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Fusionen vorerst kein Thema mehr

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Autor: Lukas Schwab

Die Arbeitsgruppe zur G6-Fusion hat am Dienstag ihre Arbeit beendet und Bilanz gezogen. «Die interkommunale Arbeitsgruppe ist enttäuscht, dass das Fusionsprojekt G6 trotz positiver Prognosen aus den Vorabklärungen nicht weitergeführt werden kann», ist in der Medienmitteilung zu lesen. Insbesondere sei bedauerlich, dass der Entscheid gegen die Fusion (siehe Kasten) von Fakten beeinflusst worden sei, die bereits vor dem Start des Projektes bekannt gewesen seien.

«Es waren nicht Argumente aus der Fusionsstudie, die zum Nein führten», sagt Beat Schweizer, Präsident der Arbeitsgruppe und der Gemeinde Ferenbalm. «Ein Hauptargument war, dass das Gebilde künstlich sei und nicht zusammenpasse», so Schweizer. Die oberen Gemeinden hätten keinen Bezug zum am äussersten Rand liegenden Hauptort Laupen, da sie seit langem mit Kerzers zusammenarbeiteten, so ein Kritikpunkt. Diese Fakten seien alle vor der Studie bekannt gewesen. «Im Nachhinein ist es deshalb schwer verständlich, weshalb die Gemeinden der Aufnahme von Fusionsverhandlungen überhaupt zugestimmt haben», so Schweizer.

Kaum Fusionsdruck

In Ferenbalm ist nun eine Fusion zumindest in naher Zukunft kein Thema. «Wir können derzeit gut autonom weitermachen, wir stehen nicht unter Druck», sagt Schweizer. Auch die anderen fünf Gemeinden stünden nicht mit dem Rücken zur Wand. «Das ist zwar gut, aber gleichzeitig war dieser fehlende Fusionsdruck vielleicht auch ein Nachteil für das Projekt G6», so Schweizer.

Auch in Gurbrü ist laut Gemeindepräsidentin Renate Hurni eine Fusion im Moment vom Tisch. «Wir stehen nicht unter Druck.» Die Zukunft zeige aber in Richtung einer Form der Zusammenarbeit. Wie diese aussehen könnte, will der Gemeinderat mit einem Fragebogen an die Bürger herausfinden. «Wir wollen die im Zuge des Fusionsprojekts gemachten Gedanken nutzen.» Dabei soll auch die Frage einer Zusammenarbeit mit Kerzers angesprochen werden, obwohl diese aus Sicht Hurnis für das Scheitern der G6-Fusion nicht entscheidend war. Insgesamt sieht Hurni das Projekt G6 trotz Scheitern positiv. «Es wurde gute Arbeit geleistet.»

«Ohren bleiben offen»

Aktive Schritte Richtung Fusion sind momentan auch in Wileroltigen nicht geplant. «Wir verschliessen unsere Ohren aber nicht», sagt Gemeindepräsident Daniel Schwaar. Längerfristig werde eine Zusammenarbeit sicher wichtig, egal in welcher Form. Dabei komme jede der umliegenden Gemeinden infrage, auch Kerzers. «In naher Zukunft würde sich aber eine Fusion über die Kantonsgrenze als sehr aufwendig gestalten.» Gegenwärtig sei die Eigenständigkeit das Richtige für Wileroltigen.

Hansjörg Tüscher, Gemeindepräsident von Golaten, bedauert das Scheitern der Fusion. «Aber es war absehbar.» Er habe in Golaten die Skepsis wahrgenommen und eine gewisse Angst vor dem grossen Laupen gespürt. «Der Blick Richtung Kerzers hat aus meiner Sicht kaum eine Rolle gespielt.» Für die nächsten zwei Jahre sei eine Fusion gestorben, Druck bestehe nicht. «Wenn sich irgendwo eine Türe öffnet, ist das aber sicher zu prüfen.» Ob die Türe in Kerzers liegen könnte, kann Tüscher nicht sagen: «Im Moment ist für eine Fusion über die Kantonsgrenze noch sehr vieles ungewiss.»

Kriechenwil, dass wie Laupen Ja zur Fusion sagte, will auf die bewährte Zusammenarbeit mit Laupen setzen, ohne eine Fusion anzustreben. «Eine Fusion nur mit Laupen wäre für uns eine Eingemeindung», sagt Gemeindepräsident Hans-Rudolf Lehmann.

Laupens Ammann Urs Balsiger hält fest, in Laupen blieben die Türen nach allen Seiten offen. «Wir übernehmen aber keine aktive Rolle.» Er ist selbstkritisch und glaubt, das Fusionsprojekt sei nicht optimal verlaufen. «Als wir die Widerstände spürten, hätten wir weitere Varianten prüfen müssen». Im Nachhinein sei man aber immer schlauer.

Weder Richtung Golaten noch Richtung Kerzers: Die Gemeinde Wileroltigen (im Bild) plant derzeit keine Fusion.Bild Corinne Aeberhard/a

Chronologie

Nur zwei von sechs Gemeinden sagten Ja

Anfang 2009 riefen die Gemeinden Ferenbalm, Golaten, Gurbrü, Kriechenwil, Laupen und Wileroltigen dasFusionsprojekt «G6» ins Leben. Im Dezember 2009 sagten alle sechs Gemeinden Ja zu Fusionsabklärungen, die darauf in Angriff genommen wurden. Am 31. Januar 2011 entschieden die Gemeindeversammlungen, ob die Fusion weiterverfolgt werden soll: Nur Kriechenwil und Laupen sagten Ja, damit war die Fusion vom Tisch. Die Gemeindepräsidenten werden sich aber weiterhin ein- bis zweimal jährlich treffen. luk

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