Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Viel Spektakel, aber keine Punkte

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Rund um das Davoser Kongresszentrum, wo nächste Woche das World Economic Forum stattfindet, herrschte gestern bereits nervöses Treiben. Mobile Zäune und Security sind allgegenwärtig, das Bündner Städtchen wird zur Festung umgebaut. Vor Donald Trump und Angela Merkel war gestern aber zunächst noch Gottéron zu Gast in den Bündner Bergen. Beim HC Davos, der zurzeit alles andere als eine Festung ist. Vor der gestrigen Partie hatte das Team von Arno Del Curto viermal in Folge verloren und dabei 18 Gegentore kassiert.

Kein Wunder wollten die Bündner ihr Hauptaugenmerk gestern eigentlich auf die Defensive legen. «Es kann nicht sein, dass wir jedes Mal fünf, sechs Tore erzielen müssen, um zu gewinnen», liess sich Verteidiger Noah Schneeberger gestern in der «Südostschweiz» zitieren. Titel des Artikels: «Hinten dicht machen.»

Am Ende mussten es dann doch wieder sechs Tore sein. Dass den Davosern diese sechs Treffer tatsächlich gelangen, lag in erster Linie daran, dass die Freiburger gestern weder die defensive Ordnung, noch die Disziplin an den Tag legten, die sie zuletzt ausgezeichnet hatte. Kam hinzu, dass Torhüter Barry Brust mit einer Abwehrquote von 81,4 Prozent für einmal ebenfalls keine besonders gute Figur machte.

Kessler Mann des Abends

Im Startabschnitt waren die Davoser Bemühungen nach defensiver Stabilität noch klar erkennbar. 14:3 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten. Das Heimteam hatte alles im Griff. Mit dem 0:1-Rückstand waren die Freiburger gut bedient. Als aber Roman Cervenka während einem seiner Doppeleinsätze im vierten Block – Gill Ducret kam nur gerade auf zwei Shifts – in der 23. Minute aus dem Nichts den Ausgleich erzielte, entwickelte sich doch wieder ein wildes Hin und Her, wie es bei Spielen des HCD nicht selten ist.

Zunächst schoss Tino Kessler Davos nach einem Konter wieder in Führung (27.). Für Freiburg war es eines dieser Gegentore, die besonders schmerzen, da es nämlich der vierte Block der Bündner war, der gegen die Paradelinie der Gäste reüssierte.

Gottéron liess sich dadurch jedoch nicht aus dem Tritt bringen. Fünf Minuten später drehten die Freiburger das wenig hochstehende, aber umso unterhaltsamere Spiel mit einem spektakulären Doppelschlag. Zunächst knallte der aufgerückte Yannick Rathgeb nach schöner Vorarbeit von Nathan Marchon den Puck mit einem Slapshot zum Ausgleich ins Netz. Und nur gerade elf Sekunden später schoss Ralph Stalder Freiburg gar in Führung. Einmal mehr reüssierte er mit einem sogenannten Muffin, wie man seine wenig ästhetischen Flatterschüsse in der Fachsprache nennt.

Was hat Gottéron noch im Tank?

Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Gottéron war im Aufwind und schien auf gutem Weg einen weiteren Schritt in Richtung Playoffs zu machen. Schade aus Freiburger Sicht, dass die Gäste die Führung nicht in die zweite Drittelspause retten konnten. Kessler, der gestern fast so viele Skorerpunkte (3) holte wie in sämtlichen Saisonspielen zuvor zusammen (4), traf in der 36. Minute zum Ausgleich.

Im Schlussabschnitt wirkten die Bündner, für die es der erste Match der Woche war und die die Spengler-Cup-Müdigkeit definitiv abgelegt zu haben scheinen, dann lange Zeit frischer. Mit einer unnötigen Strafe im gegnerischen Drittel leitete Jim Slater Freiburgs Untergang kurz nach Wiederbeginn ein. Enzo Corvi gelang in der 43. Minute im Powerplay das 4:3. Nur 25 Sekunden später gelang Nando Eggenberger mit dem 5:3 die Vorentscheidung – wieder war es der vierte HCD-Sturm, der gegen Roman Cervenka und Co. traf.

