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Nicht nur Pelletier als Parallele

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Gottéron und Ambri haben nicht nur die ungemütliche Tabellenlage gemein, auch sonst gibt es zwischen den Vereinen gewisse Parallelen: Beide Clubs geniessen Kultstatus, beide zeichnen sich durch ihre Volksnähe – mal mehr, oder wie zuletzt in Freiburg ein bisschen weniger – aus, und so mancher Spieler trug bereits die Trikots beider Formationen. Gingen die Spieler früher eher den Weg vom Tessin nach Freiburg (beispielsweise Goalie Gianluca Mona, Verteidiger Tiziano Gianini oder der Russe Igor Tschibirew), so stehen heute nicht weniger als sechs ehemalige Freiburger (Michael Ngoy, Franco Collenberg, Thibaut Monnet, Mark Bastl, Adrien Lauper und Oliver Kamber) im Kader der ­Biancoblù.

Und schliesslich gibt es auch bei den Trainern Analogien. Nicht nur Gottérons aktueller Übungsleiter Larry Huras stand Ende der 90er-Jahre in den Diensten der Tessiner, sondern auch Serge Pelletier sowie Hans Kossmann waren in der Vergangenheit schon bei beiden Clubs der Verantwortliche an der Bande. Während Kossmann, der Gottéron vor drei Jahren bis in den Playoff-Final geführt hatte und Ende Januar in Ambri seines Amtes entbunden wurde, sich aufgrund seiner vertraglichen Situation nicht zur schwierigen Situation der Teams äussern wollte, erklärte sich Pelletier bereit, in den FN einen kurzen analytischen Blick auf die zwei Tabellenletzten zu werfen.

Interessierter Beobachter

Der 51-jährige Kanada-Schweizer war je zweimal in Freiburg (2000-2002 und 2006-2011) sowie in Ambri (2003-2005 und 2012-2015) als Trainer und zuweilen auch im Doppelmandat als Sportchef engagiert. Im Oktober 2015 musste Pelletier im Tessin einem gewissen Kossmann weichen. Seither wartet er darauf, dass wieder ein Platz im Trainerkarussell frei wird. «Momentan beobachte ich, was so passiert. Ich verfolge die NLA intensiv und bereite mich darauf vor, einen neuen Job übernehmen zu können», bestätigt Pelletier, der zurzeit in Bulle wohnhaft ist. Er schaue sich Spiele im TV und live im Stadion an. «Aber nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland. Mein Blick richtet sich auf die ganze Eishockey-Welt.»

Sein Hauptaugenmerk gilt indes der NLA und damit auch zwei seiner Ex-Clubs. Bei all den Übereinstimmungen zwischen Gottéron und Ambri sieht Pelletier doch auch fundamentale Differenzen. «Die Wahrnehmungen der zwei Teams sind unterschiedlich. Während Ambri entscheidend von der grossen Rivalität zu Lugano lebt, so ist Gottéron das Aushängeschild eines ganzen Kantons.» Identisch sei indes die Treue der beiden Fan-Lager. Eine Treue, die in dieser Saison auf eine harte Probe gestellt ist. «Beide Vereine nehmen sicherlich nicht die Positionen ein, die sie sich vor Meisterschaftsbeginn erhofft hatten. Die Ambitionen waren zweifelsohne grösser. Und doch sind die Plätze elf und zwölf einige Runden vor Ende der Qualifikation Realität. Das ist schade.»

Unglückliche Episoden

Dennoch war für Pelletier klar gewesen, dass es die Südschweizer schwer haben würden, die Playoffs zu erreichen. «Die finanziellen Mittel sind doch sehr beschränkt. So ist es schwierig, Spieler von grossem Kaliber oder internationalem Format zu verpflichten», sagt Pelletier. Stattdessen müsse Ambri auf junge, hungrige Spieler bauen und den einen oder anderen erfahrenen Crack holen – ein schmaler Grat, wie sich auch heuer wieder zeigt. Während Talente wie etwa der Verteidiger Michael Fora noch fehleranfällig sind, haben die «Alten» wie Peter Guggisberg ihren Zenit oftmals schon überschritten.

Im Falle Gottérons sei die prekäre Lage deutlicher schwieriger zu erklären, hält Pelletier fest. «Am Kader allein liegt es nicht. Vielmehr ist es das Resultat einer Folge von Ereignissen, die dazu geführt haben.» Unglückliche Episoden wie die Trennung vom Kanadier Marc-Antoine Pouliot oder die Abgänge aus privaten Gründen der beiden Schweden Matias Ritola und Anton Gustafsson hätten das Team destabilisiert, ist Pelletier, der 2008 und 2009 mit Gottéron in den Playoff-Viertelfinals gegen die scheinbar übermächtigen SC Bern und ZSC Lions überrascht hatte, überzeugt. «Vieles lief falsch, und das nicht erst seit gestern.» Er wolle aber nicht einzelne Personen für den Krebsgang verantwortlich machen, gibt Pelletier zu verstehen. «Es gibt keinen Alleinschuldigen.» Deshalb hält er etwa auch nichts davon, dem oftmals schwächelnden Goalie Benjamin Conz die Schuld in die Schuhe zu schieben. «Ich gehe immer vom Prinzip aus, dass man als Team gewinnt, aber auch als Team verliert. Die ganze Mannschaft ist für die mangelnden Resultate verantwortlich.»

