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Es wird niemandem etwas weggenommen

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In seinem Leserbrief beanstandet Rudolf Oeschger, dass Politiker versuchten, der Schweizer Bevölkerung die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare als Menschenrecht schmackhaft zu machen. Es geht hier in keiner Art und Weise darum, irgendjemandem etwas schmackhaft zu machen. Vielmehr geht es darum, gleichgeschlechtlichen Paaren, die dies möchten, die Ehe und auch die Adoption zu ermöglichen. Es ist längst genügend erwiesen, dass gleichgeschlechtliche Eltern ebenso erfolgreich Kinder aufziehen können – nicht besser, aber eben auch nicht schlechter. Die einzige Benachteiligung für diese Kinder wären Reaktionen aus der Gesellschaft wie von Rudolf Oeschger. Diverse Umfragen in der Schweiz haben aufgezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung durchaus bereit ist, die Ehe auch gleichgeschlechtlichen Paaren zu öffnen. Hier von einer Minderheit zu sprechen, ist mehr als an der Realität vorbei diskutiert.

Man erinnere sich: Das Partnerschaftsgesetz wurde vom Schweizer Volk vor über zehn Jahren klar angenommen, obwohl damals gerade von religiösen und C-Parteien die schlimmsten Untergangsszenarien und die Vernichtung der Institution Ehe skizziert wurden. Dass wir nach über zehn Jahren nach wie vor dieselbe Diskussion führen müssen, stimmt mich mehr als nachdenklich. In Westeuropa ist die Schweiz bald das einzige Land, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare noch nicht geöffnet hat – da sind sogar streng katholische Länder wie Irland oder Spanien weit progressiver. Den verbissenen Widerstand in der Schweiz verstehe ich nicht; es wird ja niemandem etwas weggenommen. Nach wie vor können sich Mann und Frau wie eh und je das Ja-Wort geben.

Es ist zu hoffen, dass die Politikerinnen und Politiker den Zeitgeist in der Bevölkerung erkennen und gerade die selbst ernannten Volksparteien für einmal wirklich die Meinung ihrer Wähler ernst nehmen. Es gilt, für heutige Ansprüche Lösungen zu finden, statt sich an irgendwelchen althergebrachten Idealen festzukrallen. Ich für mich selber bin mit dem Partnerschaftsgesetz zufrieden, finde aber auch, dass diejenigen, die es möchten, auch die Ehe für sich und ihren gleichgeschlechtlichen Partner sollten wählen dürfen. Noch einmal: Es wird dabei niemandem, aber auch wirklich niemandem etwas weggenommen.

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