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«Etwas Besseres kann einem Tourismusort nicht passieren»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Über einen tiefen Bekanntheitsgrad wird sich Jaun ab diesem Freitagabend nicht mehr beklagen können. Denn das Greyerzer Bergdorf steht im Mittelpunkt der fünfteiligen Serie «SRF bi de Lüt – Unser Dorf». Die Sendung des Schweizer Fernsehens SRF schauen sich durchschnittlich 577 000 Zuschauerinnen und Zuschauer an, was einem Marktanteil von 38,3 Prozent entspricht. Sie wird jeweils am Freitag zur besten Sendezeit um 20.05 Uhr ausgestrahlt. Entsprechend gespannt sind die Protagonistinnen und Protagonisten auf das Resultat der Aufnahmen, die im Oktober 2016 begonnen haben und bis Ende Februar dauerten. «Die Kinder zählen die Tage», sagt Monika Buchs. Neun Mal besuchte das Kamerateam aus Zürich die zehnköpfige Familie Buchs im Fang und dokumentierte deren Alltag, damit das Deutschschweizer Publikum daran teilhaben kann. Es sei eine gute Erfahrung gewesen, sagt sie. Ihr Mann Patrick hätte sich einzig gewünscht, dass das Kamerateam den Fokus noch etwas stärker auf den Landwirtschaftsbetrieb statt auf das Familienleben gerichtet hätte. Was am Fernsehen schliesslich gezeigt wird, wissen sie nicht. Deshalb sei auch sie gespannt auf die Sendungen, sagt Monika Buchs. «Vielleicht bin ich am Freitagabend dann sogar etwas nervös.»

An mehreren Fronten gefragt

Auch der Umbau und die Neueröffnung des Hotels Wasserfall ist gemäss Medienmitteilung des Schweizer Fernsehens eines der fünf Hauptthemen der Sendung. Pächterin Carmo Rauber hatte seit Oktober entweder Bauarbeiter oder Kameramänner um sich. «Es war eine intensive Zeit», sagt sie. Statt Szenen zu wiederholen, hätte sie eigentlich Gäste bedienen sollen. Diese haben der temperamentvollen Wirtin die Wartezeit jedoch verziehen – schliesslich wurde ihnen mit den Dreharbeiten ein aussergewöhnlich amüsantes Live-Programm geboten.

Immer waren Kameras dabei

Von der Schafscheid über das Krippenspiel bis zum Jubiläumsfest der Bergbahnen – seit vergangenem Herbst waren die Kameras des SRF in Jaun omnipräsent. Wer im Dorf einkaufen ging, musste damit rechnen, gefilmt zu werden. Denn auch der Wechsel im Dorfladen ist ein wichtiges Thema der fünfteiligen Serie. Die erste Folge zeigt einen der letzten Arbeitstage der 71-jährigen Kathrin Mooser in ihrem Geschäft in Jaun. Auch ihr Mann Gilbert gehört zu den Protagonisten: Zusammen mit Josef Rauber trifft er sich täglich im Tearoom Enzian. Dort kommt alles auf den Tisch, was Jaun und die Welt bewegt. Das Thema Sport lassen sie aus, sonst ist nichts und niemand vor ihren Kommentaren sicher.

Einen weiteren Fokus legt das Fernsehteam auf den pensionierten Maurer und Extrembergsteiger Felix Thürler, der in Nepal die einheimische Bevölkerung beim Bau eines Spitals unterstützen will. Das SRF hat den Jauner bei seinem Einsatz in Nepal begleitet.

«Unbezahlbare Werbung»

Sie habe vor allem deshalb mitgemacht, weil dies gute Reklame für Jaun sei, sagt die pensionierte Ladenbesitzerin Kathrin Mooser. Auch Wirtin Carmo Rauber geht davon aus, dass das Hotel Wasserfall von der Sendung profitieren wird.

Für den Jauner Tourismusleiter Jean-Marie Buchs ist die Ausstrahlung von «Unser Dorf» aus Jaun ein Highlight, wie er den FN sagt. «Etwas Besseres kann einem Tourismus­ort nicht passieren. Das ist unbezahlbare Werbung.» Dieser Aussage stimmt Ammann Jean-Claude Schuwey zu. «Ich gehe schon davon aus, dass diese Sendung in der Deutschschweiz etwas Staub aufwirbeln wird», sagt Schuwey, der auch Präsident der Bergbahnen ist. Besonders das Timing vor der Sommersaison sei ideal. Für den Sommerbetrieb der Vierersesselbahn hat sich die Jaun Gastlosen Bergbahnen AG nämlich eine Steigerung der Gäste zum Ziel gesetzt (die FN berichteten).

Andere Tourismusorte wie Visperterminen VS oder Sigriswil BE, die bereits bei «Unser Dorf» vorgestellt wurden, hatten nach der Ausstrahlung der Sendungen in der Tat mehr Besucher und können noch heute von diesem Effekt zehren (siehe Kasten unten rechts).

Wie der Tourismusleiter Jean-Marie Buchs erklärt, hatte sich Jaun Tourismus bereits vor zwei Jahren für das TV-Format beworben, die Wahl fiel dann aber auf Muotha­thal im Kanton Schwyz. Gemäss SRF-Redaktionsleiterin Danielle Giuliani war die Sanierung der Dorfdurchfahrt in Jaun ein Grund für diesen Entscheid. Wegen der grossen und lautstarken Baustelle seien keine Dreharbeiten möglich gewesen. Jetzt führt die Baustelle auf der Kantonalstrasse aber nicht mehr mitten durchs Dorfzentrum, und somit stand dem Drehstart im Herbst 2016 nichts mehr im Weg.

