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Kreatives Verständnis von Gleichstellung

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Neu teilen sich eine und ein französischsprechende/französischsprechender Mitarbeitende/Mitarbeitender das Vizekanzleramt. Die Begründung, dass dafür der gerade entwickelte Gleichstellungsplan als Massgabe diente, befremdet doch ziemlich. Was wird hier denn gleichgestellt?

Gleichstellung heisst: Massnahmen der Angleichung der Lebenssituation von im Prinzip als gleich zu behandelnden Bevölkerungsgruppen – zum Beispiel Frauen und Männern, Sprachminderheiten, Behinderten. Liest man den Text durch, muss der geneigte – vor allem der deutschsprachige, männliche – Leser stutzig werden. Gleichstellung von Frau und Mann heisst in der Staatskanzlei nicht 1:1, denn mit der Staatskanzlerin (Annahme: im Vollpensum) und der neuen Vizekanzlerin zu 60 Prozent ist das Geschlechterverhältnis jetzt bei 1,6:0,4. Als eher fadenscheinig anmutende Begründung dafür musste ein Job-Sharing-Wunsch herhalten! Noch weniger Gleichstellung gibt es gegenüber der Sprachminderheit. In der Staatskanzlei versteht man darunter ein Verhältnis von 2:0, denn die Sprache eines guten Bevölkerungsdrittels scheint in der Zentrale der Regierung und Verwaltung vernachlässigbar zu sein. Unter Gleichstellung und Respekt für das andere Geschlecht und für die sprachliche Minderheit verstehe ich etwas anderes. Im Artikel stand zu lesen, dass es durchaus gute deutschsprachige Bewerbungen gegeben hätte. Schade, dass man es nicht verstanden hat, hier politisch korrekt zu entscheiden und eine echte Gleichstellung zu schaffen, die diese Bezeichnung auch verdient.

Ein Gleichstellungsplan in der kantonalen Verwaltung kann nur dann Erfolg haben, wenn er nicht bereits bei der ersten Gelegenheit so sträflich ad absurdum geführt wird. Aber im aktuellen Zeitalter von richtigen, fast richtigen und nicht richtig verstandenen Fakten kann man unter Gleichstellung offenbar ganz unterschiedliche Dinge verstehen. Sollte das Vorgehen der Staatskanzlei als Beispiel dienen, dürfen wir gespannt sein, welch kreative Ideen zur «Gleichstellung» uns im Kanton Freiburg in Zukunft noch erwarten!

Markus Reck, Freiburg

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