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«Stillstand ist für mich keine Option»

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Er gehört zu den Leuten, die in Freiburg nicht vorgestellt werden müssen: Pascal Vonlanthen alias Gustav. Diesen Mittwoch feiert der Musiker und Tausendsassa den 20. Geburtstag seiner Künstlerkarriere (siehe Kasten). Ein Gespräch über lärmige Rockmusik, verknorzte Romands und die Zeit vor dem grossen Erfolg.

 

Gustav, hättest du in deinen Anfängen vor gut 20 Jahren gedacht, dass du dereinst eine SRF-Castingshow für Chöre gewinnen und den Schweizer EM-Song komponieren würdest?

Definitiv nicht. Ich hatte damals noch keine grossen Erwartungen. Mit dem Erfolg, den ich den Folgejahren hatte, hätte ich niemals gerechnet. Meine erste Band gründete ich im Lehrerseminar – damals ein Sammelbecken für kreative Köpfe. Ich habe sofort ein paar Leute getroffen, die gleich gewickelt waren wie ich. Die ersten Erfolge und schweizweiten Konzerte bekräftigten mich schliesslich in meinem Entschluss, Musiker zu werden. Dass es so gut funktionieren würde, hätte ich aber nicht zu träumen gewagt.

Welche Momente aus deiner Karriere sind dir besonders gut in Erinnerung geblieben?

An mein erstes Konzert im Fri-Son in Freiburg erinnere ich mich gerne zurück. Da trat ich zum ersten Mal unter dem Pseudonym Gustav auf. Das ist jetzt ziemlich genau 20 Jahre her. Ein regelrechter Meilenstein war das Album «Gegen Süden» aus dem Jahr 2000. Zu dieser Zeit schrieb ich meine grössten Hits. Ein Schlüsselmoment war natürlich auch der Sieg in der Fernsehsendung «Kampf der Chöre», der mir schweizweit zum Durchbruch verholfen hat.

Durch die Sendung wurdest du für die ganze Schweiz zum Vorzeigefreiburger.

Ja, plötzlich war der Name Gustav in aller Munde und ich war unglaublich gefragt. Das war für mich die Initialzündung, um meine Nebentätigkeit als Lehrer endgültig an den Nagel zu hängen und zu 100 Prozent auf die Musik zu setzen. Die Sendung hat mich zudem gelehrt, dass man alles machen kann, wenn man es auf seine eigene Art macht, sei es noch so komisch. Mittlerweile brauche ich die Vielfalt und die Abwechslung. Ich muss mich immer weiterentwickeln. Stilltand ist für mich keine Option.

Gibt es Dinge, die du bereust und heute anders machen würdest?

Als ich 2005 mein Management wechselte und mit einer Berner Agentur zusammenspannte, verlor ich für einige Zeit die Verbindung zur Romandie. Das bereue ich heute. Der Röstigraben in der Schweizer Musikwelt ist zu gross dafür. Vor allem die Romands haben Mühe, sich auch auf deutschsprachige Musik einzulassen.

Woran liegt das?

Ich glaube, das ist letztendlich ein Minoritätenproblem. Wenn man in der Minderheit ist, zieht man sich gerne in die eigene Sprache und Kultur zurück und fühlt sich den anderen zu nichts verpflichtet. Das ändert sich aber langsam. Die junge Generation tickt da schon ganz anders. Es sind eher die älteren Semester, die noch so verknorzt sind.

Gab es in all den Jahren auch Projekte, die auf der Strecke geblieben sind?

Ich wollte schon immer ein richtig lautes und dreckiges Grunge-Projekt aufziehen. Ich komme schliesslich aus dieser Ecke. In meiner Jugend sah ich aus wie Kurt Cobain von Nirvana und hörte nichts anderes als lärmige Rockmusik. Das habe ich in den letzten Jahren vernachlässigt. Das Projekt ist aber noch nicht vom Tisch, irgendwann habe ich die Zeit dafür.

