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Mit Fantasie, Witz und dichterischer Freiheit: «Morgen mehr»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Morgen mehr» von Tilman Rammstedt war als Fortsetzungsroman im Internet gestartet, jetzt erscheint es auch als Buch. Man könnte auch von einer Art Schreibexperiment, von einer Reise ins Ungewisse sprechen.

Experiment gelungen

Vom 11. Januar bis zum 9. April 2016 lieferte Rammstedt jeden Tag ein neues Kapitel der Netz-Öffentlichkeit aus. Eigentlich handelt es sich dabei um einen echten Fortsetzungsroman, mit dem Unterschied, dass er zuerst in den Sozialen Medien und zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht in Buchform erschienen ist.

Sicherlich ein ganz spezielles Vorhaben, oder sagen wir besser, Experiment, dem sich Tilman Rammstedt da unterzogen hat. Jeden Tag ein neues Kapitel, eine neue Geschichte schreiben zu müssen, stresst unglaublich. Doch Innehalten gab es nicht, denn die Abonnenten im Internet haben bezahlt und hatten ein Anrecht auf neues Lesefutter für den nächsten Tag, eben: «Morgen mehr». Für den Autor hiess das: Ich muss schreiben, immer schreiben!

Das Experiment war geglückt, und folgerichtig entschlossen sich Autor und Verlag, die zustande gekommene Internet-Erzählung, leicht überarbeitet und modifiziert, in Buchform herauszugeben.

Oberflächlich gesehen geht es um eine Mischung aus Romanze und Roadmovie. Der Autor nimmt sich die Freiheit, sich in die vorgeburtliche Lage seiner selbst zu versetzen und aus dieser ungewöhnlichen Perspektive die Geschichte sich entwickeln zu lassen: ein fantastisches, witziges und skurriles Vorgehen! Tilman Rammstedts Stil und Ideenreichtum sind aussergewöhnlich, faszinierend anders, lustig, kurzweilig und leicht lesbar.

Kurz zum Inhalt: Wir schreiben das Jahr 1972. Noch ungeboren, hat der Erzähler sein ganzes Leben vor sich. Seine Aufgabe besteht darin, alles so zu lenken, dass seine zukünftigen Eltern sich kennenlernen können. Denn nicht zuletzt muss er ja auch noch gezeugt werden, bevor er überhaupt an die Geburt denken kann! Wahrlich kein leichtes Unterfangen. Mannigfaltige Stolpersteine, waghalsige Abenteuer, lebensgefährliche Situationen und verschrobene Typen pflastern seinen Weg.

Wird dieser Ich-Erzähler, der unbedingt geboren werden will, sein Ziel erreichen? Und falls ja, wie kann es gelingen?

Sehr treffend schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung von einem «Affenzirkus», von Liebeserklärung an die Fantasie, von einem Buch, das uns mitreisst, wegreisst und uns erschüttert, weil wir plötzlich, Tränen lachend, hinter der irrwitzigen Fassade eine tiefe Wahrheit erblicken.

Tilman Rammstedt, wurde 1975 in Bielefeld geboren, er lebt in Berlin. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis.

Tilman Rammstedt: «Morgen mehr»: Roman, München: Carl Hanser Verlag, 2016, 222 S.

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

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