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«Diskutiert wurde nun genug»

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Aussprachen in der Kabine, einen Ausflug in die Berge und viele Diskussionen mit klub-internen und -externen Personen – alles gut und recht, meint Julien Sprunger, doch jetzt zähle nur noch die Leistung auf dem Eis.

Julien Sprunger, das Team zog sich Anfang Woche in die Berge zurück. Wer hatte die Idee dazu und was ist während den zwei Tagen passiert?

Es geschah auf Empfehlung von Christian Dubé (Red.: Sportdirektor). Ich habe die Organisation dann mit Hilfe von ein, zwei weiteren Spielern in die Hände genommen. Das gehört zu meiner Rolle als Captain. Ich denke, dieser Ausflug hat uns allen gutgetan. Das Ziel war nicht, den halben Tag am Tisch zu verbringen und über Eishockey zu sprechen. Es ging darum, in einem anderen Umfeld Zeit miteinander zu verbringen und in der Bergluft dem Alltag zu entfliehen. Wir hatten schon zuvor viel in der Gruppe miteinander gesprochen, mit dem Trainer und anderen, deshalb gab es diesmal keine grossen Diskussionen.

Nicht dabei war Trainer Larry Huras, dem das Team aber das Vertrauen ausgesprochen hatte …

Wie alle andern nahm auch das Team am letzten Samstag davon Kenntnis, dass man sich 48 Stunden Zeit nehme für eine Analyse der Situation. Als Captain war ich automatisch Teil der Diskussionen und meine Stimme ist die des ganzen Teams, denke ich. Unsere Lage ist keine Frage des Trainers. Larry hat die Energie, den Willen und die Erfahrung, um uns von da unten rauszubringen.

Trotzdem erhielt er in der Person von Slawa Bykow einen Berater zur Seite gestellt. Inwiefern kann Bykow dem Team auf die Sprünge helfen?

Slawa wird von allen respektiert und bringt einen riesigen Erfahrungsschatz mit. Wir wissen, dass er nicht da ist, um Larry den Platz streitig zu machen. Larry ist und bleibt der Boss. Aber Slawa verfügt über eine Aussensicht und sieht die kleinen Details. Er hat uns die zwei letzten Tage speziell für das Powerplay Ratschläge gegeben. Er ist nicht da, um unser Spiel zu revolutionieren, aber um es zu verbessern und das kleine Etwas mitzubringen.

Sie waren 2006 dabei, als Gottéron in der Liga-Qualifikation gegen Biel seinen Platz in der NLA retten musste. Ist sich die ganze Mannschaft bewusst, dass es in den nächsten Wochen wieder um die Zukunft des Clubs gehen könnte?

Jeder weiss, wie gravierend die Lage ist und dass es hart bis zum Ende sein wird. Die Playoffs haben wir abgeschrieben und wir haben nun andere Ziele, etwa so viele Punkte wie möglich bis Ende Qualifikation zu holen. Klar, im modernen Eishockey und gerade in der Schweiz ist es schon speziell, weil einige Spieler schon bei anderen Clubs unterschrieben, so wie andere bei Freiburg auch. Deshalb ist die Frage berechtigt. Die endgültige Antwort sieht man auf dem Eis mit dem Effort, der geleistet wird. Bis jetzt hatte ich das Gefühl, dass sich jeder betroffen fühlt. Wäre das nicht der Fall, würden wir den Spieler sofort zurechtweisen.

Es gibt also keinen, der ein falsches Spiel treibt?

Nein. Es ist so, wie es Larry gesagt hat. Wäre es zwanzig Mal der gleiche Spieler, der den gleichen Fehler macht, dann ja. Aber bei uns ist es mal der eine, dann der andere der einen Fehler begeht oder ein wenig nonchalant ist. Im Gegenteil, trotz der Situation ist der Zusammenhalt im Team gross und es gibt keine Grüppchenbildung. Immerhin das ist positiv.

Wie klug ist es, wenn die sportliche Leitung angesichts der entscheidenden Aufgaben der nächsten Wochen die Zukunft von Spielern wie Goalie Benjamin Conz oder den Ausländern bei Gottéron öffentlich infrage stellt?

Natürlich gab das zu reden, auch wenn Dubé nicht gesagt hat, dass Benji nächste Saison nicht mehr hier sein wird. Sicher wird es Spieler geben, die gehen werden, sei es weil der Vertrag ausläuft oder aus sonstigen Gründen. Aber jetzt ist es das Beste und Intelligenteste, solche Dinge beiseitezulassen. Wenn es diesbezüglich Entscheide zu treffen gilt, so ist erst nach der Saison die Zeit reif dafür, um sich an einen Tisch zu setzen. Jetzt ist nicht der Augenblick dafür, das weiss auch die Direktion, die starker Kritik ausgesetzt ist. Priorität muss nun der schnellstmögliche Ligaerhalt haben.

