Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Kein Schmutzwasser ins Gewässer»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Abfälle und Flüssigkeiten, die in Rinnen oder Strassenschächte geworfen oder geschüttet werden, gelangen oft direkt in das nächste Fliessgewässer und beeinträchtigen dadurch Wasserlebensräume und Ökosysteme. Um die Bevölkerung daran zu erinnern, dass weder Abfälle noch Flüssigkeiten auf Verkehrswegen oder Plätzen entsorgt werden dürfen, lancierten das kantonale Amt für Umwelt und das kantonale Tiefbauamt gestern eine entsprechende Kampagne.

50 Plaketten für 1000 Personen

Die Verantwortlichen bringen dafür Hinweisplaketten mit der Aufschrift «Kein Schmutzwasser ins Gewässer» in der Nähe von Ablaufgittern an, wann immer eine Kantonsstrasse im Perimeter von Siedlungen saniert oder neu gebaut wird. Die ersten Plaketten montierten Mitarbeiter des Tiefbauamts gestern auf der Kantonsstrasse beim Bahnhof Rosé in Avry montiert, im Beisein von Christophe Joerin, Vorsteher des Amts für Umwelt, André Magnin, Kantonsingenieur, und Eliane Dévaud-Sciboz, Vize-Syndic von Avry. Künftig sollen in den Kernzonen auch die übrigen Ablaufgitter der Kantonsstrassen mit den Plaketten ausgestattet werden. Die Plaketten haben einen Durchmesser von zehn Zentimetern. In einer ersten Phase sind 3000 Franken für dieses Sensibilisierungsprojekt budgetiert, wobei immer 50 Plaketten pro 1000 Einwohner vorgesehen sind. Die Kampagne betrifft ein beträchtliches Gebiet. Denn vom insgesamt 630 Kilometer langen Kantonsstrassennetz befinden sich 270 Kilometer im Perimeter von Bauzonen, wie André Magnin ausführte. In den Bauzonen des Kantons gebe es knapp 10 000 Strassenabläufe.

Um das unangebrachte Einleiten von Abfällen oder Flüssigkeiten auch auf Gemeindestrassen sowie auf Privatplätzen und -strassen zu verringern, werden die Gemeinden, der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein, die Immobilien-Kammer sowie die Immobilienverwaltungen ebenfalls über die Kampagne in Kenntnis gesetzt.

Eine analoge Informationskampagne wurde übrigens im Jahr 2013 bereits von der Schweizerischen Vereinigung der Fischereiaufseher organisiert. Doch nun will der Staat Freiburg «mit gutem Beispiel vorangehen und die Öffentlichkeitsarbeit fortführen», wie es im entsprechenden Communiqué heisst.

Fischsterben ist die Folge

«Die Tatsache, dass Ablaufgitter zu Unrecht auch Kanalisationsschächte genannt werden, kann den Eindruck entstehen lassen, dass sie an eine Abwasserreinigungsanlage angeschlossen sind», so Christophe Joerin gestern. «Dies ist aber nur selten der Fall.» Vielmehr sei es so, dass das Wasser mit dem eingeleiteten Schmutzabwasser und den weggeworfenen Kleinabfällen meist direkt in ein nahegelegenes Fliessgewässer fliesse. Die Folgen seien Wasserverunreinigungen und Schädigungen der Ökosysteme, die zu Fischsterben führen könnten. «Jedes Jahr verursachen Javelwasser, Herbizide und Desinfektionsmittel bedeutende Verschmutzungen», bemerkte Joerin dazu. Schädigend seien auch Reinigungsmittel für Autos und Velos, Farbe, Zement oder Molke. Die Belastungen seien allerdings oft diffuser Natur. Eine Studie habe aber nachgewiesen, dass ein einziger Zigarettenstummel genügend giftige Stoffe enthalte, um die Hälfte einer Population von kleinen Fischen in einem Ein-Liter-Becken innerhalb von nur 96 Stunden zu ­töten.

Der Unterschied

Zwei Drittel sind Trennsysteme, ein Drittel Mischsysteme

Trennsysteme sind Entwässerungssysteme, bei denen das Schmutz- und das Regenabwasser in zwei voneinander unabhängigen Kanalisationsnetzen abgeleitet werden. Das Schmutzabwasser mündet in eine Abwasserreinigungsanlage (ARA) und das Regenabwasser in ein Fliessgewässer. Mit dem Trennsystem können die Abflüsse und Konzentrationen des verschmutzten Abwassers im ARA-Zulauf besser kontrolliert werden. Weiter wird mit diesem System sichergestellt, dass einzig sauberes Abwasser in die Fliessgewässer gelangt – vorausgesetzt, dass niemand Abfälle oder Schmutzabwasser in die Regenabwasser-Ablaufgitter wirft oder einleitet.

Beim Mischsystem werden das Schmutz- und das Regenwasser in einem einzigen Kanal der ARA zugeleitet. Bei Starkniederschlägen gelangt ein Teil des Abwassers – darunter auch Schmutzabwasser – durch Regenentlastung direkt in den Vorfluter.

Im Kanton Freiburg sind zwei Drittel der Flächen in Bauzonen an ein Trennsystem angeschlossen, ein Drittel an ein Mischsystem. Letzteres kommt hauptsächlich in Industriezonen sowie in dicht bebauten Zonen vor.

jcg

Meistgelesen

Mehr zum Thema