In den letzten dreieinhalb Minuten überschlugen sich dann zwar die Ereignisse noch einmal. Der starke Marchon brachte Freiburg mit seinem ersten Saisontreffer noch einmal heran (57.). Und selbst nach dem zwischenzeitlichen 6:4 ins leere Tor gab Gottéron nicht auf und kam durch Laurent Meunier 40 Sekunden vor Schluss noch einmal heran. Doch trotz grossem Kämpferherz konnten die Freiburger die 5:6-Niederlage nicht mehr abwenden.

Lange konnten die Freiburger im letzten Abschnitt nicht kaschieren, dass Trainer Mark French seine Topkräfte seit einigen Spieltagen stark forciert. Das wiederum lässt für den wichtigen Strichkampf heute Abend zu Hause gegen Servette nichts Gutes erahnen. Während für die Freiburger eine lange Reise und ein kräfteraubendes Spiel anstand – Topskorer Roman Cervenka etwa stand 23:26 Minuten auf dem Eis, was besonders für einen Stürmer sehr viel ist – hatten die Genfer gestern spielfrei. Es wird eine Parforceleistung der Freiburger brauchen, um heute zu Punkten zu kommen.

Telegramm

Davos – Gottéron 6:5 (1:0, 2:3, 3:2)

4056 Zuschauer. Tore: 3. Nygren (Wieser/Ausschluss Chiquet) 1:0. 23. Cervenka (Rathgeb) 1:1. 27. Kessler (Walser) 2:1. 32.  (31:05) Rathgeb (Marchon) 2:2. 32.  (31:16) Stalder (Slater) 2:3. 36. Kessler (Kousal) 3:3. 42. (42:00) Corvi (Kousal, Du Bois/Ausschluss Slater) 4:3. 43. (42:25) Eggenberger (Kessler, Kousal) 5:3. 57.  Marchon (Maret, Neuenschwander) 5:4. 59.  (58:25) Ambühl (Du Bois, Nygren/Ausschluss Mottet) 6:4 (ins leere Tor). 60.  (59:20) Meunier (Holos) 6:5 (ohne Torhüter). Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Davos, 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron. Davos: Senn; Nygren, Du Bois; Schneeberger, Paschoud; Heldner, Aeschlimann; Forrer, Kindschi; Sciaroni, Corvi, Ambühl; Marc Wieser, Johansson, Little; Simion, Walser, Kousal; Kessler, Eggenberger, Jörg.

Gottéron: Brust; Rathgeb, Chavaillaz; Holos, Stalder; Maret, Kühni; Abplanalp; Fritsche, Slater, Mottet; Rossi, Bykow, Cervenka; Neuenschwander, Meunier, Chiquet; Ducret, Schmutz, Marchon.

Bemerkungen: Gottéron ohne Glauser, Kienzle, Rivera, Schilt, Sprunger, Vauclair, Waeber (alle verletzt) und Birner (überzählig). – Timeouts: Davos (31:16); Gottéron (42:00).

Die FN-Besten: Kessler und Marchon.

Der heutige Gegner

Fakten zu Genf-Servette

• Im Saisonvergleich liegt Servette gegen Gottéron mit 1:4 im Hintertreffen. In den fünf Spielen schossen die Genfer lediglich sieben Tore.

• Klarer Topskorer ist mit 6  Toren und 28 Assists Tanner Richard.

• Auch ohne Chris McSorley an der Bande sind die Genfer mit 635 Strafminuten mit grossem Abstand das meistbestrafte Team der Liga.

• Die Genfer verloren in der Meisterschaft vier ihrer letzten fünf Spiele.

Meistgelesen

Mehr zum Thema