Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gedanken-Gassi

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wie kommen Sie auf neue Ideen? Also ich gehe mit meinen Gedanken Gassi. Die brauchen auch Auslauf zwischendurch. Dann lass ich sie von der Leine, damit sie sich so richtig austoben können. Ein verspielter Haufen, meine Gedanken. Nichts als Flausen im Kopf. Wehe, wenn sie losgelassen. Erst balgen sie wild miteinander. Urplötzlich lassen sie dann voneinander ab, nehmen Witterung auf und jagen pfeilschnell fremden Gerüchen und wilden Gerüchten hinterher. Dabei scheuchen sie Ideen auf, die hakenschlagend das Weite suchen, und erschrecken mit ihrem Gekläffe Einfälle, die vorbeiflanieren und nichts Böses ahnen.

Das Ganze dauert mal ein paar Minuten, mal mehrere Stunden. Am Schluss kommen die Gedanken angehechelt und wollen ausgiebig gelobt und gestreichelt werden für das, was sie angeschleppt haben: erlegte Ideen, ausgegrabene Kalauer, zerfledderte erste Sätze.

Manchmal haben sie unterwegs auch einen fremden Gedanken aufgegabelt. Der wird erst einmal ausgiebig von der ganzen Meute beschnuppert und dann auch an die Leine genommen. Zwar krieg ich manchmal ein schlechtes Gewissen, den nach Hause zu nehmen; immerhin stammt er nicht von mir. Aber andererseits hat so ein Gedanke ja keine Hundemarke um den Hals. Die Gedanken sind frei.

Und dann beginnt für mich die Arbeit: Kletten und Zecken aus dem Fell kämmen; schauen, an welchem Knochen noch etwas Fleisch dran ist, und sich die neu zugelaufenen Gedanken zu Freunden machen. Und natürlich die ganzen Kothaufen wegputzen, die die Gedanken hinterlassen haben. Und mit etwas Glück findet sich unter dem angeschleppten Zeug etwas Brauchbares.

Aber neulich wurde ich gedankenlos meine Gedanken los. Wir sind umgezogen, und ich hätte vor dem ersten Gassigehen die Gedanken erst mal an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Jedenfalls rannten sie los, kaum hatte ich sie von der Leine gelassen – und bis sind heute nicht mehr zurückgekommen. Dumme Gedanken.

Ich weiss nicht, was mit ihnen passiert ist. Vielleicht hat sie einer der Mähdrescher erwischt, die bis spät in die Nacht hinein unterwegs sind. Kein schöner Gedanke. Vielleicht hatten sie aber auch einfach die Schnauze voll, ständig neue Ideen apportieren zu müssen. Und jetzt suchen sie sich ein neues Daheim.

Falls also in den nächsten Tagen bei Ihnen ein schräger Gedanke auftaucht, an Ihrer Türe kratzt und Sie mit gros­sen Hundeaugen um Einlass anbettelt – der könnte von mir sein. Aber sie dürfen ihn ruhig behalten, ich mach mir unterdessen ein paar neue.

Aber Vorsicht: Nicht alle sind stubenrein und kinderlieb. Und entwurmt im Fall auch nicht. Nur damit Sie es wissen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema