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Collège-Jahre

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Als ich 16 Jahre alt war, liess ich mich auf ein Abenteuer ein. Während eines Jahres war ich als Austauschschülerin im Ausland, schloss Freundschaften und festigte eine Fremdsprache. Ganz dem Klischee der amerikanischen Schulen folgend, kehrte ich mit Bestnoten (für die ich keinen Finger rühren musste), zurück in die Schweiz – und zurück ans Collège. Der bevorstehende Wiedereintritt bereitete mir während ein paar Tagen Bauchschmerzen, schliesslich sollte ich direkt ins dritte Jahr des Kollegiums einsteigen und nicht wie die meisten das zweite Jahr wiederholen.

Nachdem ich den Physik- und Mathematikstoff, den meine Klassenkollegen ein Jahr lang durchgerackert hatten, durchgeblättert und mit «Wird schon klappen» abgestempelt hatte, kehrte ich also ans Collège zurück. Meine Sorgen erwiesen sich als unbegründet – ich kam erstaunlich gut mit. Was hatten denn meine Klassenkameraden in ihrem zweiten Gymnasialjahr gemacht, während ich als Cheerleader durch die Gänge hüpfte und mit dem Mathematiklehrer statt über Statistik über Roger Federer diskutierte?

Nun, einige Wissenslücken hatte ich bestimmt. Ich habe bis heute nie den «Schimmelreiter» gelesen, mein Französisch war wie weggewischt, und in der Buchhaltung mussten mir zuerst einmal ein paar Grundlagen erklärt werden. Doch diese Lücken konnte ich innerhalb weniger Wochen mit kleinem Aufwand grösstenteils wieder auffüllen.

Jetzt, als Studentin an der Universität, studiere ich mit Leuten zusammen, die ein Jahr weniger Schule benötigten, um ihren Maturitätsausweis zu erlangen. Sie scheinen mir weder dümmer noch schlauer zu sein; anscheinend haben ihre Kantone einfach einen guten Weg gefunden, Kosten zu sparen. Steht eine Verkürzung des Gymnasiums denn auch im Kanton Freiburg zur Debatte?

«Nein», sagt Ursula Reidy Aebischer, Stellvertretende Vorsteherin des Amts für Unterricht der Sekundarstufe zwei. Aus einer Evaluation der letzten Maturitätsreform geht hervor, dass «Gymnasien mit nur dreijähriger Mindestdauer […] benachteiligt sind.» Deshalb hält der Kanton Freiburg weiterhin an den vier Jahren Gymnasium fest, sieht jedoch für die Zukunft individuelle Verkürzungsmöglichkeiten vor. Ab dem Schuljahr 2020/2021 soll es beispielsweise für leistungsstarke Schüler möglich sein, nach der 8. Klasse direkt ans Collège zu wechseln.

Vielleicht wird es also bald eine Seltenheit sein, dass ein 21-jähriger Freiburger neben einer 17-jährigen Luzernerin in der Erstsemestervorlesung sitzt.

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