Nach einer turbulenten Woche mit einigen negativen Entscheiden am grünen Tisch (Forfaitniederlage gegen St-Aubin/Vallon und zwei Punkteabzügen) konnte sich der FC Bösingen am Samstag endlich wieder dem Fussball zuwenden. Trotz der Wirren kam die Mannschaft von Alain Baumann in Gumefens motiviert und bestens eingestellt aufs Spielfeld, das durch den Dauerregen aufgeweicht und glitschig war. Dennoch konnten die Gäste den Torreigen bereits in der fünften Minute durch Fabio Keller eröffnen. Der Bösinger wurde präzis in die Schnittstelle der gegnerischen Verteidigung lanciert und netzte kaltblütig ein.
Heftige Greyerzer Reaktion
Die Reaktion der Greyerzer fiel heftig aus. Unverzüglich wurde eine Schippe aufgelegt und den Senslern kaum mehr Platz gelassen, ihr Spiel aufziehen. Der Ausgleich fiel in der 14. Spielminute, und danach war es um den Aufsteiger geschehen. In regelmässigen Abständen erhöhten die Einheimischen das Resultat bis zur Pause auf 3:1. In der ersten Halbzeit lief bei den tapfer kämpfenden Bösingern kaum mehr etwas zusammen, und einigen Spielern wurden deutlich ihre Limiten aufgezeigt.
Zur zweiten Halbzeit nahm Alain Baumann zwei Spielerwechsel vor. Diese Massnahme fruchtete zuerst nicht sonderlich, denn bereits in der 49. Minute erhöhte Gumefens/Sorens auf 4:1. Ab diesem Zeitpunkt kamen die Bösinger wieder besser ins Spiel. Sie boten dem Heimteam die Stirn und gaben keinen Ball verloren. Mit einem Nachschuss, nach einem nicht sonderlich gut getretenen Foulpenalty, konnte Jeffrey Thomi auf 4:2 verkürzen.
Die Greyerzer, die mit drei routinierten Veteranen antraten, mussten wieder mehr tun, um das Spiel nicht vollends aus den Händen zu verlieren. Als ihr Torhüter in der 81. Spielminute einen sogenannten Unhaltbaren aus dem Lattenkreuz fischte und so den Anschlusstreffer verhinderte, starb bei den Gästen der letzte Funken Hoffnung auf ein positives Resultat. Kurz vor Spielende wurde Bösingen noch mit zwei Gegentreffern abgestraft, so dass die Niederlage am Ende zu hoch ausfiel.
«Geiles Fussballjahr»
Alles in allem haben die Aufsteiger aus Bösingen eine aufopferungsvolle und kämpferische Vorrunde in ihrer ersten 2.-Liga-Saison gespielt. Sie haben immer versucht, einen konstruktiven Spielaufbau zu betreiben. Aber – und dessen sind sich alle Bösinger bewusst – es wird eine Herkulesaufgabe, den drohenden Abstieg noch abzuwenden. Für Trainer Alain Baumann ist indes klar: «Wir haben nicht vor, uns für die Rückrunde mit sogenannten Stars zu verstärken. Vielmehr wollen wir mit unseren Jungen alles daran setzen, dieser Saison noch etwas Positives abzugewinnen.» Vor dem Spiel habe er seinen Spielern klar gemacht, dass sie ein «geiles» Fussballjahr 2016 erlebt haben. «Wir werden in dieser Saison viele Erfahrungen sammeln, von denen wir in den nächsten Jahren profitieren.»
Telegramm
Gumefens/Sorens – Bösingen 6:2 (3:1)
Gumefens, Stade des Marais. – 75 Zuschauer. – SR: L. Berchier. Tore: 5. Keller 0:1. 14. Doutaz 1:1. 25. Lourenco 2:1. 38. Rauber 3:1. 49. Doutaz 4:1. 62. Thomi 4:2. 82. Allemann 5:2. 85. Rauber 6:2 (Penalty).
FC Gumefens/Sorens: De Campo; Mbida, Rauber, Ropraz, Bytyci; Lorente (89. Martins), Lourenco, Grilo, Mazzoccato (60. Seabra); Allemann (87. Sanches), Doutaz.
FC Bösingen: Reinhardt; Baeriswyl (46. Bächler Mi.), Sejdini, Bucheli; Burri (73. Wyser), Tschannen (46. Mosimann), Gutknecht, Klaus; Thomi, Meier, Keller.
