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«Language Valley» statt Röstigraben

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Das Leben im Kanton und der Stadt Freiburg ist mit einem Thema eng verflochten: der Zweisprachigkeit. Ob an den Schulen, beim Einkaufen oder in den Vereinen: Immer öfters wird ein zweisprachiges Angebot bereitgestellt. Dabei ist es wichtig, die Fremdsprache gut genug zu beherrschen. «Zwar kann man heute mit Internetübersetzern arbeiten, doch wenn man nicht über die nötige Basis verfügt, nützen diese Hilfsmittel nichts», sagt Bernhard Altermatt im Gespräch mit den ZiG-Reportern. Der Historiker ist ein engagierter Fürsprecher der Zweisprachigkeit.

Immer mehr Projekte

Darum gibt es im Kanton Freiburg und generell in der Schweiz immer mehr Projekte, um die Zweisprachigkeit aktiv zu fördern. Besonders präsent sind solche Bestrebungen an den Schulen: Seit dem letzten Schuljahr werden zum Beispiel an den Freiburger Kollegien neben der «zweisprachigen Klasse Standard» auch die Klasse «Bilingue Plus» sowie im ersten Jahr das sogenannte Sensibilisierungsfach angeboten. Auch an der Fachmittelschule Freiburg können die Schüler neu das zweisprachige Diplom erhalten. Dieses Konzept soll laut offiziellen Mitteilungen des Kantons die Zweisprachigkeit verstärkt fördern und die Schüler zu einer bilingualen Ausbildung motivieren.

Im Jahr 2016 wurde der Tag der Zweisprachigkeit in das Programm vieler Freiburger Schulen einbezogen. An der Hochschule für Wirtschaft und der Hochschule für Gesundheit, am Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve, in den Kollegien Sankt Michael, Heilig Kreuz und Gambach sowie an der Universität Freiburg wurden an diesem Tag verschiedene Projekte zur Förderung der Zweisprachigkeit durchgeführt. Auch in den Berufsschulen werde der Sprachaustausch vermehrt gefördert, erklärt Altermatt. «Die Sprachkompetenzen werden neu auf dem Lehrlingsdiplom viel besser gekennzeichnet», sagt er.

Dennoch meint der Historiker und CVP-Generalrat der Stadt Freiburg: «Die Förderprogramme im Kanton sind ganz klar ungenügend. Für mich ist es ein Skandal, dass der Kanton Freiburg auf Primar- und Sekundarschulstufe noch keine zweisprachigen Klassen hat. Wenn man es bei uns nicht schafft, wo dann?» Dabei sei das Interesse durchaus da: «Die Nachfrage ist gross. Das erkennt man am extremen Wachstum der zweisprachigen Klassen und an dem ständig geäusserten Wunsch der Eltern nach bilingualen Klassen», so Altermatt. Deshalb habe sich die OS Murten kürzlich dazu entschieden, solche Klassen einzuführen.

Das Tal der Mehrsprachigkeit

Dank der Mehrsprachigkeit haben laut Altermatt Schüler bessere Chancen im Berufsleben: «Wenn man die Arbeit gut macht, ist jede Sprache wie ein Bonus. Mehrsprachige verdienen im Durchschnitt etwa zehn bis zwölf Prozent mehr», erläutert er. «Auch ein Berufswechsel fällt dadurch natürlich leichter.» Und letztlich profitiere auch die Wirtschaft von der mehrsprachigen Gesellschaft. Rund zehn Prozent des schweizerischen BIP werde durch die Mehrsprachigkeit erwirtschaftet, sagt Altermatt. Sein grosser Traum wäre ein sogenanntes «Language Valley» entlang des Röstigrabens, nach dem Vorbild des «Silicon Valley». Dort könnten die Ideen und Sprachkompetenzen vereint und angewendet werden.

Auch sozial gesehen sei es sehr wichtig, Fremdsprachen zu lernen. Jede Fremdsprache sei ein Gewinn für das Sprachenverständnis und den Wortschatz in der eigenen Sprache. Es sei dabei egal, wie und wo man die Sprache lernt, wichtig sei nur, dass man es überall versucht. Dabei hätten es Jugendliche mit all den Möglichkeiten bedeutend einfacher. Jedoch sei es auch möglich, eine Sprache in der Freizeit zu lernen, wie er es selber gemacht habe. Heute sei dies leichter, weil auch die Frankofonen stärker bereit seien, eine Fremdsprache zu erlernen, und die Leute so voneinander profitieren könnten.

Zur Person

Historiker im Einsatz für Mehrsprachigkeit

Der Historiker und Politikwissenschaftler Bernhard Altermatt ist als Forscher und Dozent an der Universität Freiburg tätig. Aufgewachsen ist er als Deutschschweizer in der Stadt Freiburg. Nach dem Gymnasium absolvierte er an der Universität Freiburg ein zweisprachiges Studium zur allgemeinen und schweizerischen Zeitgeschichte. Er forscht zu verschiedenen politik- und geschichtswissenschaftlichen Themen. Als CVP-Generalrat der Stadt Freiburg setzt er sich zudem schon länger aktiv für die Förderung der Fremdsprachen in der Schule ein.

Céline Bart

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