Der deutsche Kirchenhistoriker Hartmut Kühne kritisiert Berichte über den Fund eines Ablassbriefes mit dem Namen Martin Luthers. Die Direktorin des Weserrenaissance-Museums in Lemgo, Vera Lüpkes, hatte in einem Interview gesagt, sie habe das Schriftstück in der spanischen Nationalbibliothek gefunden. «Diesen Ablassbrief hatte der Franziskaner Reinhold Weijenborg vor fast 60 Jahren in Madrid entdeckt und ihn 1960 in einem umfangreichen Aufsatz veröffentlicht», sagte Hartmut Kühne. Das Stück sei in der deutschen Forschung bekannt und zuletzt im Jahr 2012 nochmals vom Erfurter Historiker Rudolf Benl analysiert worden, so Kühne. Im Weiteren habe der berühmte Ablassprediger Johann Tetzel 1508 nicht in Erfurt gepredigt.
kath.ch