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Das HFR will die Wäscherei privatisieren

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Es lag seit Längerem in der Luft, nun hat der Verwaltungsrat des Freiburger Spitals HFR den Grundsatzentscheid gefällt: Er will die beiden Wäschereien in den Spitälern in Tafers und Freiburg per Ende Jahr schliessen. Gestern im Verlaufe des Tages hat das HFR die 30 betroffenen Angestellten informiert, abends verschickte das Spital eine entsprechende Medienmitteilung.

Keine «Kernaufgabe»

«Wir haben den Entscheid nach sorgfältiger Abklärung gefällt», sagte Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud auf Anfrage. Nun müsse jedoch dringend gehandelt werden, da es in der Wäscherei am Kantonsspital vermehrt zu Pannen komme. Die Infrastruktur müsste erneuert werden, was jedoch 18,8 Millionen Franken kosten würde. Das sei massiv zu hoch für eine Aufgabe, die nicht zum Kerngeschäft des Spitals gehöre. «In Tafers funktionieren die Anlagen im Moment noch, doch in ein paar Jahren hätten wir dort das gleiche Problem.»

Das HFR erhofft sich durch die Auslagerung auch Einsparungen beim Betrieb: Die Wäschereien kosten das Spital jährlich 4 Millionen Franken. Bei einem privaten Anbieter wäre das Waschen mehrere hunderttausend Franken pro Jahr günstiger, so Menoud. «Genau wissen wir das aber erst, wenn wir den Auftrag öffentlich ausgeschrieben haben und die Angebote kennen.»

Menoud weist darauf hin, dass viele andere Spitäler der Region die Wäscherei ebenfalls ausgelagert hätten, so etwa das Dalerspital und die Clinique Générale in Freiburg, das Inselspital in Bern und das Universitätsspital Lausanne (Chuv).

Gewerkschaften sind wütend

Das HFR bezeichnete den gestrigen Grundsatzentscheid als noch nicht definitiv. Zunächst findet nun eine Vernehmlassung statt, in der sich insbesondere die 30 betroffenen Angestellten sowie die Personalverbände und Gewerkschaften äussern können.

Auf die Frage, welche Vorschläge den Verwaltungsrat denn noch umstimmen könnten, ging Menoud nicht ein. Er sagte lediglich: «Wir wollen für alle Angestellten eine Lösung finden.» So seien interne Wechsel möglich oder Frühpensionierungen.

Die Gewerkschaften reagierten empört über die Ankündigung des Freiburger Spitals HFR. «Es ist ein weiteres Beispiel, das zeigt, dass das HFR nicht verstanden hat, was eine Sozialpartnerschaft bedeutet», sagte Bernard Fragnière, Präsident des Dachverbands der Staatsangestellten Fede, den FN. Die zweimonatige Vernehmlassung sei eine Alibi-Vernehmlassung. «Das Personal müsste angehört werden, bevor ein Entscheid gefällt wird.» Die Fede wolle den Verwaltungsrat und den Staatsrat auffordern, in Zusammenarbeit mit dem Personal und den Personalverbänden Lösungen zu suchen. «Und wir wehren uns vehement gegen diese Salamitaktik der Privatisierung. Wie sollen wir das Putzpersonal oder die Angestellten in der Küche beruhigen?», fragte Fragnière. Es herrsche eine grosse Unsicherheit im ganzen Spital.

Auch Gaétan Zurkinden, Generalsekretär des Verbands des Personals öffentlicher Dienste VPOD, zeigte sich schockiert. «Das Vorgehen des HFR ist nicht akzeptabel», sagte er. Gemeinsam wollen VPOD und Fede das Personal mobilisieren. «Unser Ziel ist dasselbe, über den Weg müssen wir uns noch unterhalten», sagte Fragnière. Zurkinden kündigte derweil an, dass ein Streik nicht ausgeschlossen sei.

Die Freiburger SP kritisierte gestern Abend in einem Communiqué den Entscheid des HFR ebenfalls. Die Privatisierungen würden dem Service public schaden. Die SP-Gesundheitsdirektorin, Anne-Claude Demierre, die auch im HFR-Verwaltungsrat sitzt, äusserte sich auf Anfrage nicht zum Thema.

Andere bereits privatisiert

An den drei weiteren HFR-Standorten in Billens, Merlach und Riaz sind die Wäschereien bereits seit Längerem privatisiert. Vor zwei Jahren lagerte zudem die Psychiatrie in Marsens ihre Wäscherei aus. Die Angestellten wehrten sich damals mit einem Streik – blieben jedoch ohne Erfolg (die FN berichteten).

Tafers

Pflegeheim ist vorbereitet

Im Spital Tafers wird auch die Wäsche des benachbarten Pflegeheims Maggenberg und ein Teil der Wäsche des Pflegeheims St. Martin gewaschen. Mit dem Entscheid des HFR-Verwaltungsrates ist damit Ende 2017 Schluss. «Wir sind vorbereitet», sagt Peter Portmann, Präsident des Gesundheitsnetzes Sense, dem das Pflegeheim Maggenberg angehört. Das HFR hatte den Vertrag schon vor längerer Zeit gekündigt, ihn aber vorerst weiterlaufen lassen. Beim Bau der Demenzstation habe das Gesundheitsnetz darum Platz eingeplant: Das Pflegeheim will die Kleider der Bewohner künftig selbst waschen, Bett- und Frottierwäsche sowie Personalkleider aber extern geben. Das Pflegeheim werde Personal anstellen, wie viel sei unklar, so Portmann. Auch unklar sei, ob dies mehr oder weniger koste.

mir

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