Wie war es für dich, für das Jubiläumskonzert wieder mit all den ehemaligen Weggefährten zusammenzuarbeiten?

Es war fantastisch, dass alle zugesagt haben. Einige habe ich seit 16 Jahren nicht mehr gesehen, andere machen mittlerweile keine Musik mehr. Ich freue mich auf den Abend und auf die abwechslungsreiche Show.

Das Konzert beendet deine aktuelle Tournee und stellt für dich eine Art Zäsur dar. Wie geht es in Zukunft weiter mit der Marke Gustav?

Zum Jubiläum bin ich in mich gegangen und habe mich gefragt, was Gustav ausmacht. Ich habe festgestellt, dass die Zweisprachigkeit eines der wichtigsten Markenzeichen von mir ist. Ich habe mir meine Rolle als kultureller Brückenbauer nicht ausgesucht, sie wurde mir von aus­sen zugeschrieben. Nun sehe ich es aber als meine Berufung, dazu beizutragen, dass in Sachen Zweisprachigkeit endlich etwas geht in diesem Land. Irgendwo muss ein Samen gesät werden, der sich in Zukunft zur echten mehrsprachigen Schweiz entwickelt. Wo sonst sollte das geschehen, wenn nicht hier in Freiburg! Das Feuer für dieses Thema lief bei mir in letzter Zeit etwas auf Sparflamme. Es ist an der Zeit, wieder Öl hineinzugiessen.

Was bedeutet das konkret?

Das konkrete Projekt ist noch nicht spruchreif. Ich befinde mich noch in der Planungsphase. Fest steht: Ich werde mich nach diesem Sommer aus dem Rampenlicht zurückziehen und mich als Förderer von anderen Künstlern betätigen. Dies immer im Zusammenhang mit der Zweisprachigkeit. Dazu werde ich eine eigene Firma gründen. Im Herbst startet das Projekt Gustav 2.0. Dann kann ich mehr dazu sagen.

Bedeutet das, dass wir Gustav in Zukunft nicht mehr auf der Bühne erleben werden?

Ich werde wohl auch in Zukunft noch auf der Bühne stehen, werde jedoch nicht mehr die Hauptrolle spielen. Das Ganze ist auch mehr ein Unterbruch als ein Abschluss. Von der Bühne werde ich wohl niemals wegkommen.

Die FN verlosen vier signierte CDs von Gustavs neuem Album «9». Senden Sie eine SMS (Fr. 1.-/SMS) mit dem Kennwort FNFR und Ihrem Namen und ihrer Adresse an die Nummer 939. Oder senden Sie eine E-Mail an abo@freiburger-nachrichten.ch mit dem Vermerk «Gustav 9».

«Ich habe mir die Rolle des kulturellen Brückenbauers nicht ausgesucht. Sie wurde mir zugeschrieben.»

Pascal Vonlanthen alias Gustav

Musiker

Konzert

Ein Wiedersehen mit alten Weggefährten

Vor gut 20 Jahren stand der Freiburger Künstler Gustav zum ersten Mal auf der grossen Bühne und startete damit seine Musikerkarriere. Im Fri-Son – dem Ort, wo damals alles begann – feiert er kommenden Mittwoch sein Bühnenjubiläum. Dazu versammelte er Weggefährten aus den verschiedenen Stationen seiner Karriere zu einem gemeinsamen Konzert. Das Polterensemble spielt nach fast 20 Jahren wieder in Originalbesetzung. Auch Gustavs ehemaliges Trio Les Frères M. wird auf der Bühne zu sehen sein. Auch nicht fehlen dürfen natürlich das legendäre Kummerorchester von 1998 und der Gustav-Chor aus der Fernsehsendung «Kampf der Chöre» von 2010. Als Support spielt der Zürcher Sänger Faber.

lr

 

Fri-Son, Giessereistrasse 13, Freiburg. Mi., 24. Mai, 20.45 Uhr. Informationen unter: www.fri-son.ch

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