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Der nächste Neuanfang

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Der FC Freiburg hat in der 1. Liga eine turbulente Vorrunde erlebt. Mit Ambitionen gestartet, liegen die Pinguine nach der ersten Saisonhälfte und einer Trainerentlassung auf dem letzten Tabellenrang. Doch nicht nur die sportliche Bilanz fällt katastrophal aus, auch neben dem Platz gab der Club ein zuweilen jämmerliches Bild ab.

Imagekorrektur war denn auch das Hauptanliegen, weshalb der FC Freiburg gestern zur Pressekonferenz eingeladen hatte. «Wir haben in der Vergangenheit einige Fehler gemacht», stellte FCF-Präsident Jean-Pierre Gauch vor den Medienvertretern klar. «Aber dieses Kapitel ist abgeschlossen. Jetzt wollen wir gemeinsam nach vorne blicken, in eine positive Zukunft.»

Probleme über Probleme

Vom einstigen Glanz des ehemals so stolzen NLA-Vereins war in den letzten Jahren nicht mehr viel zu sehen. Mit Wehmut erinnert man sich in Freiburg an die Zeiten zurück, als man 1954 im Wankdorfstadion gegen La Chaux-de-Fonds um den Schweizer Cup kämpfte und in den Siebzigerjahren regelmässig in der höchsten Schweizer Spielklasse vertreten war. Nach dem Abstieg in die NLB in den Achtzigern folgte 1994 die Relegation in die 1. Liga, wo die Pinguine auch heute noch spielen. Traten die Schwarz-Weissen früher vor Tausenden Fans an, so finden heute kaum mehr 300 Zuschauer den Weg ins St. Leonhard.

Der FC Freiburg versucht denn auch seit Jahren, dem fussballerischen Niemandsland zu entfliehen. 2009 wollte man mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Adrian Kunz den Weg zurück in die Challenge League schaffen. Doch anstatt mit Profifussball-Strukturen endete die Zusammenarbeit mit dem Berner mit einem Schuldenberg von 140 000 Franken.

Danach versuchte der neugewählte Präsident Chris­tophe Fragnière dem Club den Glanz der vergangenen Jahre wiederzugeben. Seine Vision: der «New FC Freiburg». Man müsse eine kantonale Mannschaft werden und vom Image der Distrikt- und Stadtmannschaft wegkommen, dann klappe es auch mit dem Aufstieg. Mit dem Aufstieg in die 1. Liga Promotion Ende Saison 2011/12 konnte man zumindest zwischenzeitlich einen sportlichen Erfolg verbuchen, nach dem direkten Wiederabstieg folgt aber das böse Erwachen. Weil die zahlreichen auswärtigen Spieler, die man für die Promotion League geholt hatte, das Team nach der Relegation verliessen, stand man vor einem Scherbenhaufen – mit ausstehenden Lohnforderungen einiger Spieler und einem Loch in der Kasse.

2013 wollte der Club mit dem neuen Trainer Philippe Perret einen Neuaufbau tätigen. Er sollte künftig vermehrt auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und aus der Region setzten. Der Erfolg hielt sich in Grenzen: Da der FC Freiburg einige Jahre zuvor seine Juniorenabteilungen aufgelöst hatte, mangelte es ihm an Nachwuchs. Und die jungen Spieler der 2.-Ligamannschaft Team Freiburg/FFV U23 hatten weder das Niveau noch den Biss, um sich in der 1. Liga durchzusetzen.

Schliesslich folgte 2014 das Desaster mit dem «Team Freiburg», bei dem die drei Freiburger Fussballvereine FC Freiburg, SC Düdingen und FC Bulle zusammenspannen wollten. Doch die «kantonale Mannschaft» war eine Totgeburt. Statt des angepeilten Aufstiegs in die Challenge League und dem Bau eines neuen Stadions gab es Streitigkeiten um die Finanzierung des Projekts.

In seiner jüngsten Vergangenheit fiel der FC Freiburg mehr durch seine Trainerentlassungen als durch sportliche Leistungen auf. Fünf Coaches hat der Vereine in eineinhalb Jahren verbraucht – da kann selbst Sion-Präsident Christian Constantin nicht mithalten. Und als wäre dies nicht genug, brachten falsche und nachträglich einseitig abgeänderte Spielerverträge noch zusätzlich Unruhe ins Team.

Alles wird besser

Nun soll Christian Zermatten beim FC Freiburg für Ordnung sorgen. Er soll für mehr Konstanz auf dem Trainerposten sorgen und die Pinguine in der Rückrunde zum Ligaerhalt führen. Und er soll dem Club positive Schlagzeilen auf dem Platz bescheren anstatt negative abseits des Rasens – Imagekorrektur eben. «Bei der Trainerauswahl hatten wir zuletzt kein glückliches Händchen und tragen eine Mitschuld an der jetzigen Situation», sagte FCF-Präsident Jean-Pierre Gauch gestern an einer Medienkonferenz. «Mit Christian Zermatten haben wir nun einen sehr guten Trainer gefunden, mit dem es wieder aufwärtsgeht.»

