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Nichts gelernt aus der Vergangenheit

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Erstmals seit gut zehn Jahren kam der EHC Biel gestern nicht mit Trainer Kevin Schläpfer nach Freiburg. Dessen Platz hatte kürzlich Mike McNamara eingenommen, der seinerseits die Eishalle St. Leonhard schon kannte, als sie noch so gut wie neu gewesen war. So hatte der inzwischen 67-jährige Kanadier von 1988 bis 1990 einst als Headcoach von Gottéron gearbeitet. Deutlicher jünger ist die Vergangenheit Marc-Antoine Pouliots in Freiburg, der vor zwei Monaten aufgrund diverser Undiszipliniertheiten bei Sportdirektor Christian Dubé in Ungnade gefallen war und wieder im Seeland, von wo er 2013 zu Gottéron gestossen war, Unterschlupf fand. McNamara und Pouliot hatten sich die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte zunächst gewiss anders vorgestellt. Die Gastgeber nahmen den Strichkampf mit jener Intensität in Angriff, die sie vorausgesagt hatten: Vom Tempo der Freiburger überfordert, hatten die Gäste zumeist das Nachsehen.

Wie gewonnen …

Dass es nach dem Startdrittel dennoch weiter 0:0 gestanden hatte, lag an der fehlenden Effizienz Gottérons. An Chancen hatte es dem Team von Trainer Larry Huras, das die Partie klar dominierte, einmal mehr nicht gemangelt. Einzig die Tore wollten, wie schon in den letzten Spielen, nicht fallen. Gründe dafür gab es viele: Entweder scheiterten die Freiburger an Biel-Hüter Jonas Hiller, am eigenen Unvermögen, oder aber die missratenen Abschlussversuche waren Zeichen einer tiefen Verunsicherung. Just als sich die Gäste etwas fingen, konnte Mattias Ritola den Bann durchbrechen. Der Schwede verwertete ein Zuspiel von Benjamin Neukom, der den Puck von der Strafbank kommend erobert hatte, zum verdienten Führungstreffer (31.). Keine drei Minuten später doppelte Michal Birner auf Pass Roman Cervenkas zum 2:0 nach.

… so zerronnen

Der vermeintlich schwerste Teil der Arbeit hin zu den wichtigen drei Punkten schien damit gemacht, zumal die Seeländer bis zu diesem Zeitpunkt nicht so aufgetreten waren, dass mit einer Reaktion ihrerseits hätte gerechnet werden können. Doch Gottéron wäre in diesen Wochen eben nicht Gottéron, wenn es nicht einen Weg finden würde, sich selbst in die Bredouille zu manövrieren. So verschenkten die Freiburger in der letzten Minute vor der zweiten Pause die hart erarbeitete Führung innert 19 Sekunden leichtfertig, ja geradezu auf dumme Art und Weise. Erst profitierte Marco Pedretti vom Chaos in der Freiburger Defensive, dann war Goalie Benjamin Conz mit mangelnder Stocktechnik der Initiant des Ausgleichs durch Jacob Micflikier.

Sinnbildlich für Gottérons ganze Misere war dann die Szene aus der 43. Minute, als Birner aus nächster Nähe unentschuldbar am leeren Gehäuse vorbeischoss. Dass sich Solches rächt, versteht sich von selbst. Das zwischenzeitliche 2:3 von Julian Schmutz konnte derselbe Birner in doppelter Überzahl zwar nochmals korrigieren. Mit seinem zweiten Treffer besiegelte Schmutz dann aber die bittere Freiburger Niederlage (54.).

Einen massgeblichen Teil dazu beigetragen hatte ein gewisser Marc-Antoine Pouliot mit gleich drei Assists, womit der Kanadier zu den Matchwinnern gehörte und so süsse Rache für seine Aussortierung nehmen konnte.

Gustafssons Vertrag aufgelöst

Gottéron hingegen bleibt die Erkenntnis, einmal mehr in einem kapitalen Spiel seine Aufgabe nicht erfüllt zu haben. Der Rückstand auf den Strich ist wieder auf sieben Zähler angewachsen, der erhoffte Befreiungsschlag blieb mit der dritten Niederlage in Folge wiederum aus. Heute in Lugano könnte Lorenz Kienzle – er wurde in der Nacht auf Freitag erstmals Vater – ins Lineup zurückkehren. Dies gilt nicht für Anton Gustafsson, der gestern als überzählig gemeldet wurde. Der Schwede mit Schweizer Lizenz, der auf diese Saison hin von den SCL Tigers zu Gottéron gestossen war und nie zu überzeugen vermochte, verlässt den Club aus persönlichen Gründen per sofort und kehrt nach Schweden zurück.

Telegramm

Freiburg-Gottéron – Biel 3:5 (0:0, 2:2, 1:3)

5695 Zuschauer. – SR Brüggemann/Koch (GER/SUI), Gnemmi/Küng. Tore: 31. Ritola (Neukom) 1:0. 33. Birner (Cervenka, Mauldin) 2:0. 40. (39:10) Pedretti (Gaëtan Haas) 2:1. 40. (39:29) Micflikier (Pouliot) 2:2. 49. Julian Schmutz (Pouliot, Micflikier) 2:3. 52. Birner (Rathgeb, Mauldin/Ausschlüsse Fabian Lüthi, Pedretti) 3:3. 54. Julian Schmutz (Pouliot) 3:4. 60. (59:27) Pedretti 3:5 (ins leere Tor). Strafen: je 3-mal 2 Minuten.

Freiburg-Gottéron: Benjamin Conz; Rathgeb, Leeger; Schilt, Stalder, Maret, Marc Abplanalp; Chavaillaz; Mauldin, Cervenka, Birner; Sprunger, Bykow, Ritola; John Fritsche, Rivera, Caryl Neuenschwander; Neukom, Flavio Schmutz, Mottet.

Biel: Hiller; Dave Sutter, Fey; Maurer, Nicholas Steiner; Mike Lundin, Wellinger; Jecker, Dufner; Pedretti, Gaëtan Haas, Rajala; Horansky, Fabian Sutter, Wetzel; Julian Schmutz, Pouliot, Micflikier; Fabian Lüthi, Jan Neuenschwander, Rossi.

Bemerkungen: Gottéron ohne Loichat (verletzt), Picard (überzähliger Ausländer), Gustafsson (überzählig) und Kienzle (persönliche Gründe), Biel ohne Earl, Huguenin, Joggi, Valentin Lüthi und Tschantré (alle verletzt).

Die FN-Besten: Ritola, Schmutz.

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Lugano

• Den Tessinern läuft es momentan überhaupt nicht: Sie haben sieben der letzten acht Spiele verloren.

• Der Ex-Freiburger Ryan Gardner hat bisher fünf Tore erzielt und weitere fünf vorbereitet, weist aber eine schwache Minus-8-Bilanz auf.

• Mit einer Erfolgsquote von 87,4 Prozent hat Lugano das beste Boxplay der Liga.

• Fehlen wird unter anderem Damien Brunner. Der ehemalige NHL-Spieler hat sich am Knie verletzt und kehrt erst 2017 zurück.

fm

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