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Papi, häbele!

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 

Neulich habe ich meinen Kids die Frage gestellt: «Wenn ihr mit einer Zeitmaschine in die Zukunft reisen könntet, so Science-Fiction-mässig, wie würde da die Welt wohl aussehen?» Der Grosse meinte: «Da gibt es Laserwaffen, Minecraft-Roboter und die Menschen haben Implantate, so iPads unter der Haut.» Hm, interessant – ich glaube, ich muss da mal schauen, was der so für Games auf dem Tablet spielt. Der Mittlere prophezeite: «Da werden alle Menschen in Himmel fahren.» Ich sah ihn verstört an und sah die Apokalypse und die bevorstehende Abklärung beim Schulpsychologen schon bildlich vor mir, aber er meinte zu meiner Erleichterung «IM Himmel fahren», also fliegende Autos. Uff. Der Kleinen war wie zu erwarten die Zukunft egal: «Papi, häbele!», sagte sie, und das tat ich dann auch.

 

 

Ja, so wird sie wohl aussehen, unsere Zukunft: plutoniumbetriebene Laserwaffen und selbstfliegende Kinderwagen, bis auf die Zähne mit Multimedia ausgerüstet, allzeit vernetzt, allzeit auf Draht, dauernd das eigene oder weltweite Game over am Abwehren – und alle sehnen wir uns nach ein bisschen «Häbele».

Wie kann ich als Vater und Künstler dieser Zukunft nur gerecht werden? Technologisch gesehen bin ich heute schon sozusagen unbrauchbar. Was ich als Musiker für die Menschheit produziere, hat heute einen verschwindend kleinen, in der fernen Zukunft überhaupt keinen Wert mehr. Als Vater komme ich gerade noch so in der digitalen Welt mit, aber das entwickelt sich krass schnell, ich weiss nicht, ob ich da die nächsten zwanzig Jahre mithalten kann. Da bleibt nur noch «häbele». Ja, «häbele» kann ich gut. Die herumfliegenden Minecraft-Menschen ein bisschen in die Arme nehmen und sie fest an mein Herz drücken, dann trällere ich ihnen eine Schnulze ins Ohr und streichle ihnen über ihre Schädelimplantate. Doch, das kann ich, dafür bin ich zu gebrauchen. Auch in der Zukunft.

Lasst uns einen Pakt schliessen, für unsere Kinder, Enkelkinder und alle Generationen, die danach folgen werden: Ihr macht die Technik und lasst uns in Minecraft-Welten herumfliegen – und wir sorgen dafür, dass diese nicht im Herzen auseinanderbrechen. Ich fange diesen Herbst an, die Welt zu retten oder zumindest den Kanton Freiburg, mit einem kulturübergreifenden Musikstipendium für die heranwachsende nächste Generation, aber mehr darüber in der Zukunft. Und was macht Ihr?

Pascal Vonlanthen alias Gustav ist Musiker und lebt in Freiburg. Als FN-Gastkolumnist schreibt er regelmässig über selbst gewählte Themen.

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