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Hutätä

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

So fühlt es sich also an, wenn der Hutätä übers Land fegt mit seiner wilden Jagd. Schaurig, wie er auf den Ziegeln orgelt und die Dachbalken schüttelt, als wären es dürre Christbäumli, und aufbrausend an den Jalousien rüttelt und zerrt mit seinen eiskalten Fingern, dass einem Hören und Sehen vergehen und an Schlaf nicht zu denken ist. Wer sich vors Haus wagt, um den Schaden zu begutachten, dem haut der Hutätä Blätter, Plastiksäcke und Leuchtgirlanden um die Ohren und reisst ihn fast von den Beinen, bis er sich schleunigst wieder im Haus verkriecht. Mit Container­deckeln und Fensterläden schlägt der Hutätä den grausigen Takt zu seinem wüsten Tun; er kegelt mit den Blumentöpfen, rupft Bäume aus und treibt alles im Sturm vor sich her, was nicht niet- und nagelfest ist.

Hou ab, du liida Hunn! Schwüg doch, du alta Brüeli!

Aber das stachelt den Hutätä und seine Meute schwarzer Jagdhunde nur noch mehr an. Durch alle Ritzen und Spalten heult und schreit und wimmert und stöhnt und flucht und lacht er, während sein Heer auf dem Wellblechdach der Garage herumstorggelet, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Laut und unheimlich. Unheimlich laut. Mit jeder Minute gesellen sich weitere Geister in seinen Zug, der immer fürchterlicher holleiet und siracht. Lauter, immer lauter. Und im Radio sagen sie, man solle nicht in den Wald gehen und Kinder draussen fest an die Hand nehmen.

De Hutätä, de Hutätä, dä ­tuet die chline Chindleni näh.

Vor dem Stubenfenster spielt der Nachtjäger «Vom Winde verweht». Nachbars Gartenhäuschen chuttet es erst nach links, dann nach rechts und schliesslich mit einem lauten Knall um, das Planschbecken wirbelt aus dem Schuppen und bleibt flatternd in der Hecke hängen, und das graue Etwas, das der Wind vor sich hertreibt, war das nicht die bucklige Katze von gegenüber?

Wenigstens nimmt der Hutätä die Kinder nicht mit, dafür hat er den Deckel des Komposts mitgerissen; wer weiss, in welch fernem Land der wieder gelandet ist. Vielleicht muss er auch bis in alle Ewigkeit im Zug des Nachtjägers mitwirbeln. Und im Radio berichten sie von Stromausfällen, umgekippten LKWs und Verspätungen im Schienenverkehr wegen dem Sturmtief Burglind.

Von wegen Burglind. Sie und ich wissen genau, das war der Hutätä.

Hoffentlich hat er bei Ihnen nicht allzu wüst gehaust.

Und wenn Sie einen Kompostdeckel finden, schwarz, Plastik, circa 50 mal 50 Zentimeter gross – geben Sie bitte Bescheid.

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