 Franken über den Tisch

Das zweite grosse Traktandum der ausserordentlichen Gemeindeversammlung betraf die Liegenschaft Dischlisen, welche die Gemeinde Jaun am 3. Mai 2017 zum Verkauf ausgeschrieben hatte. Vier Käufer haben sich daraufhin gemeldet – das beste Angebot in der Höhe von 202 000 Franken kam vom Jauner Kevin Boschung. «Die Armee zieht sich aus dem Schiessgebiet zurück, die Hütte hat deshalb mehr den Charakter einer Jagdhütte», erklärte Syndic Jean-Claude Schuwey.

Die Armee wollte die Materialseilbahn, die zur über 1000 Quadratmeter grossen Liegenschaft gehört, abmontieren. «Wir sehen keinen Sinn darin, diese Seilbahn abzumontieren», sagte Schuwey.

So kaufte Kevin Boschung also eine Liegenschaft mitsamt einer Seilbahn – Unterhalt, eventuelle Reparaturen oder auch eine Demontage gehen zu seinen Lasten.

Für die Gemeinde Jaun bedeutet der Verkauf der Liegenschaft ein willkommener Beitrag ans Geschäft, das sie mit der Käsereigenossenschaft eingegangen ist. Allerdings wird das Grundstück der Käserei sofort gekauft – die 202 000 Franken aus dem Verkauf von Dischlisen fliessen indes erst später in die Gemeindekasse.

kf

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