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Ein Sensorium für Multikulturalität

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Beim Fleischverarbeiter Micarna in Courtepin arbeiten Menschen aus über 65 Nationen. Welche Herausforderungen dies im Arbeitsalltag darstellen kann, zeigte die Leiterin der Personalabteilung, Véronique Rolle, gestern an einer wissenschaftlichen Tagung des Hochschulrates der Universität Freiburg (siehe Kasten) auf. Diese trug den Titel «Zum Umgang mit multikulturellen und multireligiösen Einflüssen auf ein Unternehmen».

Micarna stellt den Mitarbeitern einen Ruheraum zur Verfügung. Ein muslimischer Mitarbeiter nutzte diesen kürzlich für sein Gebet, ein anderer störte sich am Gemurmel des betenden Kollegen. «Solche Konflikte zu lösen, ist nicht einfach. Es braucht viele Gespräche, um einen Kompromiss zu finden», so Rolle. Weiter erwähnte sie eine Verpackungsabteilung mit 30 Mitarbeitern. 25 davon seien Portugiesen, folglich würden diese portugiesisch zusammen sprechen, womit jedoch die anderen fünf Mitarbeiter der Abteilung ausgeschlossen seien. «Also mussten wir darauf pochen, dass in den Abteilungen entweder Deutsch oder Französisch gesprochen wird.»

Auch Roland Gröbli, Generalsekretär des international tätigen Metallverarbeiters Georg Fischer AG, erzählte davon, wie seine Firma mit verschiedenen Kulturen und Religionen umgeht. So gelte ein Händedruck in der Schweiz als Zeichen des Respekts, in Asien hingegen sei dieser unüblich. Als Unternehmer sei er insofern an religiösen Mitarbeitern interessiert, wenn diese die Werte einer «inkludierenden» Religion wie etwa Hilfsbereitschaft lebten. Wirklich ein Thema sei die Religion in der Firma aber nie; sie gelte als Privatsache.

Sowohl Roland Gröbli wie auch Véronique Rolle hielten fest, dass das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in ihren Firmen insgesamt gut funktioniere.

Verlust der Werteproduzenten

«Sie malen mir ein Sonntagsbild», sagte Mariano Tschuor, Mitglied der Generaldirektion der SRG und Präsident der Kommission für Medien und Öffentlichkeit der Schweizer Bischöfe. Er moderierte im Anschluss an die beiden Vorträge eine Diskussion zwischen den beiden Referenten und Astrid Epiney, Rektorin der Universität Freiburg. «Es gibt eine Zunahme an Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus. Wie ist das möglich, wenn es überall so einfach ist?», fragte Tschuor.

Während Véronique Rolle den Grund dafür in terroristischen Attentaten sah, sprach Astrid Epiney von der «Verlotterung der Sitten»: «Gewisse Aussagen sind heute salonfähig, die vor zehn Jahren noch unsagbar waren», sagte sie. Ein Anwesender hielt fest, dass dadurch, dass die Religion in der westlichen Gesellschaft an Bedeutung verliere, ein Werteproduzent fehle. Deshalb verlören Leute Respekt und Anstand.

Ein weiterer Anwesender hingegen sah das Ganze positiver: Viele Schweizer Firmen seien zu Weltgeltung gekommen, weil sie ein Sensorium für Multikulturalität gehabt und deren Chancen erkannt hätten.

Definition

Berater in strategischen Fragen

Der Hochschulrat ist eine ständige Kommission des Staatsrates. Er hat eine beratende Funktion in strategischen Fragen, die die Uni Freiburg betreffen. Ferner verwaltet er als Finanzorgan die ihm anvertrauten Fonds. Präsident ist Mario Slongo, der ehemalige Wetterfrosch von Radio DRS aus Tafers.

mir

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