Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir brauchen jetzt Stabilität»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Tage von Larry Huras als Trainer von Gottéron schienen nach sieben Niederlagen aus den letzten acht Spielen gezählt. Eher überraschend teilte der Club gestern per Communiqué mit, dass der 61-Jährige in Freiburg weiterhin an der Bande steht. «Die Vereinsverantwortlichen sind der Meinung, dass die vorliegende Krise nur durch Zusammenhalt und eine absolute Solidarität gemeistert werden kann», steht in der Mitteilung. Um Einigkeit zu demonstrieren und mit einer Stimme zu sprechen, gab denn gestern auch einzig Präsident Michel Volet Auskunft über die Beweggründe und Hoffnungen des Clubs.

Michel Volet, viele rechneten mit einer Entlassung von Larry Huras. Warum hat sich der Club dafür entschieden, am Trainer festzuhalten?

Nach langer, ruhiger Überlegung sind wir mit kühlem Kopf zum Schluss gekommen, dass die Schuld an der schwierigen Situation nicht bei Larry Huras liegt. Im Gegenteil: Wir sind überzeugt, dass Larry Teil der Lösung sein wird. Letztlich waren sich alle einig. Unter anderem, und das finde ich besonders wichtig, hat sich die Mannschaft klar für Larry ausgesprochen. Und auch Verwaltungsrat Slawa Bykow ist überzeugt, dass Huras noch der richtige Mann sein.

Gottéron gab sich nach der Niederlage vom Samstag 48 Stunden Zeit, um die Situation zu analysieren. Wie ist diese Analyse konkret abgelaufen?

Ich habe alle wichtigen Leute im Club aufgeboten: den Sportdirektor, Mitglieder des Verwaltungsrates und Repräsentanten der Mannschaft. Und wie gesagt, alle waren gleicher Meinung. Die Spieler sagten mir klar, dass die Probleme auf dem Eis nichts mit dem Coach zu tun hätten. Nie erhalte man Gegentore, weil die Taktik falsch sei, sondern immer aufgrund individueller Fehler. Solche könne jedoch auch der beste Trainer nicht verhindern.

Auf der Medienmitteilung des Clubs steht für Nachfragen Ihre Nummer, nicht die von Christian Dubé. Sind Entscheide über einen möglichen Trainerwechsel nicht normalerweise Sache des Sportchefs?

Natürlich ist Christian Dubé fast für sämtliche Entscheide im sportlichen Bereich zuständig. Aber momentan geht es um sehr viel, es geht um die Zukunft Gottérons. Und da fallen solche Entscheide in die Verantwortung des Präsidenten. Aber glauben Sie mir, Christian Dubé ist wie alle anderen ebenfalls der Meinung, es sei richtig, an Larry festzuhalten.

Fakt ist: Auf dem Eis ging bei Gottéron zuletzt gar nichts mehr. Was hat der Club nebst dem Trainerwechsel überhaupt für andere Möglichkeiten, das Ruder noch herumzureissen?

Ab sofort hat die «Opération Commando» begonnen. Die Spieler werden anders handeln, Trainer Larry Huras anders zu ihnen sprechen. In dieser Kampfmission geht es darum, in den verbleibenden 13 Spielen möglichst schnell den Ligaerhalt zu schaffen. Larry wird dafür den Ton verschärfen. Wir werden den Spielern klarmachen, dass Gottéron ein Traditionsclub mit langer Geschichte ist – und dass das nun nicht der Moment ist, in dem der Club untergehen wird. Ausserdem wird auch Slawa Bykow noch seine Handschrift ins Team einbringen. Er stellt sich als Berater zur Verfügung.

Slawa Bykow war bereits bis anhin beratend zur Stelle. Wie ändert sich seine Rolle konkret?

Er wird viel präsenter sein, eine aktive Rolle übernehmen. Vielleicht wird er auch einmal im Training auftauchen, um mit den Stürmern spezifische Übungen zu machen. Aber wie die Zusammenarbeit genau aussieht, ist eine Sache zwischen Slawa und Larry, darauf habe ich keinen Einfluss.

Kann es nicht problematisch sein, Larry Huras Clublegende und Weltmeistertrainer Slawa Bykow zur Seite zu stellen, in einer Rolle, die weder so recht zu fassen, noch zu definieren ist?

Es war ein Wunsch von Larry Huras, mit dem ich selbstverständlich ebenfalls ein sehr langes Gespräch führte. Wenn du das Glück hast, einen Kenner vom Format eines Slawa Bykow im Umfeld des Clubs zu haben, der den Verein liebt und gerne hilft, dann muss man das als grosse Chance betrachten, nicht als mögliches Problem.

Aber Trainer des Teams wollte er offensichtlich nicht werden…

Diese Frage hat sich gar nicht gestellt. Ich habe am Wochenende mehrmals lange mit Slawa geredet. Wie gesagt ist er der Meinung, dass Larry der richtige Mann ist.

Nach der langen Bedenkfrist könnte man auch auf die Idee kommen, dass Gottéron Huras weiter das Vertrauen schenkt, weil der Club schlicht nichts Besseres gefunden hat.

Nein, das stimmt natürlich nicht. Wir brauchen jetzt Stabilität. Unter Gerd Zenhäusern hat das Team letzte Saison einmal elf Spiele in Folge verloren. Wir haben an ihm festgehalten, und plötzlich kamen wieder Siege. Wechseln, nur damit gewechselt wird, entspricht überhaupt nicht meiner Philosophie.

Ist es für Huras eine Verlängerung der Galgenfrist, oder legen Sie sich fest, dass er bis Ende der Saison bleibt?

Sie wissen genauso gut wie ich, dass sich im Sport alles schnell ändern kann. Aber das Team wird nun mit Larry versuchen, sich in den verbleibenden 13 Spielen bis zum Ende der Relegationsrunde möglichst schnell zu retten.

Viel wurde in den letzten Wochen auch über die Torhüter bei Gottéron gesprochen.Sind noch Wechsel im Team vorgesehen?

Nein, weder finanziell noch in Sachen Timing haben wir in diesem Bereich nun noch Möglichkeiten. Wenn gute Spieler frei wären und zu Gottéron möchten, dann wüssten wir das schon länger. Das Team, das sich in diese Lage gebracht hat, wird sich da nun auch wieder rausmanövrieren.

Die Spieler sind seit gestern im Wallis. Was ist die Idee hinter diesem Ausflug?

Es war eine Initiative von Captain Julien Sprunger. Es geht bei diesem zweitägigen Ausflug darum, den Teamgeist zu fördern, sich in Kampfmodus zu bringen. Diese Initiative ist die erste Antwort der Spieler, die zweite wird dann in den Spielen vom Wochenende fällig.

Meistgelesen

Mehr zum Thema