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«Postkarten erzählen Geschichten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eugen Aebischer steht vor einer Aufnahme der Eisbahn, die sich bis Anfang der Achtzigerjahre im Freiburger Auquartier befand und auf der einst auch der HC Freiburg-Gottéron heimisch war. Es sei eines seiner Lieblingsbilder, sagt er, weil er damit persönliche Erinnerungen verknüpfe. «Als 15-Jährige kamen wir mit dem Töffli zum Schlöfle nach Freiburg. Wir fragten die Mädchen, ob wir beim Schlittschuhlaufen mit ihnen Händchen halten dürften und tranken danach zusammen ein Coca-Cola.»

Das war Anfang der Siebzigerjahre. Heute ist Eugen Aebischer 60 Jahre alt, Schreinermeister und Projektleiter – und passionierter Postkartensammler. Das Bild der Eisbahn ist ein Postkartenmotiv aus seiner Sammlung, eine von rund 250 historischen Ansichten der Stadt Freiburg, die diesen Sommer im Garten des Amtes für Kulturgüter, der ehemaligen Johanniterkomturei an der Oberen Matte, ausgestellt sind. Die Karten stammen aus der Zeit zwischen dem späten 19. Jahrhundert und der Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie zeigen, wie rapide die Stadt sich verändert und entwickelt hat, wo neue Bauwerke entstanden und alte verschwunden sind, aber auch, wie die Menschen früher lebten. «Die Postkarten erzählen Geschichten», sagt Eugen Aebischer und bleibt vor einem Bild stehen, das Männer, Frauen und Kinder am Brunnen der Treue zeigt, die Frauen beim Wäschewaschen am längst nicht mehr vorhandenen Waschbecken. «Solche Aufnahmen helfen, sich vorzustellen, wie das Leben in früheren Zeiten aussah.»

Zum ersten Mal in Freiburg

Eintauchen in längst vergangene Zeiten und in eigene Erinnerungen: Was für Sammler Eugen Aebischer gilt, gilt auch für die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung. Manch einer bleibt beim Rundgang stehen, staunt darüber, wie der Bahnhof oder das Perolles vor hundert Jahren aussahen oder erzählt, an was er sich selbst noch erinnert. Genau darum geht es Eugen Aebischer, wenn er seine Postkarten öffentlich zeigt. Dies sei seine Art des kulturellen Engagements, sagt er, die Ausstellung solle schön anzuschauen sein und Freude machen. Die ausgewählten Karten hat Aebischer selber digitalisiert, vergrössert und wo möglich datiert. Präsentiert sind sie auf traditionellen Heinzen, Holzgestellen zum Heutrocknen.

Ähnliche Ausstellungen hat der Düdinger bereits in Schwarzsee, Tafers, Schmitten und Düdingen realisiert, mit Fotos aus der jeweiligen Region. Jetzt ist er erstmals in Freiburg zu Gast. Er habe an die 700 Karten der Hauptstadt, schätzt er, betont aber, er zähle seine Sammlung nicht. Mit dem Postkartensammeln begann er vor rund dreissig Jahren. Zuerst waren es ausschliesslich Ansichten des Sensebezirks, später kamen solche der Stadt Freiburg dazu. Fand er seine Karten anfangs vor allem auf Märkten, spielen heute das Internet und spezialisierte Händler die wichtigste Rolle.

«Verbindung zur Vergangenheit»

Dass die aktuelle Ausstellung ausgerechnet beim Amt für Kulturgüter stattfindet, freut Eugen Aebischer besonders. Nicht nur, weil der Garten «der schönste Platz in der Unterstadt» sei, sondern auch, weil das Amt der perfekte Partner sei. «Als Vertreter der Baubranche hatte ich früher meine Schwierigkeiten mit dem Amt für Kulturgüter», gesteht er und lacht. «Aber wenn ich mir diese alten Fotografien anschaue, wird mir bewusst, dass die Denkmalschützer Gladiatoren sind, die dafür kämpfen, dass wir das alles den Jungen weitergeben können.» Amtsvorsteher Stanislas Rück gibt das Lob an den Sammler zurück: «Der Staat tut, was er kann, um das Kulturgut zu schützen, aber wir sind auf die Hilfe von Privatpersonen wie Eugen Aebischer angewiesen.» Dabei gehe es nicht nur um Nostalgie: «Das Kulturgut ist unsere Verbindung zur Vergangenheit und zur Identität unserer Gesellschaft. Ist diese stabil, können wir darauf aufbauen.»

Amt für Kulturgüter (Garten), Obere Matte 3, Freiburg. Bis zum 27. August. Durchgehend geöffnet und frei zugänglich.

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