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Mit Zange und Kamera ins Kniegelenk

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Stechende Schmerzen im Knie bei jedem Schritt: Der Mann aus dem Sensebezirk erscheint an diesem Montagmorgen mit Krücken im Spital Tafers. Pünktlich um 7.15 Uhr meldet er sich bei der Tagesklinik an; eine Kniearthroskopie, bei der ein kleiner Teil des Meniskus entfernt wird, soll ihm Linderung verschaffen.

Die Leiterin der Tagesklinik nimmt den Mann in Empfang. Nur wenig später treffen ihn die FN im Vorraum des Operationssaals 1 des Spitals wieder: Er liegt nun auf einem Bett, hat den Trainingsanzug gegen eine Art Nachthemd getauscht, in seiner linken Hand steckt eine Kanüle für die Infusion. Auch die Journalisten mussten sich für den Besuch im Operationssaal umziehen: blaue OP-Kleider, eine Haube, spezielle Socken und Schuhe, Mundschutz. Eine gelbe Linie am Boden zeigt an, wann man den sterilen Bereich betritt und entsprechend angezogen sein muss.

Für einen tiefen Schlaf

Im Vorraum des OP kümmern sich die Anästhesie-Pflege­fachfrau Dagmar Lilla und die Anästhesie-Ärztin Anja Dürrschnabel um den Mann. Die Ärztin hat ihm die Infusionskanüle bereits in aller Ruhe gelegt. Der Mann leidet unter einer Spritzenphobie und erhält deshalb eine Vollnarkose, obwohl für den Eingriff eine Teilnarkose genügen würde. Auf die Frage, ob er nervös sei, antwortet der Mann denn auch: «Nein, das Schlimmste ist schon vorbei.»

Bevor die beiden Fachfrauen mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen, führen sie einen ersten Sicherheitscheck durch. Sie fragen den Mann nach seinem Geburtsdatum, nach Allergien und danach, was mit ihm passieren soll. «So garantieren wir, dass wir am richtigen Patienten den richtigen Eingriff durchführen», erklärt Dürrschnabel.

Dagmar Lilla beginnt, dem Mann Elektroden zur Herz­überwachung auf die Brust zu kleben. Sofort beginnt es, aus dem angeschlossenen Gerät zu piepen. Sie legt ihm auch eine Sauerstoffmaske auf. Derweil bereitet Dürrschnabel die Narkosemittel vor und erklärt: Zuerst bekommt der Mann ein Mittel gegen Übelkeit, dann ein Opiat und schliesslich die Narkose.

Bereits als sie das Opiat via Infusion fliessen lässt, fallen dem Mann die Augen zu, das Piepen aus dem Überwachungsgerät wird langsamer. Als er dann das Narkosemittel bekommt, hört er auf zu atmen – was normal ist. Lilla beatmet ihn zuerst von Hand durch die Sauerstoffmaske, anschliessend führt sie dem Mann einen Beatmungsschlauch durch den Mund in die oberen Luftwege ein. Das sieht unangenehm aus – der Mann merkt allerdings nichts davon.

Risse im Meniskus

Nachdem ein OP-Pfleger dem Patienten eine Manschette um das Bein gelegt hat, um während der OP eine Blutsperre einzurichten, wird der Mann um Punkt acht Uhr auf dem Bett in den Operationssaal gefahren. Hier warten das OP-Team sowie der Chefarzt der Orthopädie, Christoph Marti, und sein Assistenzarzt. Insgesamt sieben Leute sind an der OP, die einen Routineeingriff darstellt, beteiligt.

Nach einem weiteren Sicherheitscheck und nachdem eine OP-Pflegerin das Bein des Mannes mit orangem Desinfektionsmittel bepinselt hat, geht es los. Chefarzt Marti schneidet auf der einen Seite des Knies eine zirka einen Zentimeter lange Öffnung ein und führt eine dünne Kanüle ein. Durch diese pumpt er Wasser ins Gelenk, damit mehr Platz vorhanden ist, anschliessend führt er die Kamera ein. Auf dem Bildschirm oberhalb des OP-Tisches erscheint nun das Bild: Marti erklärt, was Knorpel, was Meniskus, was Band ist. Für einen Laien sieht alles ziemlich ähnlich aus. Marti zeigt auch, was dem Mann Schmerzen bereitet: Der Meniskus ist an gewissen Stellen gerissen.

Nach der Sichtung des Gelenkes schneidet Marti auch auf der anderen Seite des Knies ein. Dort führt er nun das Arbeitsinstrument ein: Eine Zange, die auf dem Bildschirm mächtig wirkt, in Wahrheit jedoch nur wenige Millimeter breit ist. Marti schneidet die Fransen am Meniskus weg. Dann führt er einen sogenannten Shaver ein. «Ein rotierendes Messer für das Fein­tuning», sagt Marti. Nach wenigen Minuten sieht der Meniskus wieder glatt aus. «Ziel ist, soviel wie möglich vom Meniskus zu erhalten, da er der Puffer zwischen Ober- und Unterschenkelknorpel ist.»

Dann geht es schnell: Marti zieht Kamera und Shaver heraus und pumpt mit dem Schlauch das Wasser wieder aus dem Gelenk. Der Assistenzarzt näht die kleinen Schnitte, die OP-Pfleger räumen das Material weg: Tücher, Verbände und weitere Utensilien füllen einen ganzen Abfallsack.

Um 8.30 Uhr sind nur noch Marti, ein Pfleger, Lilla und Dürrschnabel im Raum. Lilla spricht den Patienten mehrmals mit Namen an – und wenig später öffnet er die Augen. «Guten Morgen» sagt sie. Chefarzt Marti tritt zu ihm hin: «Es ist alles gut gegangen.» Der Mann scheint noch nicht viel wahrzunehmen.

Lilla, Dürrschnabel und Marti fahren ihn in den Vorraum der Tagesklinik und helfen ihm wieder auf das richtige Bett. Er verbringt nun noch einige Stunden in der Tagesklinik und kann das Spital bereits gegen Mittag verlassen. In einigen Wochen sollen seine Schmerzen verschwunden sein.

Auf Marti und das Anästhesie-Team wartet derweil bereits der nächste Patient.

Zur Serie

Hinter den Kulissen

Im Januar blicken die FN hinter verschlossene Türen. Bisher erschienen: In einer Gefängniszelle in Bellechasse (4.1.); Das Warenlager von Manor (5.1.); Mit der Spitex unterwegs (7.1.); Die Küche des Campus Schwarzsee (13.1.); Die Depots des Naturhistorischen Museums (14.1.); Hinter den Kulissen der Freiburger Oper (17.1.); Bei der Dargebotenen Hand (18.1.).

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Zahlen und Fakten

Rund 1400 Eingriffe

In den drei Operationssälen des HFR Tafers führen Orthopäden und Chirurgen jährlich rund 1400 geplante sowie Notfalloperationen statt. Der Notfall ist täglich rund um die Uhr in Betrieb, operiert wird von Montag bis Freitag. In der Tagesklinik werden die ambulanten Patienten betreut sowie Chemotherapien oder Infusionsbehandlungen durchgeführt.

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