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«Religion ist nicht etwas, das ich nur am Sonntag mache»

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Lara, was ist bei Mormonen speziell?

Der grösste Unterschied ist wohl, dass wir auch in der heutigen Zeit Propheten haben, welche Offenbarungen von Gott erhalten. Selbst ich kann von Gott Offenbarungen erhalten, er leitet mich sowohl im täglichen Leben als auch bei wichtigen Entscheidungen. Meiner Meinung nach machen diese Offenbarungen den Glauben sehr persönlich.

Inwiefern beeinflusst die Religion deinen Alltag?

Den Tag beginne ich stets mit einem Gebet. Dadurch gehe ich den Tag mit offenen Augen und einem offenen Herzen an. Ich habe das Gefühl, dass ich mir so viel bewusster bin, was meine persönlichen Werte sind und was wichtig ist im Leben. Die Religion ist Teil meines alltäglichen Lebens, nicht etwas, das ich nur in der Kirche praktiziere. Ich versuche, jeden Tag nach den Geboten der Kirche zu leben.

Was sind solche Gebote?

Beispielsweise gibt es das Wort der Weisheit, das besagt, dass wir gesund leben sollen. Das bedeutet, nicht allzu spät ins Bett zu gehen, gesund zu essen, Sport zu treiben, lauter solche Sachen. Ausserdem sollen wir uns vor Substanzen fernhalten, die zur Abhängigkeit führen können. Dazu gehört nebst Alkohol und Zigaretten auch Kaffee oder Schwarztee. Ein anderes Gebot ist die Enthaltsamkeit bis zur Ehe, was ebenfalls Überzeugungskraft braucht. Täglich in den heiligen Schriften zu lesen und am Sonntag in die Kirche zu gehen, bereitet mir hingegen keine Mühe.

Gehören deine Freunde ebenfalls der Kirche an?

Natürlich habe ich Freunde hier in der Kirche. Da ich den grössten Teil meiner Zeit jedoch in der Schule verbringe, habe ich auch viele gute Freunde, die nicht Mormonen sind. Wir waren kürzlich auf Maturareise, wo ich wie alle anderen in den Ausgang gegangen bin, ich trinke dann halt einfach nichts. Meine Freunde verstehen und unterstützen das vollkommen.

Und dein Freund? Ist er ebenfalls Mitglied der Kirche?

Mein jetziger Freund schon, doch meine letzte Beziehung war zu einem Nicht-Mitglied. Meine Eltern hatten überhaupt kein Problem damit, doch für mich wurde es immer schwieriger, weil wir einfach extrem andere Grundsätze hatten. Das führt zwangsläufig zu Auseinandersetzungen.

Hast du auch schon mal gezweifelt an deinem Glauben?

Natürlich! Ich bin in der Kirche aufgewachsen und kenne gar nichts anderes, da fragt man sich manchmal schon, ob das der richtige Weg ist oder einfach der Weg, den man sich gewohnt ist. Als meine Mutter sich entschied, nicht mehr in die Kirche zu kommen, war das sehr schwierig für mich. Ich habe mich zu dieser Zeit vermehrt mit meinem Glauben auseinandergesetzt, und da kommen natürlich auch Zweifel auf. Doch wenn immer ich in der Kirche bin, geht es mir gut, ich bin glücklich. Wie könnte das dann der falsche Weg sein?

«Den Tag beginne ich mit einem ­Gebet. Dadurch gehe ich den Tag mit offenen Augen und einem offenen Herzen an.»

Lara aus Rüschegg

Gymnasiastin und Mormonin

Zahlen und Fakten

8500 Mormonen in der Schweiz

Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen wurde 1830 von Joseph Smith Jr. in den USA gegründet. Nebst der Bibel berufen sich die Mormonen auch auf weitere Quellen wie das Buch Mormon. Die grösste mormonische Kirche ist die seit 1838 bestehende Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Weltweit gehören über 14 Millionen Menschen den Mormonen an, in der Schweiz gibt es knapp 8500 Mitglieder.

sn

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