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«Es gibt vieles, das unmöglich ist; wir machen es trotzdem»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schneiden, schleifen, schneidern und schweissen, leimen, lasern, bohren und drucken: Im Schönbergquartier hat sich seit Anfang Februar ein besonderes Unternehmen niedergelassen. Auf 800 Quadratmetern bietet die Firma Make It Yourself MakerSpace (kurz MIY) Hunderte Werkzeuge und Maschinen zur Benutzung an. Dabei steht den Bastlern ein professionelles Team mit Rat und Tat beim eigenen Projekt zur Seite. «Die Leute kommen oft zu uns, mit nur einer Idee auf Papier gekritzelt. Wir zeigen ihnen dann, wie sie vorgehen können», erklärt Christian Boyko, einer der beiden Gründer von MIY.

Ausschlaggebende 10 Franken

Die Idee zum gemeinschaftlichen Atelier ist Boyko vor rund eineinhalb Jahren gekommen. Er war damals in der Werkstatt seiner Firma Badog in Romont in die Arbeit vertieft, als plötzlich jemand anklopfte und fragte, ob er kurz eine der Maschinen benutzen dürfe. Boyko war einverstanden, und als der Mann die Werkstatt kurze Zeit später wieder verliess, drückte er Boyko einen Zehner in die Hand. Boyko war überrascht: Er hatte zehn Franken verdient, ohne einen Finger gekrümmt zu haben. Und er merkte: Vielleicht war nicht das Endprodukt das Wichtigste, sondern die Maschine.

Schon seit längerem hatte Boyko regelmässig sogenannte CNC-Abende organisiert, wo er sich gemeinsam mit anderen Tüftlern traf, um Probleme zu besprechen und die Arbeit an den Maschinen zu perfektionieren. «Wir frästen dann zum Beispiel Porträts unserer Familien in Chicken Nuggets ein», lacht Boyko. Die Idee war nun, dieses Netzwerk zu vergrössern und einen Ort zu schaffen, wo man gemeinsam grübeln, Erfahrungen austauschen und dann auch konkret Dinge herstellen konnte.

Grosse und kleine «Macher»

Heute erstreckt sich die gemeinschaftliche Werkstatt in einem Block auf zwei Stockwerken; es stehen Maschinen im Wert von fast einer halben Million Franken im Raum. Das Atelier ist nicht nur Produktionsstätte, sondern auch eine gemeinsame Denkfabrik. «Leute mit den verschiedensten Kentnissen kommen hier zusammen. Das ist sehr inspirierend. Die Ideen schweben quasi im Raum herum», schwärmt Boyko.

Die Werkstatt ist offen für jeden. Ab 30 Franken erhält man für drei Stunden unbegrenzten Zugriff zu den Maschinen. Die Kunden werden bei MIY ganz einfach «Maker», also Macher genannt und sind auf allen Niveaus und in allen Altersgruppen vertreten. So werden beispielsweise vier Arbeitsplätze an Start-up-Unternehmer vermietet, die von der umfangreichen Maschinenpalette profitieren können. «Oft ist es einem Jungunternehmer nicht möglich, all die teuren Werkzeuge selber anzuschaffen. Solchen Leuten wollen wir eine Chance bieten», sagt Boyko. Gleichzeitig ist MIY auch für Hobbywerker attraktiv. Erfahrene Tüftler können sich nach einem kurzen Sicherheitscheck selber an den Maschinen austoben, für Neulinge und Lernende steht ein breites Kursangebot zur Verfügung. So sitzt momentan zum Beispiel David Badous konzentriert am Computer im Schönberg. «Mithilfe von Boyko kreiere ich meinen eigenen 3-D-Drucker», erklärt der Freiburger, «in zwei Monaten sollte ich fertig sein.»

Zuletzt liegt Boyko und seinem Team die Jugend am Herzen. Das Unternehmen möchte den Kindern und Jugendlichen den Einstieg in die Technologie ermöglichen und ihnen etwas beibringen. Heute Nachmittag ist denn auch eine Dreiergruppe Freunde auf Entdeckungstour. «Wir absolvieren das Technology Camp», sagt Suwar Kent aus Freiburg, «heute basteln wir selber eine Uhr!»

Immer eine Lösung

Die Inhaber des Ateliers sind zufrieden mit den ersten fünf Monaten; die Philosophie «leihen statt kaufen» scheint zu funktionieren. Derzeit sei die Nachfrage bei den Fräsmaschinen am grössten. «Besonders Anfänger mögen sie. Die Geräte sind einfach zu bedienen», so Boyko. Ein Grund für den Erfolg des Unternehmens dürfte sein, dass Boyko und seine Mitarbeiter sich ständig ihren Machern anpassen: Es stehen genau die Maschinen im Raum, die von den Leuten auch gebraucht werden. «Wenn jemand ein spezielles Werkzeug benötigt, organisieren wir es», so Boyko, «wir finden immer eine Lösung.»

MIY Make It Yourself, Route Monseigneur- Besson 5, Freiburg, www.miy.ch.

«Wir sind eine 800-Quadratmeter- Denkfabrik. Es ist so inspirierend. Die Ideen schweben quasi im Raum herum.»

Christian Boyko

Inhaber von MIY MakerSpace

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