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«Die Nutzerzahlen sind rasant gestiegen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Grégoire Ramuz ist IT-Leiter bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF. Im ZiG-Interview spricht er über die Ticketing-Applikation Fairtiq (siehe Kasten), an deren Entwicklung die TPF massgeblich beteiligt waren.

 

Herr Ramuz, wie erfolgreich ist Ihre App heute, rund ein Jahr nach ihrer Lancierung?

Die App hat mit einer kleinen Anzahl an Nutzern angefangen. Die Nutzerzahlen sind seither rasant gestiegen, weil es sich dabei um ein neues Konzept handelt. Seit letztem Dezember nutzen 25 000 Leute die App.

Wollen Sie die Reichweite der App noch vergrössern?

Wir haben grundsätzlich zwei Ziele: Erstens wollen wir in der ganzen Schweiz präsent werden und es den Nutzern ermöglichen, nur mit der App zwischen den Tarifverbunden zu reisen. Zudem möchten wir so viel wie möglich durch die App ersetzen. Ich als IT-Experte möchte langfristig auch die Billettautomaten aus dem Verkehr ziehen. Jedoch haben diese wahrscheinlich noch ein paar Jahre Lebenszeit vor sich.

Gab es schon Komplikationen mit der App? War schon ein neues Update nötig?

Ja, es gibt andauernd Erweiterungen. Wir haben aber eher Ergänzungen vorgenommen, um den Nutzern zu helfen, die Mühe haben, ans Check-out zu denken. Wenn sie aus einem Bus aussteigen und vergessen, das Check-out zu machen, macht das Handy ein Geräusch, weil die App merkt, dass der Benutzer nun am Gehen ist. Aber es ist eine Minderheit, die diese Funktion in Anspruch nimmt, denn die Anzahl Personen, die das vergisst, liegt bei unter zwei Prozent.

Was haben Sie für Zukunftspläne in Bezug auf die App?

Zu Beginn konnte man mit der App nur ein Ticket kaufen, jetzt kann man schon mehrere für eine Fahrt erwerben. Weiter können Personen, die ein Monats- oder Jahresabonnement für eine oder mehrere Zonen besitzen, dieses in der App speichern. So zahlen sie, wenn sie aus dieser Zone hinausfahren, nicht zu viel. Es ist wichtig, dass man von dieser Funktion Kenntnis hat, denn es kommt oft vor, dass Kunden zweimal für die gleiche Zone bezahlen.

Wie viel Arbeitsaufwand kostet Sie die App täglich?

Für den Betrieb haben wir fast keinen Arbeitsaufwand, weil die Server der App auf einer Cloud sind. Es gibt eine Person, die für den Kundensupport zuständig ist. Der grösste Arbeitsaufwand entsteht für Sitzungen und Diskussionen, aber im Hinblick auf die Realisierung der App hat die Entwicklungsfirma alle Arbeiten übernommen.

Was für Kontrollmassnahmen haben Sie für die App schon eingerichtet?

Ich kann jetzt nicht alles verraten (schmunzelt). Aber die App verunmöglicht zum Beispiel ein Check-in während des Fahrens. Wenn die Kontrolleure einen Fahrgast prüfen und die App gestartet wird, sehen sie nicht nur das gekaufte Billett. Sie können auch erfassen, wann es gekauft wurde. Schwarzfahren wird dadurch verhindert. Die Position des Handys wird durch GPS erfasst, sobald ein Ticket gelöst wird.

Ist eine Zusammenarbeit mit den SBB vorgesehen?

Ja, die Diskussion dazu läuft. Wir streben eine Zusammenarbeit an. Die Entwicklung der App ist für die TPF interessant, da sich kleinere Firmen schneller an den Markt anpassen müssen. Wir diskutieren mit den SBB über eine mögliche Integration des Fairtiq-Modells in die SBB-App. Konkrete Verhandlungen sind jedoch noch nicht am Laufen.

Zur Applikation

Die einfachste Fahrkarte der Schweiz

Fairtiq ist eine innovative Ticketing-App, die von den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF, den Verkehrsbetrieben Luzern und von der Rhätischen Bahn in Auftrag gegeben wurde. Entwickelt wurde die App vom Berner Unternehmen Schucan Management AG. Die App ist seit Mai 2016 in Betrieb und kann im App Store oder bei Google Play unter Angabe des gewünschten Zahlungsmittels kostenlos heruntergeladen werden. Um auf der App ein Ticket zu erstehen, klicken die Reisenden lediglich die Start-Taste, wenn sie in den Bus oder den Zug einsteigen, und die Stop-Taste, wenn sie an ihrem Ziel angekommen sind. Fairtiq berechnet anschliessend die Fahrzeit und die Zonennutzung und legt den Fahrpreis fest. Diesen verbucht die App direkt über das Konto der Reisenden. Diese können ihre Billette mittels Kreditkarte oder über ihre Telefonrechnung bezahlen. Die App kann bisher für Reisen in den drei Tarifverbunden Frimobil (Region Freiburg), Passepartout (Region Luzern) und Engadin Mobil (Region Oberengadin) verwendet werden. Fairtiq ist in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch erhältlich.

Loïc Buchs, Alexander Pottokaran und Sebastian Stöckli

 

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