Über zwei Sessionstage hat der Grosse Rat die Staatsrechnung inklusive Einzelrechnungen für jede Direktion, die Staatskanzlei, das Parlament und die Gerichtsbehörden diskutiert und schliesslich einstimmig verabschiedet. Die Rechnung 2016 weist offiziell ein Defizit von 75,8 Millionen Franken aus, Finanzdirektor Georges Godel (CVP) stellte aber zum Abschluss klar, dass es sich in Tat und Wahrheit um einen Ertragsüberschuss von 86,8 Millionen Franken handle. Er hielt so Vorbehalten entgegen, wonach der Staatsrat einen Gewinn buchhalterisch bewusst verstecke.
Kritische Fragen gab es gestern zur Buchhaltung rund um die Universität: Der Kanton hatte einen Fonds von 33 Millionen Franken angelegt, um Zahlungslücken bei Bundesbeiträgen zu überbrücken. Laut Staatsrat Jean-Pierre Siggen (CVP) ist dieser Fonds nun obsolet. 20 Millionen Franken werden für den Master in Humanmedizin beiseitegelegt, 13 Millionen Franken für Ertragsausfälle bei einer neuen Unternehmenssteuerreform.