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«Unsere Arbeit wird geschätzt»

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Er kam zum Teleskop wie die Jungfrau zum Kinde, erinnert sich Erich Laager. Die früheren Besitzer schenkten der Schule Schwarzenburg ein Teleskop und sagten: «Dann wird es wieder gebraucht.» Laager, der 35 Jahre lang Lehrer an der Sekundarschule war, nahm sich vor einem Vierteljahrhundert der Aufgabe an, aus dem Geschenk eine Sternwarte und der Bevölkerung den Himmel zugänglich zu machen. Das Instrument wurde auf einem Betonsockel im Garten hinter dem Schulhaus installiert. «Es war uns wichtig, die Anlage nicht einfach irgendwo auf dem Land aufzustellen», erinnert sich Laager. Dies, obschon die Himmelskörper weiter weg von Siedlungsgebieten besser sichtbar sind. «Wir wollten im Dorf in der Nähe der Besucher bleiben.» Schulklassen und Unternehmen erstellten ein Schutzhaus für das empfindliche Gerät. Es kann auf Schienen verschoben werden, wenn das Teleskop benützt wird.

Schulklassen gehören zu den häufigsten Besuchern. Wie oft sie kommen, hänge vom jeweiligen Engagement der Lehrkräfte ab, sagt Laager. «Die Viertklässler sind oft sehr interessiert an der Himmelskunde.» Den Weg nach Schwarzenburg finden auch Besucher aus der Stadt und Region Bern. «Es darf jeder kommen, der anruft und uns fragt.» Auf feste Tage wie zu Beginn ihrer Aktivitäten hätten sie verzichtet, zu unsicher seien die metereologischen Bedingungen gewesen. «Das Wetter ist der mühsamste Teil unseres Hobbys.» Für die Sternwarte arbeiteten in den letzten 25 Jahren ehrenamtliche Hobby-Astronomen aus vielen Lebensbereichen.

Die Sternwarte Schwarzenburg brauche den Vergleich mit anderen in der Region Gantrisch nicht zu scheuen: Die Anlage der Universität Bern in Zimmerwald ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, die Sternwarte Uecht in Niedermuhlern spricht vor allem die stadtnahen Gebiete an, und wer die Sterne auf der Panzerplattform auf dem Gurnigel anschauen will, muss sein eigenes Gerät mitnehmen.

Schule und Gemeinde helfen

Bei der Einrichtung half die Schule Schwarzenburg den Verantwortlichen der Sternwarte. Heute arbeitet die Gruppe autonom. Sie wird von der Gemeinde Schwarzenburg finanziell unterstützt. «Unsere Arbeit wird auch geschätzt», freut sich Laager. Stolz ist er auf die Powerpoint-Präsentationen, die er als Schlechtwetter-Varianten gestaltet hat. «Ich könnte einen 24-Stunden-Vortrag damit bestreiten.» Für ihre Aktivitäten steht der Gruppe ein Raum im Schulpavillon nebenan zur Verfügung.

Auch für Handy-Generation

Auf die Frage, ob Jugendliche auch im Zeitalter des Smartphones Spass an der Sternwarte haben, lacht Laager. Dann sagt er: «Jetzt erst recht. Gerade, weil sie für einmal nicht aufs Handy, sondern in die Ferne schauen.» Es gehe nicht primär um Information, «die kriegen sie auf Google». Es gehe um den Blick auf die Himmelsobjekte: nur vergrössert, ohne Verfälschung durch Elektronik: «Wir arbeiten hier analog.» Er würde es nie begrüssen, wenn der Blick durch das Fernrohr dereinst auf eine Leinwand projiziert würde. Die Anlage ist nun 25 Jahre alt, das Team feiert das Jubiläum nächste Woche (siehe Kasten rechts). Allerdings: Laager wünscht sich mehr personelles Engagement im Dorf, um die Zukunft der Sternwarte zu sichern. Einsteiger seien nicht einfach zu finden. «Und ich brauche einen Nachfolger.»

Zahlen und Fakten

30 Zentimeter Durchmesser

Das heutige Hauptteleskop baute der Schwarzenburger Ernst Wenger im Jahr 1964. Nach seinem Tod erhielt die Schule die Ausrüstung und beschloss, eine Sternwarte zu bauen. Am 9. November 1991 wurde sie feierlich eingeweiht. Das Spiegelteleskop hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Neben diesem wurde für spezielle Sonnenbeobachtungen ein transportables Linsenfernrohr mit 10,2 Zentimetern Durchmesser gekauft.

fca

 

www.schuleschwarzenburg.ch/schulsternwarte

Programm

Der tiefe Blick in den Sternenhimmel

Das Jubiläum der Sternwarte Schwarzenburg wird vom 4. bis 6. November begangen. Am Freitag findet eine Wanderung mit dem Rucksack-Planetenweg statt. Am Samstag geht Bernhard Zurbriggen (Sternwarte Ependes) der Frage nach, ob Schülerbesuche für Sternwarten ein Erfolgsrezept sein können. Am Nachmittag sind Sonnenbeobachtungen möglich, es gibt Demonstrationen und Vorträge. Am Abend sind Himmelsbeobachtungen geplant.

fca

 

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