Sie haben es bereits erwähnt, diskutiert wurde zuletzt viel. Ab jetzt zählen nur noch Resultate.

Und dabei geht es nicht einmal mehr um die Art und Weise. Wir müssen ganz einfach punkten. Diskutiert wurde in den letzten Wochen genug, was zählt, ist die Leistung auf dem Eis. Die vielen Worte haben womöglich den einen oder anderen geweckt, aber wenn du nicht 100 Prozent gibst, kannst du noch so viel diskutieren, wie du willst …

Vorschau

Rivera ist krank und heute gegen Lausanne fraglich

Für Gottéron stehen am Wochenende zwei Westschweizer Derbys an. Heute ist im St. Leonhard Lausanne zu Gast, ehe es morgen nach Genf geht. Ziel der Freiburger ist es dabei, in der Tabelle Boden auf den frischgebackenen Cup-Sieger Kloten gut zu machen. Ob Chris Rivera mit von der Partie sein wird, ist fraglich. Der Center war gestern krank gemeldet. Verletzt sind Andrei Bykow, Andrea Glauser, Michaël Loichat und Ralph Stalder.

fs

Heute spielen (19.45 Uhr): Biel – Servette. Kloten – SCL Tigers. Bern – ZSC Lions. Zug – Davos. Gottéron – Lausanne. Ambri – Lugano. Morgen spielen (15.45 Uhr): Davos – Ambri. Lugano – Zug. Servette – Gottéron. SCL Tigers – Kloten.

Slawa Bykow als Berater

Larry Huras: «Ich will die Besten um mich herum haben»

Während die Mannschaft Montag und Dienstag in den Bergen verbracht hatte, zog sich Trainer Larry Huras mit seiner Frau ebenfalls zurück. Dass ihm der Club nach den Niederlagen gegen Biel und Lugano vom letzten Wochenende das Vertrauen ausgesprochen habe, sei nicht eine Erleichterung in diesem Sinne gewesen, sondern eher eine Anerkennung seiner Arbeit. «Diese Unterstützung, wie auch jene der Mannschaft, tut gut», sagt der Kanadier, der mit allem gerechnet hatte.

Cervenka und sein Ex-Trainer

Seit Mittwoch steht ihm im Training Verwaltungsrat und Gottéron-Legende Slawa Bykow zur Seite, der in einer beratenden Funktion näher an das Team herangerückt ist. «Als mir gesagt wurde, dass Slawa zur Verfügung steht, habe ich sofort zugesagt. Ich will schliesslich die Besten um mich herum haben.» Im Training liess Bykow unter anderem für das Powerplay seine Erfahrung einfliessen. Immer wieder suchte er das Gespräch mit den Stürmern. Auffällig war dabei, dass insbesondere Center Roman Cervenka die Nähe zu seinem ehemaligen Trainer Bykow suchte. Das Duo hatte 2015 mit SKA St. Petersburg den Titel in der russischen KHL geholt. Cervenka, alles andere als ein kommunikativer Typ, spricht besser Russisch als Englisch und kann sich deshalb mit Bykow einfacher austauschen.

Konstanz gesucht

Bykow selbst interpretiert seine neue Rolle dahingehend, dass er Huras seine Sicht der Dinge geben kann. «Ratgeber wäre das falsche Wort, zumal Larry die längere Trainerkarriere als ich vorzuweisen hat.» Bykow ist der festen Überzeugung, dass die Mannschaft ein richtiges Erfolgserlebnis brauche, damit sich der Knoten löst. «Es liegt an der mentalen Komponente und nicht am Trainer. Deshalb haben wir auch entschieden, mit Larry fortzufahren.» Ziel sei es nun, eine gewisse Konstanz zu erreichen. «Doch dafür benötigt es Selbstvertrauen.»

Eine grosse Hilfe sei zu spüren, dass der ganze Kanton hinter dem Club stehe, so Bykow weiter. «Deshalb bleiben wir trotz der ungemütlichen Lage optimistisch.»

fs

Der heutige Gegner

Fakten zu Lausanne

Die Waadtländer haben ihre fünf letzten Spiele verloren.

In drei der letzten vier Partien stand Pascal Caminada im Tor. Spielt der angeschlagene Cristobal Huet heute in Freiburg?

Topskorer ist Dustin Jeffrey (17 Tore, 23 Assists).

Der morgige Gegner

Fakten zu Servette

Stand Freitag kassierte Servette bisher die meisten Zwei-Minuten-Strafen (233).

Nur 7,47 Prozent der Genfer Schüsse führen zu einem Torerfolg – das ist der schlechteste Wert aller Teams.

Genfs Powerplay (Erfolgsquote 14,36 %) ist ungenügend.

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