Ja, so wird sie wohl aussehen, unsere Zukunft: plutoniumbetriebene Laserwaffen und selbstfliegende Kinderwagen, bis auf die Zähne mit Multimedia ausgerüstet, allzeit vernetzt, allzeit auf Draht, dauernd das eigene oder weltweite Game over am Abwehren – und alle sehnen wir uns nach ein bisschen «Häbele».
Wie kann ich als Vater und Künstler dieser Zukunft nur gerecht werden? Technologisch gesehen bin ich heute schon sozusagen unbrauchbar. Was ich als Musiker für die Menschheit produziere, hat heute einen verschwindend kleinen, in der fernen Zukunft überhaupt keinen Wert mehr. Als Vater komme ich gerade noch so in der digitalen Welt mit, aber das entwickelt sich krass schnell, ich weiss nicht, ob ich da die nächsten zwanzig Jahre mithalten kann. Da bleibt nur noch «häbele». Ja, «häbele» kann ich gut. Die herumfliegenden Minecraft-Menschen ein bisschen in die Arme nehmen und sie fest an mein Herz drücken, dann trällere ich ihnen eine Schnulze ins Ohr und streichle ihnen über ihre Schädelimplantate. Doch, das kann ich, dafür bin ich zu gebrauchen. Auch in der Zukunft.
Lasst uns einen Pakt schliessen, für unsere Kinder, Enkelkinder und alle Generationen, die danach folgen werden: Ihr macht die Technik und lasst uns in Minecraft-Welten herumfliegen – und wir sorgen dafür, dass diese nicht im Herzen auseinanderbrechen. Ich fange diesen Herbst an, die Welt zu retten oder zumindest den Kanton Freiburg, mit einem kulturübergreifenden Musikstipendium für die heranwachsende nächste Generation, aber mehr darüber in der Zukunft. Und was macht Ihr?
Pascal Vonlanthen alias Gustav ist Musiker und lebt in Freiburg. Als FN-Gastkolumnist schreibt er regelmässig über selbst gewählte Themen.