Viel entscheidender sei bei Gottéron der Faktor Selbstvertrauen. «Es gibt im Eishockey immer wieder Phasen des Erfolgs und des Misserfolgs. Gewinnt man, fällt einem auf dem Eis alles leichter. Die Spieler stellen sich keine Fragen. Läuft es hingegen nicht, stellen sich Selbstzweifel ein, und alles wird komplizierter.» Wichtig sei in diesen Momenten, dass man über die Kapazitäten verfüge, um reagieren zu können, erklärt Pelletier. «So kann verhindert werden, dass eine oder zwei Niederlagen den Auftakt einer Negativspirale bilden. Leider gelang es Freiburg in dieser Saison nicht, in den wichtigen Momenten zu reagieren.»

Gottéron offensiv besser

Stand heute deutet alles darauf hin, dass sich Gottéron und Ambri in einer Serie der Angst, dem Playout-Final, gegenüberstehen werden. «Tatsächlich ist damit zu rechnen. Bis es so weit ist, gibt es aber noch gut zehn Spiele zu absolvieren. Zeit, in der viel passieren kann.» Allfällige verletzungsbedingte Ausfälle, der Heimvorteil und die Form der beiden Teams könnten eine wichtige Rolle spielen, ist Pelletier überzeugt. «Sollte es wirklich zu diesem Duell kommen, wird es jedenfalls eng.»

Vergleicht er die beiden Kontingente, traut Pelletier dennoch eher Gottéron zu, die Serie zu gewinnen. «Freiburg hat in der Offensive mehr Potenzial.» Dies, obwohl – und auch das ist eine Parallele – beide Mannschaften primär von einer Linie leben. Ist es bei Gottéron der Sturm mit Julien Sprunger und den Tschechen Roman Cervenka und Michal Birner, so konzentriert sich in Ambri seit dem Trainerwechsel von Kossmann zu Gordie Dwyer zuletzt alles auf das Ausländertrio Janne Pesonen, Matt D’Agostini und Cory Emmerton.

Abstieg unwahrscheinlich

Doch wie hoch schätzt Pelletier die Gefahr ein, dass der Verlierer des Playout-Finals in der Liga-Qualifikation gegen den NLB-Meister unterliegen könnte? «In dieser Saison halte ich es für unwahrscheinlich. Alle vier Teams, die in der NLA momentan unter dem Strich liegen, verfügen über genügend Waffen, um die Liga zu halten.»

Die heutige Partie zwischen Gottéron und Ambri wird Pelletier zu Hause vor dem Bildschirm verfolgen. Die Daumen drücken wird er keinem der beiden Teams. «Da bin ich neutral, auch wenn natürlich immer eine Verbindung mit einem ehemaligen Arbeitgeber bleibt.» Doch seine nächste Liebe werde sein zukünftiger Club sein, sei es als Trainer oder als Sportchef. Pelletier hofft, dass er in den nächsten Wochen Klarheit darüber haben wird, welcher Verein dies ist.

Vorschau

Kranker Mauldin ist gegen Ambri fraglich

Heute empfängt Got­téron Ambri. Es ist nicht nur ein Kellerduell, sondern auch ein Vorgeschmack auf die wahrscheinliche Playout-Finalserie. Inklusive der Abstiegsrunde könnten die beiden Teams nach heute maximal noch neunmal aufeinandertreffen. «Deshalb ist es eminent wichtig, dass wir gleich unser Revier markieren», fordert Got­téron-­Trai­ner Larry Huras.

Im Vergleich zur siegreichen Partie vom Dienstag gegen die SCL Tigers kann er heute wieder auf Verteidiger Ralph Stalder zählen. Auch Lorenz Kienzle, der gegen Langnau verletzt ausgeschieden war, ist einsatzbereit. Ein Fragezeichen steht hinter dem Gesundheitszustand von Greg Mauldin: Gestern blieb er krank zu Hause. Huras geht aber davon aus, dass er heute spielen kann. Ansonsten käme Alexandre Picard zum Zug.

Sicher fehlen werden Andrea Glauser, Sebastian Schilt, Chris Rivera, Flavio Schmutz und Andrei Bykow. Letzterer leidet immer noch an seiner Gehirnerschütterung. «Es dauert sicher noch einige Wochen, bis ich zurückkehren kann», so der Center. Ob es bis Saisonende reicht, könne er nicht sagen. «Nur spielen, um zu spielen, kann nicht Sinn und Zweck sein. Wenn, dann möchte ich dem Team helfen können.»

fs

Bern – Kloten 19.45

Biel – Servette 19.45

Gottéron – Ambri 19.45

Lausanne – Zug 19.45

Lugano – Davos 19.45

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

Am 31. Januar übernahm der Kanadier Gordie Dwyer (zuletzt in der KHL bei Zagreb) das Traineramt von Hans Kossmann. Seither gab es je einen Sieg (4:1 gegen Lugano) und eine Niederlage (2:3 in Davos) für die Tessiner.

Kein anderes Team verzeichnet so wenig Torschüsse wie Ambri (im Schnitt 29 pro Partie).

Mit 33 Punkten (10 Tore, 23 Assists) ist Cory Emmerton Topskorer der Tessiner.

Im Saisonvergleich mit Got­téron liegt Ambri mit 1:2 Siegen im Hintertreffen.

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