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«Bestenfalls malen sie sich selbst»

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«Das Schwierigste an meiner Arbeit ist, aus dem Weg zu gehen und die Bilder einfach entstehen zu lassen.» Das sagt der holländisch-amerikanische Künstler Peter Schu­yff, der derzeit in einer grossen Ausstellung in der Kunsthalle Fri Art in Freiburg zu entdecken ist. «Bestenfalls malen sie sich selbst», sagt er über seine abstrakten Gemälde. Wie ein Werk am Ende aussehe, wisse er erst, wenn es fertig sei. «Es ist jedes Mal eine Überraschung.»

Dabei ist es ganz und gar nicht so, dass Schuyff seine Kunst dem Zufall überlässt. Seine Kompositionen sind streng geometrisch, die Farben und Formen funktional, die räumliche Wirkung beeindruckend. Bei einigen Bildern sind bei genauem Hinsehen die Bleistiftlinien und geometrischen Raster zu erkennen, die dem Werk zugrunde liegen. Schuyff lässt diese Linien bewusst sichtbar und entmystifiziert so die traditionellen illusionistischen Techniken, auf denen seine Arbeit aufbaut.

Extravagant und humorvoll

Peter Schuyff, 1958 in den Niederlanden geboren und 1967 mit seiner Familie nach Kanada ausgewandert, kam zu Beginn der Achtzigerjahre nach New York, wo er Teil der Neo-Geo-Bewegung wurde. Auch bekannt als Neominimalismus, nahm Neo-Geo das Vokabular des Minimalismus der Sechzigerjahre auf, interpretierte dieses neu und brachte so neuen Schwung in die abstrakte Kunst, die damals vielen als überholt galt. Dazu trug Peter Schuyff mit seiner Extravaganz und seinem Humor bei. Subtil durchbricht er die geometrische Strenge, spielt mit den physischen Möglichkeiten der Farbe oder widmet sich hingebungsvoll dem Neo-Surrealismus.

Alle ausgestellten Werke stammen aus der Zeit zwischen 1981 und 1991, als in New Yorks Kunstwelt ein stilistischer Pluralismus herrschte, in dem die einen das Comeback der modernistischen Malerei priesen und die anderen diese zutiefst verurteilten. «Die Arbeit Schuyffs strahlt eine eigenwillige Distanz zur Ernsthaftigkeit dieser Diskurse und zu den ideologischen Querelen aus», schreibt die Kunsthalle Fri Art.

«Eine besondere Zeit»

Für Peter Schuyff selbst ist die Ausstellung mit dem Titel «Has Been» eine Reise in seine Vergangenheit als Künstler. «Die Schau steht für eine besondere Zeit in meinem Leben», sagt er beim Rundgang mit den FN. Einige der ausgestellten Bilder habe er seit dreissig Jahren nicht gesehen: ein grossformatiges Gemälde in Blau und Schwarz etwa, das direkt beim Eingang hängt und das 1986 für eine Ausstellung im Genfer Centre d’art contemporain entstanden ist.

Bis heute stellt Schuyff regelmässig in den USA und in Europa aus. Die Schau «Has Been» hat das Fri Art zusammen mit dem Consortium im französischen Dijon organisiert, wo sie ab Ende Juni zu sehen sein wird. In anderen Ausstellungen zeigt Schuyff seine neueren Werke, in denen er seinem Stil treu bleibt, aber auch neue Wege beschreitet, zum Beispiel mit grossen Skulpturen. «Ich mag es, gross zu arbeiten», sagt er. Dass der Künstler auch das kleine Format beherrscht, zeigt das Fri Art mit einer Serie von über 80 Arbeiten auf Papier. Darunter finden sich auch so genannte Overpainted Paintings, abstrakte Arbeiten, die Schuyff auf alte figurative Gemälde malte: Humorvoll und spielerisch lässt er so die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion verschwimmen.

Fri Art, Freiburg. Bis zum 4. Juni. Mi. und Fr. 12 bis 18 Uhr, Do. 12 bis 22 Uhr, Sa. und So. 13 bis 18 Uhr.

Screening Room

Rhythmische Videoarbeit von Anne Sylvie Henchoz

Parallel zur Ausstellung von Peter Schu­yff zeigt Anne Sylvie Henchoz im Screening Room im Untergeschoss der Kunsthalle die Videoarbeit «Tempo on Island-Surfaces». Die 39-jährige Westschweizerin hat dafür drei Perkussionistinnen vereint, die in einer rhythmisch-sinnlichen Choreografie ihre Körper zu Instrumenten machen und aus Rhythmus, Klang und Bewegung musikalische Landschaften schaffen. Die Arbeit ist auf Einladung des Fri Art entstanden. Sie habe dafür bewusst drei Perkussionistinnen zusammengebracht, die sich vorher nicht gekannt hätten, sagt Henchoz. «So entstehen unerwartete kollektive Ideen und Energien», so die Performance- und Videokünstlerin.

cs

 

«Tempo on Island-Surfaces» ist bis zum 2. April zu sehen. Danach läuft im Screening Room bis zum 4. Juni eine Arbeit von Stefanie Mauron.

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