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«Monsieur, wie schrecklich, Existenzialismus!»

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Mit «Das Café der Existenzialisten» hat die englische Autorin Sarah Bakewell ein unterhaltsames, kluges Buch über die Philosophie des Existenzialismus und deren Schöpfer verfasst. Was genau ist Existenzialismus, was ist Phänomenologie, wer sind seine «Erfinder», wann und wo war die Geburtsstunde dieser neuen Bewegung? Wie war der Kontext des Weltgeschehens zu jener Zeit? Was haben die Philosophen des Existenzialismus bewirkt? Auf diese Fragen geht Sarah Bakewell gründlich, aber ausserordentlich leicht verständlich ein. Die Lektüre bietet eine gute Übersicht über die wichtigsten Werke und deren Entstehungsgeschichte der porträtierten Philosophinnen und Philosophen.

Selten war philosophisches Gedankengut so populär wie jenes der Existenzialisten. Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers und Maurice Merleau-Ponty dozierten nicht nur an Universitäten. Gerade in Paris fanden philosophische Streitgespräche in Kaffeehäusern statt, oder man traf sich in Jazzclubs; unter den Gästen waren Künstler wie zum Beispiel Picasso oder Giacometti. Die französischen Philosophen waren meist auch Romanautoren. Martin Heidegger hingegen zog es vor, zurückgezogen in seiner Hütte in Todtnauberg zu philosophieren.

Radikale Freiheit

Existenzialismus ist mehr ist als theoretische Philosophie, es geht um ein Lebensgefühl einer Generation mitten im dramatischen Weltgeschehen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Existenzialisten forderten radikale Freiheit und authentische Existenz. Die Bewegung inspirierte nicht zuletzt die 68er-Bewegung. Sarah Bakewell trägt auch zur Entmystifizierung der Philosophen bei. Allzu Menschliches sowie grosse unterschiedliche Temperamente befeuerten grosse Auseinandersetzungen, zuweilen auch unüberbrückbare Differenzen, wie zwischen Sartre und Camus. Auch die Nähe von Heidegger zum Nationalsozialismus wird thematisiert.

Das Buch hat auch einen hohen Unterhaltungswert. Unzählige Fotos dokumentieren das Zeitgeschehen: Sartre und Beauvoir mit Freunden in Kaffeehäusern, Heidegger in seiner Hütte, Porträts von Künstlern und Wissenschaftlern aus dem Umfeld der Bewegung. «Das Café der Existenzialisten» veranschaulicht, dass ein Buch über Philosophie zu lesen ein lustvolles Unterfangen sein kann.

Sarah Bakewell: «Das Café der Existenzialisten, Freiheit, Sein & Aprikosencocktails», C.H. Beck-Verlag, 448 S.

Silvia Häcki-Eggimann ist Erwachsenen­bildnerin.

Zur Person

Kuratorin und Autorin

Die Britin Sara Bakewell hat als Kuratorin der Wellcome Library diverse Publikationen über Themen aus der Frühen Neuzeit herausgegeben. Ihr Werk über das Leben Montaignes wurde preisgekrönt und ins Deutsche übersetzt.

im

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