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Demotivation führt zu Demissionen

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Mit Präsident René Fürst, Vize-Präsidentin Marianne Schmuckli, Sek­retärin Karine Schouwey sowie Patrick Pauchard, Sabine Rappo-Conca, Emilie Fra­gnière und Ursula Ritter demissionierten am vergangenen Freitag anlässlich der Delegiertenversammlung in Le Crêt nicht weniger als sieben Mitglieder aus dem Vorstand des Freiburger Leichtathletik-Verbandes (FLV). «Machtgehabe, ewige Nörgler, Eltern, die Funktionäre angehen, und immer wieder Streitigkeiten – ich subsumiere das alles unter mangelnden Respekt, der zur Demotivation geführt hat», beschreibt Fürst die Beweggründe für diesen Massenexodus. Die Summe der Ereignisse hätte vielen Vorstandsmitgliedern den Nuggi rausgehauen. «Gegenüber diesem Gebaren galt es, Stopp zu sagen. Alle im Vorstand arbeiten schliesslich freiwillig und ehrenamtlich. Wenn es dann am nötigen Respekt gegenüber diesen Personen fehlt, ist es definitiv der falsche Weg.»

Mangelnde Wertschätzung

Dabei gelte es doch, Sorge zu jenen zu tragen, die sich engagieren, sagt der 56-jährige Fürst, seit 1974 in der Leichtathletik aktiv ist. Denn obwohl der FLV schweizweit über die viertgrösste Anzahl an lizenzierten Mitgliedern verfügt, kämpft er wie fast alle Sportverbände und Clubs um ehrenamtliche Funktionäre. «Die Leute müssen sich bereits im Beruf und in den Vereinen investieren, und sie sollen sich auch noch im Verband engagieren. Wie alle anderen ist auch die Freiburger Leichtathletik dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen.» Es sei deshalb umso bedauerlicher, wenn die Arbeit nicht geschätzt werde. «Als ich den Vorstand übernommen habe, brachte ich vier neue Leute mit. Es galt, mit ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten, auch wenn die vielleicht nicht dem Idealbild entsprochen haben.»

Rücktritt als Schutz

Die schwindende Motivation ist bei Fürst persönlich jedoch nur ein Grund für seinen Rücktritt. Die Gesundheit der andere. «Drei Monate bevor ich das Amt im Januar 2015 übernommen habe, hatte ich einen Herzinfarkt erlitten. Weil die Sekretärin, eine der wichtigsten Funktionen im Verband hinsichtlich der Gelder der Loterie Romande, weg war, übte ich bereits eine Doppelfunktion aus. Im zweiten Jahr habe ich mit dem Strategiepapier FLV 2020 Vollgas gegeben. Im letzten Herbst habe ich dann gemerkt, dass ich mich zu fest verausgabt habe.» Als Gewerkschafter im Bereich der Branche Post sei er zurzeit mit vielen negativen Themen konfrontiert. «Ich habe erwartet, dass ich im FLV Positives erreiche. Doch das ist leider nicht eingetreten.» Seine Demission sei deshalb primär eine Frage der Energie gewesen. «Mit 40 bis 50 Sitzungen pro Jahr blieb mir keine Zeit für die Erholung. Mit dem Rücktritt schütze ich mich.»

Eine Frage der Ressourcen

Obwohl der FLV, der bis zur anberaumten ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom 27. April ad interim von Jean-Luc Robert geführt wird, zurzeit mit einem Rumpf-Vorstand dasteht, macht sich Fürst um dessen Zukunft keine Sorgen. Er habe die Probleme klar benannt. «Die Eiterbeule ist aufgestochen, jetzt müssen die Wunden gereinigt werden. Erst dann fängt sie an zu heilen.» Erste Anzeichen dafür gebe es. «Für die Mille Gruyère und den Swiss-Athletic-Sprint, zwei der wichtigsten Aktivitäten für den Nachwuchs, wurden bereits Leute gefunden.»

Mit dem 111 Seiten umfassenden Strategiepapier, das von der Delegiertenversammlung akzeptiert wurde, hinterliess Fürst dem Verband zudem eine Arbeitsgrundlage. Von den Finanzen über das Marketing bis zum Personal wurden in dem Papier sämtliche Punkte unter die Lupe genommen und notwendige Massnahmen vorgeschlagen. «Alles hängt von den personellen Ressourcen ab. Sind sie nicht vorhanden, wird die Umsetzung nicht möglich sein. Ich bin aber zuversichtlich. Die verbliebene Crew ist motiviert weiterzumachen.»

Freiburger Volkslauf-Cup

Neues Konzept als Antwort auf die professionelle Konkurrenz

Der Freiburger Volkslauf-Cup ist in der kantonalen Leichtathletik-Szene zu einer Institution geworden und in dieser Form in der Schweiz einmalig. Gleichzeitig ist der Cup, der in diesem Jahr zum 36. Mal durchgeführt wird, in seiner jetzigen Form ein wenig angestaubt. Eine Arbeitsgruppe stellte deshalb an der Delegiertenversammlung ein Konzept vor, wie der Freiburger Cup moderner und attraktiver gestaltet werden kann. Nebst einem neuen Namen (FriRun Cup) beinhalten die Verbesserungen eine höhere Sichtbarkeit, etwa in den Sozialen Medien, ein gemeinsames Pflichtenheft für die Lauf-Veranstalter, die Einführung einer Datenbank mit einer fixen Startnummer für alle Läufe sowie das Aufpeppen der offiziellen Preisverleihung an die Cup-Sieger. Die Delegierten stimmten diesen Massnahmen zu. Bereits im nächsten Jahr soll der Cup erstmals in dieser Art über die Bühne gehen.

«Der Freiburger Cup wurde immer mehr zu einer Club-Meisterschaft, und es gab nur noch wenige Einzelläufer. Das aufzubrechen war das Ziel, in der Hoffnung, dadurch einen Schritt nach vorne zu machen», erklärt der abgetretene Verbandspräsident René Fürst.

Er räumt ein, dass die Überarbeitung des Freiburger Cups mitunter auch als eine Antwort auf neue Angebote wie die Groupe-E-Tour zu verstehen sei. Denn obwohl sich der Freiburger Cup nach wie vor grosser Beleibtheit erfreut, sind die Teilnehmerzahlen zuletzt leicht gesunken. «Es gilt, immer das Ganze im Blickfeld zu haben. Wenn der Laufsport im Kanton prosperiert, so ist das in unserem Interesse», sagt Fürst. «Aber man muss verstehen, dass die Groupe-E-Tour von einem Profi-Team organisiert wird, das in weiteren Kantonen ähnliche Laufserien durchführt. Da wird es schwierig für uns als Ehrenamtliche und Amateure. Das sind ungleich lange Spiesse. Ein neuer Wind wird deshalb positiv sein, und es gibt einige durchaus gute Ansätze.»

fs

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