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Gottéron serviert Beruhigungstee

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In der Eishockeystadt Freiburg geht momentan zu Recht die latente Angst um, dass in dieser Saison das Katastrophenszenario zur Realität werden könnte: ein Abstieg Gottérons. Gestern servierten die Freiburger Spieler ihren Fans immerhin einen Beruhigungstee. Sie bewiesen beim 5:3-Sieg gegen Langnau, dass sie durchaus mit Leidenschaft ans Werk gehen können – und sie zeigten Charakter und mentale Stärke. Dreimal ging Langnau in Führung, dreimal glich Gottéron wieder aus. Die Freiburger zeigten also für einmal Eigenschaften, die im Abstiegskampf noch von besonderer Bedeutung sein werden.

Beruhigend war es aus Freiburger Sicht zudem, zu sehen, dass Torhüter Benjamin Conz im ersten Spiel, nachdem bekannt geworden war, dass Freiburg für nächste Saison Reto Berra verpflichtet hatte, eine gute Leistung zeigte. Er kam auf eine Abwehrquote von 91 Prozent und zeigte am Schluss einige entscheidende Paraden.

Abhängig von Toptrio

Mehr als ein Beruhigungstee war die gestrige Partie für die Fans jedoch noch nicht. Davon, seinen Fans eine beruhigende Wirkung in Medikamentenstärke zu bieten, ist Gottéron noch weit entfernt. Dafür ist das Team von Larry Huras offensiv immer noch viel zu sehr von einem einzigen Sturm abhängig. Gefahr ging fast ausschliesslich von der stark forcierten ersten Sturmreihe aus. Selbst in Überzahl war der zweite Sturm um den weiterhin punktelosen Ryan Vesce eigentlich bloss eine Art Platzhalter, der dem Toptrio erlaubt, ab und zu auf der Bank ein wenig durchzuatmen. So war es nichts als logisch, dass vier der fünf Tore auf das Konto des Paradesturms gingen. Diese Abhängigkeit könnte im Abstiegskampf selbstredend noch zum Problem werden. Nicht auszudenken, wenn sich etwa ein Sprunger oder Cervenka verletzen würde.

Lichtblicke und Aussetzer

Während die Partie gestern dramatisch endete, waren im ausgeglichenen Startdrittel noch kaum Emotionen im Spiel. Langnau war, zumindest beim einzigen Treffer in diesem Abschnitt, einen Tick geradliniger. Pascal Berger passte in der elften Minute auf Sven Lindemann, der, von den Freiburgern nur wenig bedrängt, die Gäste in Führung schoss. Kurz vor der ersten Sirene hatten die Freiburger Glück, als gleich mehrere Langnauer vor Benjamin Conz die Zweitore-führung verpassten.

Im Mitteldrittel nahm die Partie dann Fahrt auf. Plötzlich war zu sehen, dass Langnau noch um die Playoff-Plätze kämpft, auf der andern Seite haderten die Zuschauer mit dem einen oder anderen Schiedsrichterentscheid und brachten so auch auf Freiburger Seite Emotionen ins Spiel. Zweimal glich Gottéron aus. Fast schon als Courant normal kann man es bezeichnen, dass für das 1:1 Julien Sprunger mit einem Handgelenkschuss verantwortlich zeichnete. Bemerkenswerter ist da schon das 2:2 kurz nach Spielmitte: Benjamin Neukom, der gegen seinen zukünftigen Club einen beherzten und starken Auftritt zeigte, erzielte nach einem Energieanfall mit einem wunderbaren Solo in Unterzahl den zweiten Freiburger Treffer. Doch immer wieder folgten bei Gottéron auf Lichtblicke unglaubliche Aussetzer. So etwa in der 39. Minute, als die fünf Freiburger so schlecht verteidigten, dass am Ende drei (!) Emmentaler alleine vor Conz standen und Philippe Seydoux die Gäste zum dritten Mal in Führung schoss.

Birner dreht das Spiel

Doch überraschenderweise bewiesen die Freiburger im Schlussdrittel den längeren Atem. Überraschend deshalb, weil sie mehr oder weniger mit nur drei Sturmlinien spielten, Nelson Chiquet und Nathan Marchon kamen kaum zum Einsatz. Zudem musste Gottéron ab Spielmitte mit nur fünf Verteidigern auskommen, weil Lorenz Kienzle verletzt ausschied. Doch mit einem leidenschaftlichen Auftritt, der in den Schlussminuten auch die Zuschauer auf den Sitzplätzen aufstehen liess, drehte Gottéron das Spiel. Hauptverantwortlich für die Wende war letztlich Michal Birner, dem sein Auftritt letzte Woche mit der tschechischen Nationalmannschaft sichtlich gutgetan hatte. Zunächst schoss er in der 45. Minute per Direktschuss den Ausgleich, ehe er in der 51. Minute mit einem gekonnten Ablenker Gottéron erstmals in Führung brachte.

Die Freiburger beanspruchten im Schlussabschnitt zudem ein wenig Glück: Kurz vor dem Game Winning Goal von Birner hatte Nils Berger auf der anderen Seite nur den Pfosten getroffen. Vier Minuten vor Schluss, als Gottéron in Überzahl in einen Konter lief, verhinderte zudem Conz mit einem Big Save in extremis den Ausgleich. So brachte Freiburg den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit. Vier Sekunden vor Schluss traf Cervenka sogar noch zum 5:3 ins leere Tor.

Damit hat Gottéron die rote Laterne wieder an Ambri – am Freitag nächster Gegner Gottérons – abgegeben und darf sich weiter Hoffnungen machen, den Playout-Final zu umgehen, indem es Rang zehn erreicht.

Telegramm

Gottéron – SCL Tigers 5:3 (0:1, 2:2, 3:0)

5644 Zuschauer. – SR Koch/Massy, Gnemmi/Küng. Tore: 11. Lindemann (Pascal Berger, Elo) 0:1. 22. Sprunger (Birner) 1:1. 30. Nüssli 1:2 (Penalty). 32. Neukom (Ausschluss Mottet!) 2:2. 39. Seydoux 2:3. 45. Birner (Abplanalp) 3:3. 51. Birner (Rathgeb, Cervenka) 4:3. 60. (59:56) Cervenka (Leeger) 5:3 (ins leere Tor).

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 7-mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Gottéron: Conz; Rathgeb, Leeger; Maret, Abplanalp; Kienzle, Chavaillaz; Elsener; Sprunger, Cervenka, Birner; Fritsche, Mauldin, Neukom; Steiner, Vesce, Mottet; Neuenschwander, Chiquet, Marchon; Fuchs.

SCL Tigers: Ciaccio; Zryd, Koistinen; Huguenin, Seydoux; Weisskopf, Randegger; Currit; Elo, Macenauer, Nils Berger; DiDomenico, Albrecht, Nüssli; Kuonen, Pascal Berger, Lindemann; Dostoinow, Schirjajew, Moggi; Roland Gerber.

Bemerkungen: Gottéron ohne Bykow, Schilt, Glauser, Loichat, Rivera, Stalder, Schmutz (alle verletzt) und Picard (krank), SCL Tigers ohne Blaser, Haas, Müller, Adrian Gerber (alle verletzt), Stettler und Lashoff (beide überzählig). Kienzle nach zwei Dritteln verletzt ausgeschieden. Pfostenschuss Nils Berger (50.). Timeout SCL Tigers (51.). SCL Tigers von 58:54 bis 59:56 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Birner, Koistinen.

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