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Tiefgründige, spannende Road Novel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gattung «Road Novel» stammt aus dem Amerikanischen, die deutschen Begriffe «Reise-» oder «Strassenroman» drücken den Inhalt einer Road Novel nur ungenau aus. Die Verwandtschaft mit dem «Road Movie» ist augenfällig. «Dass dabei der unermüdlich herumwandernde oder fahrende (männliche) Held als zentrale Figur auftaucht, liegt nicht nur an den Ausdehnungen des Landes und an den bequemen amerikanischen Autos, sondern ist auch ein Echo der historischen Rolle, die die Strasse – ebenso wie die Schiene – als Symbol des Grenzüberschreitens (…) spielte» ­(Autorenforum).

Greggs Roman spielt nun aber in Europa, vor allem in Bayern. Und die Hauptrolle übernimmt hier eine Frau. Roadtrip, das heisst auch Geruch von Asphalt, weite Strecken, eine gute Portion Romantik und Ungebundenheit. Doch was wäre das alles ohne den passenden fahrbaren Untersatz? Sie denken an ein Fahrzeug der neuesten Generation – ausgestattet mit allerlei elektronischem Schnickschnack und Automatikgetriebe? Oder gar an ein geräuschloses Elektrofahrzeug? Gott bewahre! Hier passt nur ein Fahrzeug: Der Kult-Bulli T1 muss es sein – ohne Knautschzone und Airbag.

Stefanie Greggs Erzählung ist aber kein Flower-Power-Roman, sondern eine zuweilen durchaus amüsante, dann wiederum tiefgründige, ernsthafte, mitunter gar traurige Geschichte. Isabel, eine brillante, reiche Unternehmensberaterin, erhält im Spital eine niederschmetternde Diagnose: Bauch- und Hirntumor. Das genaue Ergebnis der Untersuchungen und weitere Behandlungsmassnahmen sollen ihr in zwei Wochen mitgeteilt werden. Der Arzt empfiehlt ihr kurzerhand einen zweiwöchigen Urlaub, einfach mal loslassen vom Hamsterrad des Alltags und von der Arbeit. Isabel wird bewusst, dass nichts mehr ist, wie es war. Zum ersten Mal in ihrem bislang durchorganisierten Leben reagiert sie spontan. Wie der Zufall es will, steht am Strassenrand ein in die Jahre gekommener, gelber VW-Bus. Besitzer ist – obwohl talentiert – der ziemlich erfolglose Musiker Rasso, der wieder einmal in Geldschwierigkeiten steckt und dazu noch von seiner Freundin verlassen worden ist.

Er muss den Bus verkaufen, um so zu etwas Geld zu kommen. Isabel, die personifizierte Vernunft und Rationalität, entschliesst sich kurzerhand, Rasso den Bus für 2000 Franken abzukaufen. Sie will damit spontan und völlig unvorbereitet nach Südfrankreich fahren. Rasso muss ihr noch zeigen, wie der Wagen überhaupt funktioniert. Danach gehts los, und Isabel gibt sich redlich Mühe nach dem Motto: «Erst wenn man alles loslässt, kann das Leben neu beginnen.» Wird es ihr gelingen, das Leben zu geniessen, den Zwängen zu entfliehen und sich frei zu fühlen? Gemeinsam begeben sich die zwei so unterschiedlichen Menschen auf eine turbulente und verrückte Reise, vollgepflastert mit Abenteuern und Überraschungen. Kurz gesagt: das pralle Leben.

Fazit: eine traurige und zugleich wunderschöne Geschichte, die zum Träumen, Schmunzeln und Nachdenken einlädt.

Stefanie Gregg. «Mein schlimmster schönster Sommer». Roman. 301 S. Berlin 2017, Aufbau Taschenbuch.

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

Zur Person

Autorin aus der Nähe von München

Stefanie Gregg, geb. 1970 in Erlangen, studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik und Theaterwissenschaften bis zur Promotion. Mit ihrer Familie wohnt sie in der Nähe von München.

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