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Ab 2019 gibt es eine neue Stundentafel

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Bis Ende Monat läuft die Vernehmlassung für eine neue Stundentafel an den obligatorischen Schulen Deutschfreiburgs. In der Stundentafel wird festgelegt, wie viel Unterrichtszeit in den einzelnen Schuljahren und Fachbereichen zur Verfügung steht.

Nötig wird die Änderung in Deutschfreiburg mit der Einführung des Lehrplans 21 für die 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone. Die Stundentafel soll ab dem Schuljahr 2019/20 gelten. Das Freiburger Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht hat deshalb die aktuelle Stundentafel im Hinblick auf den Lehrplan 21 geprüft und Anpassungen vorgenommen. «Wir haben ganz neue Voraussetzungen», sagt Amtsvorsteher Andreas Maag gegenüber den FN. «Man kann deshalb die aktuelle Stundentafel nicht mit der zukünftigen vergleichen.» Kompetenzen erhalten mehr Gewicht gegenüber der Wissensvermittlung.

Alle elf Jahre berücksichtigt

Die stellvertretende Amtsvorsteherin, Marianne Küng, betont, dass die Bildungsziele des Lehrplans erreicht werden müssen. «Diese Kompetenzen werden über sämtliche elf Schuljahre aufgebaut. Deshalb werden wir keine getrennten Lehrpläne für die Primarschul- und OS-Stufe mehr haben.»

Zur Ausarbeitung der Stundentafel hat sich eine breit abgestützte Arbeitsgruppe gebildet. Diese hat für jeden Zyklus einen Vorschlag ausgearbeitet – je für die Stufen 1H bis 4H (Kindergarten und zwei Jahre Primarschule), 5H bis 8H (3. bis 6. Jahr Primarschule) und 9H bis 11H (Orientierungsschule).

Die neue Stundentafel respektiere die gesetzlichen Rahmenbedingungen, den Lehrplan 21, aber auch Freiburger Eigenheiten, insbesondere die Zweisprachigkeit, so Maag. Die Gesamtstundendotation über alle Stufen bleibe unverändert; eine Abweichung wäre gesetzlich gar nicht möglich, betont er. Wie bisher geht Freiburg mit der Dotation für Französisch über die Empfehlungen des Lehrplans 21 hinaus.

Neu sieht der Entwurf für den ersten Zyklus eine Stärkung von Deutsch, Mathematik sowie «Natur, Mensch und Gesellschaft» vor. Im zweiten Zyklus kommt für die Stufen 7H und 8H eine neue Wochenlektion «Medien und Informatik» hinzu. Diese Kompetenz sei aber während der ganzen Schulzeit auch in andere Fächer integriert, so Maag. «Natur, Mensch und Gesellschaft» beinhaltet ebenfalls «Ethik, Religionen, Gemeinschaften». Im dritten Zyklus ist ab der Stufe 10H neu «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt» vorgesehen. Ebenso ist hier der Fachbereich «Ethik, Religionen, Gemeinschaften» neu. Zudem gibt es ein neues Fach «Individuelle Vertiefung und Erweiterung», und mehr Wahlfachlektionen sollen eine individuellere Vorbereitung auf das Berufsleben ermöglichen. «Das letzte Jahr wird flexibler», so Küng. «Die Schüler werden nicht mehr gleich viel von allen Inhalten erhalten.»

Lehrerverband hat reagiert

Als erste Organisation hat der Verband Lehrerinnen und Lehrer Deutschfreiburg (LDF) zum Entwurf Stellung genommen. In seiner Antwort äus­sert der LDF die Ansicht, dass der Entwurf auf Primarschulstufe «eine zu grosse Sprachlastigkeit» aufweise; die handwerklichen und kreativen Fächer müssten mehr Gewicht erhalten. Denn: «Wir legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen sprachlichen, naturwissenschaftlichen und kreativen sowie handwerklich orientierten Fächern», heisst es. Auch die Lektion «zur freien Verfügung» solle beibehalten werden. «Medien und Informatik» möchte der LDF in der Primarschule hingegen nicht als Einzelfach.

Auf OS-Stufe erachtet der LDF den Abbau in den Hauptfächern «als bedenklich». Aufgrund der Komplexität auf dieser Stufe und der Zweisprachigkeit Freiburgs sei die Reduktion von je einer Lektion Deutsch und Französisch «nicht vorstellbar».

Wie Präsidentin Jacqueline Häfliger sagt, habe der LDF in einer Arbeitssitzung Gegenvorschläge erarbeitet, welche er der Direktion übergebe: «Ein Skandal ist der Entwurf der Erziehungsdirektion zwar nicht, das heisst aber nicht, dass wir damit leben können.»

Chronologie

Entscheid noch im Frühling

Die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz hat den Lehrplan 21 im Oktober 2014 zur Umsetzung freigegeben. Dieser soll in Deutschfreiburg mit Beginn des Schuljahres 2019/20 in Kraft treten. Ab dann wird auch die neue Stundentafel gelten. Diese ist seit Ende 2016 in Vernehmlassung. Ab Februar werden die Antworten analysiert; bei Bedarf ist ein runder Tisch möglich. Den Entscheid zur Umsetzung fällt der Erziehungsdirektor wohl diesen Frühling. Der neue Lehrplan ist Thema des Lehrer-Fortbildungstages am 1. Mai.

uh

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