«Das ist unbezahlbare Werbung für Jaun.»

Jean-Marie Buchs

Tourismusleiter in Jaun

Erfahrungen

Mehr Tagestouristen und gut besuchte Dorfwanderungen

Die Sendung «SRF bi de Lüt – Unser Dorf» wurde erstmals 2012 aus Tenna GR ausgestrahlt. Seither wurden die Orte Sigriswil BE, Visperterminen VS, Schwellbrunn AR und Muotathal SZ näher vorgestellt. Sigriswil am Thunersee war im Jahr 2013 an der Reihe. Obwohl dies schon vier Jahre her ist, wird die Gemeindepräsidentin Madeleine Amstutz heute immer noch auf die Protagonisten der Sendung angesprochen, wie sie auf Anfrage der FN erzählt. «Einzelne Darsteller sind beim Publikum sehr gut angekommen. Die Zuschauer von damals wollen wissen, wie es ihnen heute geht.»

Hängebrücke bekannt gemacht

Die Sendung habe auch dazu beigetragen, dass der Ferienort Sigriswil seinen Bekanntheitsgrad habe steigern können, sagt Madeleine Amstutz. So wurde zum Beispiel im Oktober 2012 die neue Hängebrücke in Sigriswil eröffnet. Über dieses Ereignis wurde durch die mediale Begleitung des SRF-bi de-Lüt-Teams nicht nur in den lokalen Medien berichtet. «Uns hat die Sendung sehr viel gebracht», so Amstutz.

Der Tourismus profitiert

Auch im Walliser Bergdorf Visperterminen, dessen Sendungen 2014 ausgestrahlt wurden, waren die Auswirkungen auf den Tourismus positiv. «Vor allem die Tagestouristen haben in der Folge zugenommen», sagt Rainer Studer, Gemeindepräsident des Dorfes mit 1380 Einwohnern, in dem es wie in Jaun eine Sesselbahn mit Winter- und Sommerbetrieb gibt. Die Dorfwanderungen in Visperterminen hätten auf einmal einen grossen Zulauf gehabt. «Viele sagten, sie würden wegen der Fernsehsendung daran teilnehmen», so Studer.

Die Zunahme der Tagestouristen sei kurz nach der Ausstrahlung der Sendungen am stärksten spürbar gewesen. Vis­perterminen zehre aber noch heute von diesem Effekt, freut sich der Gemeindepräsident. Auch im 650-Seelen-Dorf Jaun hofft man auf diesen Wachstumsschub im Tourismus.

ak

Konzept der Sendung

Überschaubare Dörfer mit interessanten Bewohnern

Zwei bis fünfzehn Dörfer bewerben sich gemäss Danielle Giuliani, SRF-Redaktionsleiterin «Dokuserien & Reality» pro Jahr für die Teilnahme an der Sendung «SRF bi de Lüt – Unser Dorf». «Wir casten jeweils mehrere Dörfer in der ganzen Schweiz – entscheidend sind schliesslich die Menschen respektive ihre Geschichten», so Giuliani. Jedes Dorf sei anders. «Die Mentalität der Bewohner ist genauso unterschiedlich wie es die Regionen sind.» Was alle Dörfer verbinde, sei die Dorfgemeinschaft und die Verwurzelung der Bewohner.

Dialekt und Nähe zu Romandie

Auf Jaun sei die Wahl vor allem wegen der Menschen, des besonderen Dialekts, der Überschaubarkeit des Dorfes und wegen der Nähe zur Romandie gefallen. Zudem habe «SRF bi de Lüt» auch wieder einmal im Kanton Freiburg drehen wollen, sagt Danielle Giuliani. Hinzu komme, dass es von Vorteil sei, wenn ein Dorf über der Nebelgrenze liege, da die Dreharbeiten meist im Herbst und Winter stattfinden würden.

Die Jauner seien im Vorfeld darüber informiert worden, dass über mehrere Monate Dreharbeiten im Dorf stattfinden werden. «Sie haben unsere Leute überall sehr wohlwollend aufgenommen», sagt die Redaktionsleiterin. Während der Dreharbeiten seien der ­Crew des SRF viele interessierte Menschen begegnet. «Viele haben sich auch darüber gefreut, wenn sie in einer Szene zusammen mit unseren Prota­gonisten gefilmt und so Teil der Sendung wurden.»

Die Originalität der Dorfbewohner, eine gute Durchmischung von Jung und Alt sowie spannende Geschichten hätten zur Auswahl der Sendeschwerpunkte geführt. «Es soll ein möglichst repräsentativer Querschnitt durchs Dorf sein, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit», so Danielle Giuliani. Sofern man mit offenen Augen durchs Dorf gehe, sei es nicht schwierig, zu guten Geschichten zu kommen.

ak

SRF 1, «SRF bi de Lüt – Unser Dorf.» Fr., 3. März, 20.05 bis 21 Uhr. Weitere Sendungen: 10., 17., 24., und 31. März jeweils um 20.05 Uhr.

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