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Der Schweizer und seine liebste Wurst

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Obwohl der Cervelat ursprünglich aus Frankreich kam, ist er die Schweizer Nationalwurst geworden (siehe Kasten). Aus der damaligen Luxuswurst wurde im Verlauf der Zeit eine, die sich im Alltag behaupten konnte. Heute ist der Cervelat die billigste Wurst und somit für jeden erschwinglich. Er ist mittlerweile das meist verkaufte Produkt in der Migros, während andere Würste es nicht mal in die Top Ten aller verkauften Artikel schaffen.

In Basel heisst er «Klöpfer»

Als Symbol für Heimat verbinden Schweizer ihn mit Ausflügen, Lagerfeuern und schönen Momenten. Ausserdem ist er vielseitig in seiner Zubereitungsart. Ob roh, gekocht oder gegrillt: Die Schweizer lieben ihn in all seinen Facetten. Der Cervelat ist in jedem Kanton unter einem anderen Namen bekannt. In St. Gallen wird er «Stumpen» genannt, in Zürich «Serwila» und in Basel «Klöpfer».

Der Cervelat ist auch fester Bestandteil vieler Feiern von Auslandschweizern. Er zählt neben der Schokolade, einem guten Joghurt und dem Hartkäse zu den Lebensmitteln, die viele Heimwehschweizer am schmerzlichsten vermissen.

Fest steht, dass die Nationalwurst ihren Namen ausserdem der sogenannten Cervelat-Prominenz geliehen hat. Es ist aber nicht unbedingt so, dass diese besonders gerne Cervelat isst. Cervelat-Promis gehören zu der Kategorie der B-Prominenz und sind, wie der Cervelat, nur hierzulande bekannt.

Lieder für die Wurst

Zu den Werken einiger Cervelat-Promis gehören auch Lieder, welche die Liebe der Schweizer zum Cervelat zum Ausdruck bringen. Ein Beispiel dafür ist ein Lied von Stefan Roos, einem Schweizer Sänger. «Ein echter Schweizer braucht nur einen Cervelat und nichts anderes, um glücklich zu sein» singt Roos. Auch die Mundartband Habemus-Pop hat eine Ode an den Cervelat geschrieben. Hier singt der Sänger Alain Messerli: «Dini Huut isch straff u glänzt ir Sunne». In ihrem Song wird am Ende klar, dass keine andere Wurst an den Cervelat herankommt.

Dieser emotionale Bezug zur Cervelat wird von manchen kritisch gesehen, da der Verzehr von Fleisch in diesen Liedern verherrlicht werde. Im Verlauf der Zeit musste sich der Cervelat aber auch anderes gefallen lassen: Wurde er doch als minderwertiges Produkt und als Kost der Armen verschrien. Viele Schweizer beeindruckt das aber nicht. Sie verkünden auf verschiedene Weise ihre Liebe zu ihm. Die Oden und Lieder mögen ausgefallen wirken, zeugen aber von einer Schweiz, die ganz hinter ihrer Nationalwurst steht.

Geschichte

Eine Wurst erobert die Pariser Weltausstellung

Der Cervelat wurde erstmals 1749 im «Bernerischen Koch-Büchlein» erwähnt. Es wird spekuliert, dass der französische Lyoner als Vorbild diente. Im 18. Jahrhundert war Schweinefleisch teurer als Rindfleisch und wurde deshalb seltener gegessen. Der Cervelat galt daher als Festtagswurst. Erst vor 200 Jahren entwickelte er sich zur Alltagswurst. Die Massenproduktion machte ihn bei den Arbeitern beliebt. 1890 hatten die Basler Metzger entschieden, die Preise der Würste um 30 Prozent zu erhöhen. Die Bevölkerung wehrte sich dagegen und boykottierte die Wurstwaren; die Metzger mussten die Preise wieder senken. 1900 mutierte der Cervelat zur offiziellen Landeswurst, nachdem er in Paris an der Weltausstellung vorgeführt wurde. Auch dem Bahnhofbuffet in Olten kommt bei der wachsenden Popularität der Wurst eine besondere Bedeutung zu. Als noch alle Schnellzüge am Bahnhof hielten, war Olten ein beliebter Tagungsplatz und die Besucher hatten Lust auf ein Bier und einen Cervelat-Salat. Dieser war so gut, dass er sich in der ganzen Schweiz verbreitete. Woher der Name «Cervelat» kommt, weiss niemand so genau. Es wird spekuliert, dass er vielleicht von der französischen Wendung «Servez-la» abstammt, was so viel heisst wie «Servieren Sie sie!». Möglich ist aber auch, dass das lateinische Wort «cere­brum», also «Gehirn», eine Rolle spielte. Doch in keinem Rezept war je von Gehirn die Rede.

Lisa-Marie Fahrni, Elisa Mabboux und Jules Ungrad

 

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