Kürzlich zeichnete die SRF-People-Sendung «Glanz&Gloria» die schillernsten Schweizer Promis des Jahres aus. Einen solchen Anlass vor der so wichtigen Abstimmung über die No-Billag-Abstimmung durchzuführen, finde ich persönlich nicht gut. Am Fernseher sah die ganze Schweiz, wie etwa 400 Personen Cüplis in der Hand hielten. Etwa 20 Prozent prosteten einander zu. Die restlichen 80 Prozent hockten oder standen gelangweilt herum. Wie sagt man doch so schön: Sehen und gesehen werden. Meiner Meinung nach hätten hundert Gäste gereicht, um bei der Vergabe der an sich nichtssagenden Auszeichnungen dabei zu sein. Ich will mir gar nicht überlegen, wie viel dieser Abend uns alle gekostet hat. Bei dieser grossen Vielfalt von Veranstaltungen und Preisen sinkt das Niveau, es geht eher um Quantität als um Qualität. Deswegen entsteht in gewissen Kreisen der Eindruck, die übrige Schweiz sei gut genug, das Geld zu liefern, und das Zürcher Fernsehen mache die Sendungen. Wir in unserer schönen Schweiz haben leider, und das ist beschämend, genug Familien, alleinerziehende Mütter, Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen, die das Gebührengeld für die SRG-Sender anders einsetzen könnten. Ich hoffe sehr, dass dieses protzige Auftreten der Zürcher nicht unsere Abstimmung gefährdet. Denn die Schweiz braucht die Billaggebühr, um die SRF-Sender mitzufinanzieren.
Beat Wanner, Gurmels