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Der Star des Tinguely-Umzugs ist da

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Jean-Marc Gaillard dreht den Zündschlüssel, der Motor springt an, es brummt und rattert, Abgasgeruch schwebt durch die Luft–und dann fährt der alte Renault 5 quer über den Platz vor dem Espace Tinguely und verschwindet im Inneren des Museums. Es ist ein besonderer Moment an diesem Freitagmittag, denn bei dem Gefährt handelt es sich nicht um irgendein Auto, sondern um Jean Tinguelys Fahrskulptur «Le Safari de la Mort Moscovite». Das Werk–entstanden 1989 für Tinguelys im Jahr darauf stattfindende Retrospektive in Moskau–wird heute den Umzug des «Grand Prix Tinguely» anführen, des Volksfestes im Rahmen des Tinguely-Jahres zum 25. Todestag des Künstlers.

Ein besonderer Auftritt

Ob und wie der «Safari» beim Umzug mitfahren würde, war bis zuletzt unsicher: Die Skulptur ist eine Leihgabe des Museums Tinguely in Basel, das ihn eigens zu diesem Anlass restauriert hat (die FN berichteten). Die Restauratoren des Museums haben Tests durchgeführt und die Risiken für das Werk sorgfältig abgewägt. Nun sollte aber alles klappen, wie Jean-Marc Gaillard gestern bestätigte. Gaillard gehört zum Restauratoren-Team des Basler Museums und hat den «Safari» beim Transport nach Freiburg begleitet. Er ist es auch, der das Gefährt heute durch Freiburg steuern wird–als Einziger ist er befugt, sich ans Lenkrad der Skulptur zu setzen. Mit gutem Grund: Der heute 52-Jährige war von 1986 bis 1991 Tinguelys Assistent; er kennt dessen Werke in- und auswendig und hat den «Safari» auch früher schon gefahren.

In den letzten zwanzig Jahren aber hat der «Safari» das Basler Museum nicht mehr verlassen. Darum ist der Auftritt in Freiburg auch für Gaillard etwas Besonderes: «Ich freue mich darauf, dem Publikum damit eine Freude zu machen.» Und Gaillard betrachtet die Fahrt mit dem «Safari» als Hommage an seinen Freund Jean Tinguely. «Gerade diese Woche war sein Todestag», sagt er. «Dass Freiburg ihn auf diese Weise feiert, ist schön.»

«Ein ‹Jeannot› muss fahren»

Natürlich gehe man mit der Fahrt ein Risiko ein, räumt der Restaurator ein. Einige Teile habe man extra fixiert, damit sie nicht abfallen könnten. «Und natürlich werde ich nicht schneller als im Schritttempo fahren–obwohl ich sicher bin, dass bis zu hundert Kilometer pro Stunde möglich wären», so Gaillard lachend. Dann wird er wieder ernst und betont: «Wir wollen den ‹Safari› nicht unnötig gefährden. Aber einen ‹Jeannot› muss man fahren und bewegen dürfen–sonst wäre es, als liesse man Tinguely noch einmal sterben.»

Heute also wird Tinguely leben, wenn alles läuft wie geplant. Der Umzug mit rund 100 Wagen und Fahrzeugen startet um 17.30 Uhr auf dem Jean-Tinguely-Platz beim Equilibre (siehe Kasten). Noch gilt es zu entscheiden, wie der «Safari» vom Espace Tinguely dorthin gelangt: ob er auf einem Anhänger transportiert wird oder selber fährt. «Ich muss mir erst noch die Steigung der Alpenstrasse anschauen», sagt Gaillard, «aber wir finden sicher eine Lösung.» Beim Umzug selbst sollte der «Safari» dann auf jeden Fall selber fahren–und sich dem Publikum mit Motorgeräuschen und Abgasgestank so präsentieren, wie Tinguely sich das vorgestellt hatte.

Im Anschluss an den «Grand Prix Tinguely» ist der «Safari» bis Ende September im Espace Tinguely in Freiburg ausgestellt.

Restaurator Jean-Marc Gaillard hat den «Safari» nach Freiburg begleitet und wird ihn auch beim Umzug fahren. 

Programm

Umzug, Spiele und Unterhaltung

Mit dem «Grand Prix Tinguely» erreicht das Tinguely-Jahr 2016, mit dem Stadt und Kanton Freiburg den 25.Todestag von Jean Tinguely feiern, heute seinen Höhepunkt. Laut der Kommunikationsverantwortlichen Elisabeth Herrmann erwarten die Organisatoren während des ganzen Tages rund 10000 Besucherinnen und Besucher. Los gehts bereits am Nachmittag im Burgquartier, mit Spielen und Unterhal- tung für Gross und Klein (ab 13.30 Uhr). Um 16.30 Uhr findet auf dem Rathausplatz der offizielle Teil der Veranstaltung statt, unter anderem mit einer Ansprache von Bundesrat Alain Berset. Um 17.30 Uhr startet auf dem Jean-Tinguely-Platz der vom «Safari» angeführte Umzug, der via Alpenstrasse ins Burgquartier führt. Am Abend gehen die Feierlichkeiten auf der Schützenmatte (Grand-Places) weiter, wo es verschiedene Video-, Ton- und Lichtinstallationen zu entdecken gibt.cs

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