Bei zwar kühlen Temperaturen, aber ansonsten guten äusseren Bedingungen lieferten sich Piamont und Ueberstorf zum Abschluss der Vorrunde eine starke Partie. Die Gastgeber hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, während Leader Ueberstorf sich in der zweiten klar zu steigern vermochte. Schlussendlich fiel der Siegtreffer in der Nachspielzeit zwar etwas glücklich, war aber der Lohn für die aufopfernde Leistung bis zum Schluss.
Jungo dreht die Partie
In der ersten Halbzeit liessen die Sensler dem Gegenüber etwas gar viel Platz. Diesen nutzte das Heimteam auch aus und erarbeitete sich immer wieder gute Abschlussmöglichkeiten. Vorerst konnte Ueberstorf-Hüter Gaël Aebischer die Fehler seiner Vorderleute noch ausbügeln. Zudem war Piamont vor dem Tor etwas gar leichtsinnig mit dem Auslassen ihrer Möglichkeiten. Ueberstorf gelangen nur sehr wenige Torschüsse – bei Joel Jungos Lattenschuss bekundeten die Gäste allerdings auch Pech (29.). Aufgrund der Spielanteile war deshalb der Führungstreffer der Einheimischen durchaus verdient. Ärgerlich aus Sicht der Sensler, dass Verteidiger Clément im dümmsten Moment ausglitt und so Piamont-Topskorer Ryser den ungehinderten Torschuss ermöglichte /33.).
Während Piamont nach der Pause ganz offensichtlich vorab das knappe Resultat halten wollte, nahmen nun die Sensler das Spieldiktat in die Hand. Vorerst hatten sie zwar nochmals Pech, als Schumachers Kopfball nur am Pfosten landete (51.). Doch der stetige Druck sollte sich in den Schlussminuten auszahlen. Zweimal war dabei Joël Jungo erfolgreich. In der 79. Minute umspielte er den weit aus dem Tor geeilten Hüter, beim Siegtreffer in der Nachspielzeit profitierte er davon, dass Hüter Vasilev eine Flanke unterlief.
Eine ideal verlaufene Vorrunde
Nach dem Spiel verteilte Ueberstorfs Trainer Daniel Spicher zuerst einmal Lob an den Gegner: «Für mich war das klar der stärkste Gegner, den wir bisher hatten. Sie waren spielerisch stark und hätten aufgrund der Leistung in der ersten Halbzeit durchaus einen Punkt verdient.» Für den Sensler zeigte dieses Spiel die Stärken seines Teams in dieser Saison auf: «Wir haben das notwendige Selbstvertrauen und wissen, dass wir mit unserer spielerischen Klasse immer bis zuletzt eine Chance haben.» Dabei zeigt er sich selbst überrascht, dass es seinem Team derart gut läuft: «Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nach der letzten Saison drei Routiniers verloren. Ersetzt wurden sie durch zwei Spieler aus der 3. Liga und einem Rückkehrer.» Die Neuen hätten sich aber sehr schnell eingefügt und seien zu Stammspielern gereift, meint Spicher weiter. «Andere Teams wie Kerzers oder Avenches wurden vor der Saison wie wir als Favoriten genannt. Es hat sich gezeigt, dass dies alleine noch keinen Erfolg bringt. Zudem muss man sehen, dass diese Liga äusserst ausgeglichen ist. Auch wir haben kaum einmal ein anderes Team klar dominiert.»
Und wo sieht er noch Verbesserungspotenzial? «Wir haben unsere Tore selten einmal mit einem gepflegten Aufbau aus der eigenen Platzhälfte heraus kreiert. Da möchte ich noch daran arbeiten. Und natürlich muss jeder einzelne Spieler immer an seinen Talenten arbeiten und so das Team weiterbringen.» Nun folgt aber vorerst die verdiente Winterpause: «Meine Spieler sind doch physisch, aber auch mental ziemlich müde. Heute Abend verteile ich für alle ihr Vorbereitungsprogramm für den Winter. Denn ich habe den Spielern klar gemacht, dass wir uns mit dem Wintermeister noch nichts kaufen können, wenn wir im Frühling dann nicht an diese Leistungen anknüpfen.»
Telegramm
Piamont – Ueberstorf 1:2 (1:0)
Stade communal, Noréaz. 80 Zuschauer. SR: Pierre Ansorge. Tore: 28. Ryser 1:0; 79. J. Jungo 1:1. 91. J. Jungo 1:2.
FC Piamont: Vasilev; Cotting, Da Silva Rodrigues, Vercellini, Corpataux; Michel (88. Tasson), Brülhart, Renevey, Colautti; Freitas, Ribeiro, Ryser.
FC Ueberstorf: G. Aebischer; Gasser, Hagi, Clément, Sauterel; J. Jungo, Schumacher (93. Glatzfelder), Waeber, Schneuwly (72. Schorro); Portmann, Fasel (60. S. Jungo).
Bemerkungen: Lattenschuss J. Jungo (29.), Pfostenschuss Schumacher (51.).
2. Liga. Die weiteren Resultate: Haute-Gruyère – Marly 8:0. Gumefens/Sorens – Ursy 5:1. Saint-Aubin/Vallon – Avenches 3:2.