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Dominoeffekt bei Gottéron

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Eigentlich macht Sportchef Christian Dubé derzeit mit seiner Familie Urlaub in Portugal. «Aber so richtige Ferien waren es bis jetzt nicht», sagte Dubé gestern Abend gegenüber den FN. Den Beweis lieferte Gottéron kurz zuvor per Communiqué. Wenig überraschend ist die erste Information: Barry Brust hütet kommende Saison das Tor der Freiburger. Der Transfer des 33-jährigen Kanadiers hatte sich in den letzten Tagen abgezeichnet.

Überraschender schon die zweite Neuigkeit: Michal Repik hat entschieden, nicht nach Freiburg zu wechseln. Nach der Verpflichtung von Brust wollte der 28-jährige tschechische Stürmer offenbar nicht das Risiko eingehen, in Freiburg regelmässig als überzähliger Ausländer auf der Tribüne zu sitzen. «Als ich nach dem Abgang von Reto Berra mit ihm darüber gesprochen hatte, dass wir nun mit fünf Ausländern spielen, hatte er noch kein Problem damit», sagt Dubé. Doch dann habe sich der Tschechische Nationaltrainer bei Repik gemeldet und ihm gesagt, dass er sich nur Hoffnungen auf eine Selektion für die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang machen könne, wenn er in seinem Club zu viel Spielzeit komme. «Er wäre als Besetzung für die Rolle des fünften Ausländers nicht ideal gewesen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen aufzulösen.»

«Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass ein so guter Spieler wie Jim eine Option ist.»

Christian Dubé

Sportchef Gottéron

 

In den letzten Tagen war in slowakischen Medien darüber spekuliert worden, dass es zwischen Gottéron und Slovan Bratislava zu einem Tausch von Michal Repik gegen Barry Brust kommen könnte. Ein Tauschgeschäft sei allerdings kein Thema gewesen, sagt Dubé, der indes nicht ausschliessen will, dass Repik bei Bratislava unterschreiben wird. «Aber das ist nicht mehr mein Problem, sein Vertrag ist aufgelöst, und damit hat es sich für mich.»

Leader Slater als Ersatz

Durch Repiks Absage war Dubé gefordert. Gottérons Sturmkader ist zu knapp, als dass es sich die Freiburger leisten könnten, nicht zumindest die Option zu haben, drei ausländische Stürmer aufzustellen. Statt im Liegestuhl seine Haut zu bräunen, musste sich Dubé in Portugal deshalb nach einem Repik-Ersatz umsehen. Und so kam es zur letztlich grössten Überraschung des gestrigen Tages: Jim Slater wechselt zu Gottéron. «Ich habe mich auf dem Ausländermarkt umgesehen und war ehrlich gesagt überrascht, dass ein so guter Spieler wie Jim eine Option für einen fünften Ausländer ist», sagt Dubé. Der 183 Zentimeter grosse und 86 Kilogramm schwere Slater war letzte Saison Captain bei Genf-Servette. Der 34-jährige US-Amerikaner hat in seiner Karriere nicht weniger als 592 NHL-Spiele absolviert und dabei 138 Skorerpunkte erzielt. Letzte Saison sammelte er mit Servette in 46 Spielen 23 Punkte. Die Statistiken zeigen: Slater ist kein Spektakelmacher. «Aber er ist ein höchst zuverlässiger Center, der sowohl offensiv als auch defensiv stets seine Arbeit verrichtet», sagte Dubé. «Zudem ist er ein grosser Leader. Er weiss genau, dass er nicht immer spielen wird, akzeptiert das aber völlig. Deshalb bin ich äusserst zufrieden mit diesem Transfer.»

Brust als Aggressivleader?

Dubé weiss allerdings genau: Der Transfer, an dem er gemessen werden wird, ist derjenige von Barry Brust. Der Kanadier wird die Schlüsselposition im Tor besetzen. Der Sportchef ist zuversichtlich, dass er dies überdurchschnittlich gut machen wird. «Er war in den letzten Jahren jeweils in durchschnittlichen KHL-Teams und wies jeweils eine überdurchschnittliche Abwehrquote auf.» Tatsächlich kam Brust in den vergangenen vier Jahren mit Bratislava und Zagreb auf starke Werte zwischen 91,6 und 93,3 Prozent. «Er ist ein spezieller Torhüter, aber die Statistiken sprechen für ihn.» Als speziell bezeichnet Dubé Brust, weil er ein spektakulärer, offensiver Goalie ist. «Ein bisschen wie Genfs Robert Mayer. Manchmal schon fast ein zusätzlicher Verteidiger.»

 

«Barry war mit seiner Art überall bei Fans und Mitspielern sehr beliebt.»

Christian Dubé

Sportchef Gottéron

 
 

Kommt bei Brust hinzu, dass er ein aggressiver Spielertyp ist. Auf Youtube gibt es mehrere Videos, die den 188 Zentimeter grossen und 103 Kilogramm schweren Kanadier bei Schlägereien zeigen. Als er in der Saison 2011/12 mit den Straubing Tigers in der deutschen DEL spielte, wurde er in den Playoffs für acht Spiele gesperrt, weil er einen Gegenspieler nach einem Gegentor mit dem Stock ins Gesicht schlug. Barry Brust, ein legitimer Nachfolger des einstigen Gottéron-Haudegens Shawn Heins? Christian Dubé lacht. «Ich erwarte von einem Torhüter natürlich nicht, dass er seine Mitspieler rächt und verteidigt. Aber Barry wird mit seiner Art unserem Team sicherlich guttun. Ich habe mit vielen Weggefährten von ihm gesprochen, überall war er bei Fans und Mitspielern sehr beliebt.»

Barry Brust teilt aus.

Eigentlich wäre Brust für die kommende Saison noch in Bratislava unter Vertrag gestanden. Dubé macht allerdings keinen Hehl daraus, dass der Kanadier unbedingt zu Freiburg wechseln wollte – in erster Linie wegen Trainer Mark French, unter dem Brust in der Saison 2013/14 in Zagreb gespielt hat. «Mark war bei diesem Transfer ein grosser Faktor, er hatte grossen Einfluss auf Barry.»

Kein Schweizer Stürmer mehr

Barry Brust kostet sicher weniger als Reto Berra. Da Jim Slater, dessen Agent ihn auch bereits in der Nationalliga B angeboten hatte, sicherlich auch weniger verdient als Michal Repik, stellt sich die Frage, ob Gottéron mit dem gesparten Geld noch einen zusätzlichen Schweizer Stürmer verpflichten wird. «Nein, das Kader ist für mich so komplett», sagt Dubé. Aber ist das Sturmkader nicht ein wenig zu knapp? «Ich habe 14 Spieler im Sturm, mit Jim Slater sogar 15. Das ist einer mehr als letzte Saison. Da auf dem Schweizer Markt momentan wenig Interessantes zu haben ist, gehe ich deshalb davon aus, dass wir so in die Saison starten werden.»

Brust und Slater stossen beide nächste Woche zum Team. Das erste offizielle Eistraining findet am 7. August statt. Für Dubé scheint nun erst einmal Ruhe zu herrschen: «Jetzt kann ich wohl doch noch ein bisschen meinen Urlaub geniessen.»

 

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