Gestern am späteren Nachmittag trafen sich die Mitglieder der Sektion Saane-Land von Gastro Freiburg zur Jahresversammlung im Restaurant Centre in Marly. Präsidentin Mireille Galley vom Restaurant Croix-Blanche in Posieux nahm eine Aussage von Klaus Schwab vom World Economic Forum in Davos auf: Dieser hatte prophezeit, dass bald viele Angestellte von Verwaltungen ihre Stellen verlieren würden, da sie durch Roboter ersetzt würden. «Was bedeuten grosse Kündigungswellen für uns?», fragte Mireille Galley. Und gab sogleich die Antwort: «Werden Leute entlassen, sinkt ihre Kaufkraft – und das ist schlecht für uns.»
Kein Win-Win mehr
Mireille Galley sprach auch über die Vereine, die früher nach ihren Sitzungen und Trainings im Dorfrestaurant noch ein Glas tranken. «Wir haben ihnen gerne geholfen, ein Fest zu organisieren oder ein Inserat in ihrem Vereinsheft platziert – weil es ein Geben und ein Nehmen war.» Heute aber verfügten viele Vereine über private Lokale und kauften ihre Getränke billig beim Grossverteiler ein. Ins Restaurant kämen sie nicht mehr.
Die Leute verbrächten ihre Ferien im Ausland. Einmal zu Hause, verglichen sie die Restaurantpreise, «ohne dabei zu berücksichtigen, dass wir viel höhere Löhne zahlen als Restaurants im benachbarten Ausland». Gleichzeitig vergässen diese Leute auch, dass sie sich die schönen Ferien im Ausland vor allem darum leisten könnten, weil ihre eigene Kaufkraft hoch sei.
Im Internet statt am Tisch
Sie bedauerte auch, dass die Leute ihren Kommentar zum Essen im Internet machen. «Früher gab es gleich am Tisch ein Lob oder eine Kritik, man konnte darauf eingehen, sich entschuldigen und die Sache meist auch gleich regeln.»
Kantonalpräsidentin Muriel Hauser von der Brasserie Le Beausite in Freiburg sprach die Probleme der Gastrobranche an: Der harte Franken und die stockende Wirtschaft beeinträchtigten das Gastgewerbe. «Unser Beruf wird immer anspruchsvoller.»
Ein Kurs für Food Trucks
Muriel Hauser freute sich über das neue Patent V «Ambulante Küche» für Halter von Food Trucks. Diese müssen seit Anfang Jahr einen elftägigen Kurs absolvieren. «Das Gesetz wurde in einer Rekordzeit erarbeitet.»
Sabine Repond von der Auberge de la Gare in Grolley legt ihr Amt als Sekretärin nach vierzehn Jahren nieder. Sie wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Wie auch Eric Morel von der Auberge St-Claude in Lentigny, der gar 20 Jahre im Vorstand tätig gewesen war. Marjorie Richoz vom Tilleul in Matran engagiert sich für ein Jahr als Sekretärin; dann sind Gesamterneuerungswahlen.
