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Ein Wechsel zur richtigen Zeit

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Am 8. April, eine Woche nach den Feierlichkeiten für die Taufe der neuen CD des Jodlerklubs Guggershörnli, stellte sich Monika Aebischer vor ihre Kolleginnen und Kollegen. Der Auftritt am Jodlerabend in Oberscherli war ihre Premiere als Dirigentin. «Etwas nervös war ich», erinnert sie sich, doch ihr flatterten auch sonst rasch mal die Nerven. Doch in die Zukunft schaue sie eher gespannt als nervös, sagt sie. «Ich weiss ja nicht, ob es funktioniert, und habe gemischte Gefühle». Doch sie wisse den Chor hinter sich.

Nein, alles ändern wolle sie nicht, aber dennoch ist es ihr ein Anliegen, ihre Ideen einzubringen. «Das Guggershörnli soll das Guggershörnli bleiben», ist sie überzeugt, denn der Chor habe ein wunderbares Repertoire, vor allem auch mit Liedern ihres Vorgängers. «Wir haben Erfolg mit diesen Liedern und wollen nicht daran rütteln.» Dennoch wolle sie natürlich einen frischen Wind in den Chor bringen.

Die 31-jährige Aebischer wohnt in Guggisberg, hat ihre musikalische Heimat aber ursprünglich in Schwarzenburg, wo sie beim Jodlerklub Alpenrösli seit 2006 mitsingt und diesen seit 2008 dirigiert. Das Singen und die Nähe zum Guggisberger Klub wurde ihr geradezu in die Wiege gelegt, sind doch ihr Vater und ein Bruder ebenfalls bei den Guggershörnlern dabei. Auch ihre Mutter ist eine passionierte Sängerin. 2011 trat Monika Aebischer dem Klub bei und übernahm die erste Jodler- und Tenorstimme. Sie ging bei ihrem Vorgänger Ueli Zahnd in die Dirigentenlehre. Zu Hause führt sie einen Bauernhof – zufälligerweise am Fusse des Guggershörnli.

Als der Vorstand sie anfragte, war sie sofort dabei: «Es ist eine Herzensangelegenheit für mich – ich bin schon so lange dabei und familiär mit dem Chor verbunden.» Sie begleitete ihn früher an viele Anlässe. Als Frau einem weitgehend von Männern dominierten Chor vorzustehen, sei für sie kein Problem. «Ich weiss, dass der Chor hinter mir steht, sie kennen mich ja auch schon lange.» Sie habe ja auch schon ihr Praktikum als Dirigentin beim Jodelklub Guggershörnli gemacht.

Nur noch Stab in der Hand

Es war ein ergreifender und emotionaler Moment, erinnert sich Aebischers Vorgänger Ueli Zahnd an sein letztes Konzert als Dirigent. Tränen habe es nicht gegeben, sehr wohl aber wässrige Augen. «Der Andrang war riesig. Das zeigte mir auch die Dankbarkeit der Bevölkerung, jener, die uns während Jahren begleitet haben.» Zahnd hat nach 25 Jahren im Amt den Dirigentenstab abgegeben. Als er sich erstmals vor seine Kolleginnen und Kollegen stellte, war er nur etwa 27 Jahre alt. Der Chor suchte damals dringend einen Dirigenten, und er hatte zuvor erste Erfahrungen als Aushilfsdirigent in einem anderen Chor gesammelt. «Ich habe schon zu Hause gejodelt und auch schon erste Stücke komponiert». Ernst Wyler sei ihm ein wertvoller Lehrer gewesen. 1992 habe er sich entschieden, den Chor zu übernehmen.

25 Jahre, das sei eine lange Zeit, sagt er, aber es sei schon seit einigen Jahren Zeit für einen Wechsel. «Die Stimmung war so gut, wir lebten in einer Art Symbiose; es war grandios.» Und der Chor war erfolgreich und in der Bevölkerung beliebt. Auf der anderen Seite habe sich aber Routine breitgemacht: «Ich habe immer stärker gespürt, dass ich das Feuer in den Sängern nicht mehr entfachen kann.» 25 Jahre lang habe er an den Liedern des Chors gefeilt und geschliffen wie an einem Vierkantholz. «Plötzlich hatte ich vor lauter Feilen und Schleifen nur noch einen Stab in der Hand.» Vor einigen Jahren habe er dem Vorstand seine Absicht mitgeteilt, aber versprochen zu bleiben, bis die Nachfolgeregelung über die Bühne wäre. «Der Chor bedauerte meinen Entscheid.» Ende 2016 erfuhr er dann, dass die Suche erfolgreich war: Monika Aebischer stellte sich zur Verfügung.

Zahnd hat mit dem Chor einfachere und schwierigere Zeiten durchgemacht. Er erinnert sich gerne an die Aufnahmen für die drei Alben, die der Chor unter seiner Leitung aufgenommen hat. Die dritte CD ist gerade erst erschienen, sie ist gewissermassen sein Abschiedswerk. Auf der CD sind zum Teil unveröffentlichte Kompositionen von Zahnd versammelt. Er habe sich nicht auf das klassische Jodel-Liedgut beschränkt, so Zahnd, das Thema Liebe prägte immer wieder sein Schaffen. «In alten Jodelliedern wurde das Thema oft behandelt, doch dann ging es vergessen.» Es sei also eher eine Wiederentdeckung als eine neue Entwicklung. Die Älteren hätten sich schwergetan damit, doch die jungen Sänger im Chor, die hätten Freude daran.

Zur Geschichte

Geschichte mit Unterbrüchen

Die Wurzeln des heutigen Jodlerklubs Guggershörnli reichen auf einen Männerchor zurück, der 1928 in der Hirschmatt bei Guggisberg gegründet worden war. Zwar wurde er 1948 aufgelöst; aber kurz darauf gründete sich bereits ein Nachfolgeverein, der heutige Jodlerklub. Er wurde am 29. Januar 1949 in Riedstätt aus der Taufe gehoben. Parallel dazu bestand der Männerchor Guggisberg. Der Verein nahm 1996 seine erste CD «So tönts ums Guggershörnli» auf, 2009 folgte «Bis stolz, e Jodler z’sy» und gerade erst, am 1. April, ist «Wermi, Troscht u Liebi schänke» erschienen. Die Aufnahmen sind eine lukrative Sache: Von der zweiten CD hat der Chor laut dem vormaligen Dirigenten Ueli Zahnd 8000 Exemplare verkauft. Der Chor besteht aus 22 Sängern und zwei Sängerinnen und probt jeweils am Dienstagabend in der Kirche Guggisberg.

fca

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