Alles wird besser werden? Angesichts der sich in den letzten Jahren wiederholenden Probleme mit Trainern und Spielern und den wiederkehrenden finanziellen Kapriolen als Folge von übersteigerten sportlichen Ambitionen, sind zumindest leise Zweifel gerechtfertigt. Was macht den Präsidenten so zuversichtlich, dass künftig alles besser wird? «Christian ist ein erfahrener Trainer, der über die nötige Sensibilität im Umgang mit den Spielern verfügt», sagt Gauch. «Er weiss, dass er mit Profis im Team anders umgehen muss als mit Amateuren. Die Stimmung in der Kabine ist seit seiner Ankunft viel besser, es herrschen wieder Respekt und klare Regeln.»

Der 50-jährige Zermatten ist ein international erfahrener Trainer, der auch in Afrika bereits einige Klub gecoacht hat. Zuletzt war er in der 1. Liga beim FC Naters engagiert, davor führte er auch schon das Super-League-Team des FC Sitten und den FC Chiasso in der Challenge League. Auch in Freiburg ist er bestens bekannt: Bereits von Oktober 2005 bis Juni 2006 sowie in der Saison 2007/08 hatte er die Pinguine trainiert. Der Rückkehrer als Heilsbringer? «Dass er unsere Familie bereits kennt, ist ein grosser Vorteil», findet Präsident Gauch. «Er weiss, was es braucht, damit die Zusammenarbeit mit der kantonalen Nachwuchsbewegung Team Freiburg/FFV funktioniert.»

Überhaupt ist die Nachwuchsförderung ein grosses Anliegen des FC Freiburg in den kommenden Jahren. «Es war damals ein grosser Fehler, dass man die Juniorenabteilungen aufgegeben hat», findet Jean-Pierre Gauch. «Die Jungen sind die Zukunft des Clubs. Wir haben zuletzt finanziell und strukturell in die Juniorenförderung investiert. Dies wollen wir weiter intensiv tun, und mit Christian Zermatten haben wir den richtigen Mann dafür. Beim FC Sion war er seinerzeit als technischer Koordinator zwischen dem Nachwuchsbereich und dem Fanion­team tätig. Er verfügt über sehr viel Erfahrung in diesem Bereich.»

Neue Bescheidenheit

Für Jean-Pierre Gauch ist auch klar, dass es künftig keine finanziellen Eskapaden mehr geben wird. «Wir wissen heute, wo wir hingehören. Ein Aufstieg in die Nationalliga ist für unseren Verein kein Thema mehr.» Bescheidenheit als neue Tugend des FC Freiburg, gepaart mit dem Bekenntnis zur Fussballjugend – das neue Image des FC Freiburg lässt auf einen erfolgreichen Neustart hoffen.

FC Freiburg

Mit reduziertem Kader zum Ligaerhalt

 Nachdem sich der FC Freiburg und der anfangs Saison neuverpflichtete Trainer Frédéric Chassot in der Winterpause getrennt haben, übernimmt Christian Zermatten in der Rückrunde das Zepter bei den Pinguinen. Seine Aufgabe ist ebenso simpel wie schwierig: Er soll das Schlusslicht zum Ligaerhalt führen. «Der Ligaerhalt ist realistisch», sagt Zermatten. «Die Spieler zeigen sehr viel Engagement und Einsatzwille, sie wollen sich in jedem Training verbessern. Es herrscht wieder ein positiver Spirit im Team.»

Für die Rückrunde hat Christian Zermatten seine Mannschaft auf 20 Spieler reduziert. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Chassot, der mit einem möglichst grossen Kader den Konkurrenzkampf anheizen wollte, zieht der Walliser eine kleiner Equipe vor. «Wenn man mit jedem Spieler richtig und intensiv trainieren will, sind 20 Spieler das Maximum.» Von den 20 Teammitgliedern stammen deren neun aus dem Kanton Freiburg. «Der FC Freiburg muss wieder zu einer Freiburger Identität finden. Mein Ziel ist es, künftig noch mehr Fussballer aus der Region zum FCF zu holen.»

Mit der Ankunft von Zermatten hat auch der Staff des FC Freiburg ein neues Gesicht erhalten. So hat der 50-jährige Walliser einen Stürmertrainer engagiert, der bei den bisher eher harmlosen Offensivkräften die Torproduktion steigern soll. ms

FC Freiburg

Kader Rückrunde Saison 2016/17

FC Freiburg: Durim Ademi, Medhi Benhaddouche (neu), Julien Bise, Benoît Charrière, Ludovic Déglise, Vedad Efendic, Sléo Freiburghaus, Robin Gachoud, Manuel Kante, Khallil Lambin (neu), Rodrigues Luis Fernando, Bryan Marques, Timothée Ndarugendamwo, Gianluca Nucera, Christopher Nzinga, Miguel Pinto Dos Santos, Yessin Sdiri, Jymmi Tchaoule, Ermal Uka, Marc Ummel.

Abgänge: Jonathan Lara, Enes Fermino, Diego Mutombo, Jared Khasa, Manuel Schwarz, Pedro Gomes da Silva, Frédéric Nimani.

 

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