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Die Bibliothek eines grossen Staatsmanns

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Peter Falck, geboren um ca. 1468 und gestorben 1519, war einer der bedeutendsten Freiburger Staatsmänner seiner Zeit. Er sass im Rat der Zweihundert, im Rat der Sechzig und im Kleinen Rat, er war Gerichtsschreiber, Landrichter und Vogt, von 1505 bis 1510 Schultheiss von Murten und von 1516 bis 1519 schliesslich Schultheiss von Freiburg. Parallel zu seiner politischen Karriere war er ein einflussreicher Heerführer und eidgenössischer Gesandter in Rom, Venedig, Mailand und Paris. Und wo auch immer Falck sich gerade aufhielt, stets begleiteten ihn seine Bücher. Sie dienten ihm als Quell des Wissens, als Mittel der Erbauung und der Meditation, aber auch als Möglichkeit der Selbstinszenierung.

Aus dem Kapuzinerkloster

Die Bibliothek von Peter Falck steht nun im Mittelpunkt einer Ausstellung im Gutenberg-Museum Freiburg und einer Publikation von Pro Fribourg (siehe Kasten). «Es handelt sich um eine der seltenen humanistischen Bibliotheken der Schweiz, die in ihrem Originalzustand erhalten ist», sagte Stefan Ledergerber, Direktor des Gutenberg-Museums, gestern bei einer Präsentation vor den Medien. 110 Bände sind heute bekannt, die meisten davon befinden sich seit 1981 in der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg. Davor hatten sie während über 300 Jahren in der Bibliothek des Kapuzinerklosters Freiburg geschlummert. In den 1920er-Jahren entdeckte ein Kapuzinerbruder die Bibliothek neu und begann, sich mit ihr zu befassen. 1981 gaben die Kapuziner sie zur Aufbewahrung in die Kantons- und Universitätsbibliothek; 2004 ging sie als Schenkung in deren Besitz über.

Die aktuelle Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Gutenberg-Museums, der Kantons- und Universitätsbib­liothek und der Freiburger Kapuziner. Diese feiern 2017 das 400-jährige Bestehen ihres Klosters an der Murtengasse; die Ausstellung ist Teil ihres Jubiläumsprogramms. «Es ist schön, dass wir das wichtige Kulturgut, das die Bibliothek von Peter Falck ist, einer breiten Öffentlichkeit zeigen können», sagte Initiant Adrian Holderegger, Kapuziner und emeritierter Theologieprofessor der Universität Freiburg.

Die Ausstellung ist in fünf Teile gegliedert, die im Erdgeschoss und im dritten Stock des Museums zu sehen sind. «Das Ziel ist, die Beziehung von Peter Falck zu seinen Büchern in all ihren Facetten zu zeigen, so der Historiker Yann Dahhaoui, der die Ausstellung kuratiert hat. Rund fünfzig Bände sind in thematisch gestalteten Vitrinen präsentiert.

Der Rundgang beginnt mit Schriften und Büchern, die Falcks Leben und seine Zeit illustrieren. Danach geht es um die Geschichte der Bibliothek und darum, wie Falck sie pflegte und unterhielt. Hier ist etwa das Wappen-Exlibris zu sehen, das Falck noch vor seinem 30. Geburtstag kreierte, um seine Bücher zu kennzeichnen. Weitere Teile thematisieren die Funktionen, die Falcks Bücher für ihn hatten, vom Wissenserwerb bis zur theologischen Erbauung. Ganz zum Schluss entdecken die Besucher die engen Beziehungen Falcks zu den Humanisten, etwa zu Erasmus von Rotterdam und Heinrich Glarean. «Falck hat sich selber nie als Humanist bezeichnet», betont Yann Dahhaoui, «aber er suchte stets den Kontakt zu ihnen.»

Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 16, Freiburg. Bis zum 14. Januar 2018. Mi., Fr. und Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr.

Publikation

Ein zweisprachiges Heft von Pro Fribourg

Begleitend zur Ausstellung hat der Verein Pro Fribourg seine Herbstpublikation der Bibliothek von Peter Falck gewidmet. Auf 84 Seiten enthält sie Texte des Historikers Yann Dahhaoui und Illustrationen zu ausgewählten Bänden. Das Heft ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Pro Fribourg mit der Kantons- und Universitätsbibliothek. Dank der finanziellen Beteiligung der Bibliothek sei es möglich gewesen, die französischen Texte ins Deutsche zu übersetzen und das Heft komplett zweisprachig herauszubringen, so Sylvie Genoud Jungo, Generalsekretärin von Pro Fribourg.

cs

Das Heft kostet 25 Franken und ist u.a. erhältlich im Gutenberg-Museum, in der Kantonsbibliothek oder direkt bei Pro Fribourg: www.pro-fribourg.ch.

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