Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Freiburg sucht sich die Nischen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Immer weniger ausländische Firmen lassen sich in der Schweiz nieder: Zwischen 2010 und 2015 gingen Neuansiedlungen um 30 Prozent zurück. «Im Kanton Freiburg ist die Entwicklung ähnlich», sagte Olivier Curty (CVP), Direktor der Freiburger Volkswirtschaftsdirektion, gestern an der Bilanz-Pressekonferenz der Freiburger Wirtschaftsförderung. Umso wichtiger sei es für den Kanton, seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, etwa durch die Entwicklung der Blue Factory in Freiburg oder durch eine aktive Bodenpolitik (siehe Kasten).

Mehr Projekte, weniger Geld

Die Zahl der Ansiedlungen ging letztes Jahr im Kanton zwar nicht zurück, dafür die Investitionen: Investierten die Freiburger Firmen 2015 noch 185 Millionen Franken, waren es letztes Jahr nur noch 85 Millionen. Jean-Luc Mossier, Direktor der Wirtschaftsförderung, begründete dies mit der Unsicherheit in der Wirtschaft, die unter anderem wegen Ankündigungen des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu Steuern und Gebühren herrsche.

Die Wirtschaftsförderung begleitete dafür im Vergleich zu 2015 mehr Unternehmen, die im Kanton ausbauen oder sich hier niederlassen wollten: Elf neue Unternehmen, davon sechs aus dem Ausland, hat die Wirtschaftsförderung letztes Jahr bei der Ansiedelung unterstützt. 2015 waren es neun gewesen. Als Beispiel für eine Neuansiedelung erwähnte der Kommunikationsverantwortliche Christophe Aebischer das Start-up SensScore Digital, das von einer Bernerin gegründet wurde, auf Sportanalysen via Sensoren spezialisiert und an der Blue Factory angesiedelt ist.

Ebenfalls begleitete die Wirtschaftsförderung elf Erweiterungsprojekte von Freiburger Unternehmen. Diese Zahl war seit 2010 nie mehr so hoch gewesen; 2015 belief sie sich auf acht. Hierbei erwähnte Aebi­scher die Firma Scott, die 50 Millionen Franken in ein neues Gebäude in Givisiez investiert. Die Wirtschaftsförderung habe Scott nicht finanziell, sondern im Baubewilligungsverfahren unterstützt.

Diese insgesamt 22 Unternehmen sehen vor, mittelfristig 390 Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Zahl ist leicht höher als 2015, als sie bei 382 lag, doch sie bleibt weit hinter 2014 zurück, als 32 Unternehmen 700 neue Stellen versprachen. Direktor Mossier fasste die Bilanz folgendermassen zusammen: «Wir wachsen weniger quantitativ, dafür stärker qualitativ.»

Fokus auf neue Technologien

Wie bereits in den beiden Vorjahren würden die Impulse, die von den Freiburger Firmen kommen, immer wichtiger, so Mossier. «Früher konnten wir mit der Steuerpolitik und mit grossen Grundstücken Firmen anziehen. Heute ist es wichtiger, die Unternehmen in Innovation und Technologie zu unterstützen.» Es würden eher kleinere Firmen, die noch in der Entwicklung seien, nach Freiburg ziehen. Und dies weniger wegen der Steuerpolitik, sondern wegen des Interesses an neuen Technologien.

Die Technologieplattformen an der Blue Factory spielten dabei eine wichtige Rolle, sagte Mossier. Das Biofactory Competence Center habe beispielsweise in den USA Interesse geweckt. Ebenso das Kompetenzzentrum für Digitaldruck iPrint, das in der Blue Factory aufgebaut wurde und dann aus Platzgründen nach Marly ins Innovation Center zog. Eine amerikanische Firma schicke nun ein Team nach Marly, um von iPrint zu profitieren.

Die Fokussierung auf solche Nischen erlaube es Freiburg, sich zwischen den ETH-Standorten Lausanne und Zürich zu positionieren, so Mossier. Ebenfalls habe der Kanton dadurch auch innerhalb der Westschweizer Wirtschaftsförderung Greater Geneva ­Berne Area seinen Platz gefunden und könne von ihr besser profitieren als noch vor einigen Jahren. Von den elf Neuansiedelungen 2016 waren vier auf die Zusammenarbeit mit der Westschweizer Wirtschaftsförderung zurückzuführen.

Handlungsachsen

Neue Struktur, um das gekaufte Land zu verwalten

Die gestrige Pressekonferenz der Freiburger Wirtschaftsförderung fand bei der Firma PharmaFocus in Romont statt. Der Pharma-Grosshändler hatte sich 2014 bei der Firma TetraPak eingemietet. Letztere hat jedoch den Kanton verlassen; in der Folge kaufte der Kanton Freiburg Areal und Gebäude von TetraPak. Der Kauf habe es erlaubt, die 100 Arbeitsplätze von PharmaFocus zu erhalten, sagte Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (CVP). Dies zeige, dass eine aktive Bodenpolitik des Kantons nicht nur helfe, Arbeitsplätze nach Freiburg zu holen, sondern auch existierende zu sichern. Für einen weiteren Teil des TetraPak-Geländes interessiert sich laut Jean-Luc Mossier, Direktor der Wirtschaftsförderung ein amerikanisches Biopharma-Unternehmen. Aufgrund der Unsicherheiten in den USA verzögere sich jedoch der Entscheid.

Der Kanton Freiburg will auch die Terrains in Marly und St-Aubin kaufen, auf welchen sich Elanco befand. «Priorität hat nun, eine Struktur aufzubauen, um solches Terrain zu verwalten», sagte Curty. Wie diese aussehen soll, sei noch nicht klar. Der Kanton prüfe verschiedene Varianten und kläre auch, wie andere Kantone vorgehen.

Das Terrain in St-Aubin stelle jedoch eine Knacknuss dar, sagte Curty. Die Gebäude seien alt, das Gelände «kompliziert». «Wir brauchen Zeit, um einen Plan zu erstellen.»

mir

 

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema