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Man

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Menschen sind von Natur aus Unternehmer und Kreativitätsbündel. Nicht? Dann beobachten Sie mal ein Kind. Unternehmertum pur, Kreativität in Reinform. Innovation? Und wie. Aufgeben? Nein. Neugierde? Immer. Schmollen? Nicht länger als fünf Minuten. Ich weiss, was ich will. Sicher. Das dauert allerdings nicht lange. Mit jeder Dosis Erziehung geht ein Stück davon flöten. Und spätestens in der Schule ist Schluss mit dem Zauber. Erziehung und Schule haben schliesslich andere Aufgaben, als freie, eigenständige, unternehmerische, kreative und innovative Menschen hervorzubringen. Wo kämen wir da hin! Das System kann solche Typen nicht gebrauchen, kreative Querdenker schon gar nicht. Angepasste, Gleichförmige, Standardisierte, Gehorsame sind gefragt, regierbar, manipulierbar und sich ein- und unterordnend, so müssen sie sein. Normalos, eben. Das geht ganz einfach, indem die Kinder früh genug – und unter Androhung von Liebesentzug – darauf konditioniert werden, was man tut und was man nicht tut. Das sitzt ein Leben lang. Obwohl niemand diesen «Man» je gesehen hat, wird er zum Massstab des eigenen Handelns. Und es gibt nichts Schlimmeres, als etwas zu tun, das man nicht tut.

Tja, und unsere Schulen tragen das Ihre bei. Obwohl zig Mal reformiert, wurzeln sie immer noch im 18. und 19. Jahrhundert, als es darum ging, möglichst viele fleissige Zombies für die Wirtschaft hervorzubringen. Das ist bis heute die Aufgabe der Schulen geblieben, und sie funktionieren immer noch wie damals eine Dampfmaschine. Taxonomie-Stufen hin oder her. Man stopft oben was rein und unten kommt was raus. Aus dieser Epoche stammen auch die nach politisch-wirtschaftlichen und nicht nach pädagogischen Aspekten erstellten Lehrpläne. Ein Einheitsmenü aus Sprachen, Lesen, Rechnen und Schreiben, Jahreszahlen, Vokabeln, binomischen Formeln und Naturkunde im klimatisierten Schulzimmer. Aussergewöhnliche Blickwinkel und Regelbrüche sind nicht vorgesehen, gar verpönt.

Nach welcher Regel ist die folgende Zahlenreihe aufgebaut, und was ist die nächste Zahl? 2, 4, 6, 8, ? Die meisten werden 10 sagen, weil sie glauben, dass die Regel besagt, dass die nächste Zahl um 2 grösser sein muss. Ich sage 9, weil die Regel ja auch sein könnte, dass die nächste Zahl nur grösser sein muss. Klar, dass in der Schule die 10-Sager den 6er bekommen, denn da werden tendenziell Konformität und Anpassung belohnt.

Der Preis dafür ist hoch. Nur äusserst selten werden 6er-Schüler später Unternehmer, Künstler oder Erfinder und Innovatoren oder Sieger an Berufsmeisterschaften. Interessanterweise sind die brillantesten und innovativsten Köpfe dieser Welt allesamt Schulversager. Dass das niemandem zu denken gibt, gibt mir zu denken. Statt mit Steuergeldern finanzierte Innovationszentren und Denkfabriken – was zum Teufel ist eine Denkfabrik ? – aus dem Boden zu stampfen, sollten wir den Mut haben, endlich unser Schulsystem auf den Kopf zu stellen. Statt die Gehirne mit immer mehr (lebensfremdem) Wissen zu füllen, sollten wir uns von einem andern Prinzip leiten lassen: «Weniger in die Köpfe reinstopfen, und alles aus den Menschen herausholen.»

 

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Coach für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Gastkolumnist bearbeitet er im Auftrag der «Freiburger Nachrichten» in regelmässigem Rhythmus selbst gewählte Themen.

 

 

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