Verniedlichung und Verharmlosung. Das war sehr verniedlicht ausgedrückt, der Eindruck, den mir der Artikel hinterlassen hat. Dabei geht es um ein Thema, das nicht nur Tiere, sondern auch Menschen tötet. Tatsächlich haben Tiere und Menschen ganz verschiedene biologische Voraussetzungen und Krankheiten, auch wenn wir uns genetisch ziemlich ähnlich sind. Positive Resultate aus Tierversuchen bedeuten nicht zwingend positive Resultate beim Menschen. Menschen sterben an Medikamenten-Nebenwirkungen, die bei Tierversuchen nicht entdeckt wurden, und umgekehrt. Tiere sterben an Versuchen, zum Beispiel am Penicillin, das fast in der Schublade verschwunden wäre, weil sämtliche Tiere daran starben, und das doch für uns Menschen unverzichtbar wurde.
Unsere Steuergelder fliessen reichlich für qualvolle Tierversuche, aber kaum für die Weiterentwicklung von alternativen Methoden wie zum Beispiel in vitro, ex vivo, 3-D-Drucker (Modelle von Haut und Organen), Autopsie, Tests mit Kulturen oder isoliertem Gewebe. Es ist unerträglich, zu wissen, wie wenig da getan wird.
Wir alle können etwas dagegen tun. Schreiben wir unsere National- und Ständeräte an und verlangen wir, dass unsere Steuergelder nicht für so veraltete, grausame und unnötige Methoden verschwendet werden. Schon allein ein Veröffentlichungszwang der Resultate aus Tierversuchen könnte einigen Tausenden Tieren das Leben retten.
Man muss nicht! Man darf nicht! Schon lange nicht mehr. Und tut es trotzdem, weil es günstiger und bequemer ist, das fertige Tierprodukt steht ja bereit. Und es hat ja keine andere Wahl. Wir aber schon.
Carmen Bürgy, Düdingen